Vor Ort

Westfalen

Pfingsten, Beats und Austausch

Text Leo Kölzer – Fotos Jördis Thiele

Vier Tage diskutieren, feiern und Gewerkschaft erleben: Knapp 300 junge Menschen aus den Landesbezirken Nordrhein, Westfalen und Rheinland-Pfalz/Saarland feierten auf der Zeche Ewald Herten das Local-InOurMind-Festival.

Ein Mix aus Workshops und Partys sorgte für ein abwechslungsreiches Programm und entspannte Stimmung.

Wir freuen uns auf ein abwechslungsreiches Programm aus Aktionen, Workshops und Partys“, riefen die Landesjugendsekretärinnen Stefanie Baig aus Westfalen, Vanessa Dorenbeck aus Nordrhein und Yasmin Boubaous aus Rheinland-Pfalz/Saarland den jungen Kolleginnen und Kollegen bei der Festivaleröffnung zu.

Es folgte eine lange und intensive erste Partynacht in der altehrwürdigen Schwarzkaue. Getreu dem Motto „Wer feiern kann, kann auch arbeiten“ fanden dann am nächsten Tag aller Müdigkeit zum Trotz zahlreiche Workshops statt. In einem ging es um die aktuelle Tarifrunde Chemie und die Frage, was dabei eigentlich für die Jugend zu holen sei. Thomas Meiers, ­IGBCE-­Lan­des­be­zirks­lei­ter Westfalen, und Lyudmyla Volynets, stellvertretende Landesbezirksleiterin in Nordrhein, führten dazu durch den Tarifworkshop.

Demokratie hört nicht an den Werktoren auf.

Alexander Bercht,
IGBCE-Hauptvorstandsmitglied

Alexander Bercht, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IGBCE, griff das Thema auch in seiner Ansprache auf. „Wir brauchen ein starkes und geeintes Europa nicht nur als Antwort auf die Konflikte im globalen Handel“, sagte er. Bercht betonte, wie wichtig der Wert der Demokratie sei und dass diese nicht an den Werktoren aufhöre. „Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter leben Demokratie nicht nur in den Betrieben, sie sind auch diejenigen, die darüber hinaus für gesellschaftlichen Fortschritt sorgen“, so Bercht.

Auch bei der Podiumsdiskussion drehte sich alles um das Thema Europa. Mit dabei waren neben Bundesjugendsekretär Philipp Hering auch Nina Gaedike, SPD-Vorsitzende der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD (Jusos) in Nordrhein-Westfalen, FDP-Europakandidat André Buttler, Jan Günther, CDU-Landesvorsitzender der Jugendorganisation der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (JCDA) Nordrhein-Westfalen, sowie Max Lucks, Bundestagsabgeordneter der Grünen aus Bochum. Ziel war es, den Teilnehmenden eine Entscheidungshilfe für die Europawahlen zu bieten und ein Gefühl für die Breite der verschiedenen Parteipositionen zu vermitteln. Und tatsächlich: Unter den Politikerinnen und Politikern entwickelte sich eine kontrovers geführte Diskussion. „Ich finde es wichtig, dass wir uns hier so intensiv mit Europa auseinandersetzen. Das geht uns alle an“, sagte ein Teilnehmer.

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Das Wochenende bot allerdings auch Workshops, bei denen es darum ging, über den Tellerrand hinauszublicken. So konnten die Nachwuchsgewerkschafterinnen und -gewerkschafter wählen zwischen Themen wie „Auflegen als DJ“, „Alles rund um die Fejo“ (Fejo = Freizeitheim und Jugenderholungs GmbH), „Solidarität gegen rechts“ und „Fußballfankultur“. Für noch mehr lockere Unterhaltung zwischendurch war ebenfalls gesorgt, sei es durch die „Mini Playback Show“, Open-­Mics-­Sessions und Yoga, durch Torwandschießen, Festivalschminken, Karaoke oder die verschiedenen DJs und Bands.

„Das Festival hatte für jeden Geschmack etwas zu bieten“, sagte eine der Teilnehmenden. Zufrieden zeigte sich auch das Organisationsteam nach der Veranstaltung. „Wir freuen uns, dass sich all die Arbeit für das Festival gelohnt hat und wir Gemeinschaft für all die Menschen erlebbar machen konnten“, fasste Stefanie Baig abschließend für alle Verantwortlichen zusammen.

Mehr zum Festival gibt es auf der Website des Landesbezirks: igbce.de