Vor Ort

Bayern

Engagiert im Betrieb

Text Michael Kniess – Fotos Michael Kniess

Vertrauensleute sind Stimmen und Gesichter der Gewerkschaft vor Ort.

Ingrid Heindl (Bild oben) beim Leeren der Wahlurne gemeinsam mit dem VL-Vorsitzenden der Wacker Chemie AG am Standort Burghausen, Reinhard Spateneder, sowie Anna Hufnagl (Bild unten).

Foto: Michael Kniess

Ingrid Heindl (Bild links) beim Leeren der Wahlurne gemeinsam mit dem VL-Vorsitzenden der Wacker Chemie AG am Standort Burghausen, Reinhard Spateneder, sowie Anna Hufnagl (Bild rechts).

Foto: Michael Kniess

Foto: Wacker Chemie

Noch bis 30. Juni 2024 stehen die Wahlen der Vertrauenskörper in den Betrieben der bayerischen IGBCE-Bezirke an. Vertrauensleute organisieren Mitgliederversammlungen und geben damit der Basis die Möglichkeit, mitzusprechen. Sie haben stets ein offenes Ohr für die Sorgen und Anliegen der Kolleginnen und Kollegen. Sie beantworten ihre Fragen und informieren über die Arbeit und die Positionen der IGBCE, diskutieren und tragen damit zu einer lebendigen gewerkschaftlichen Demokratie bei.

Sie sorgen mit dafür, dass gewerkschaftliche Positionen und Werte in dem Mitbestimmungsgremium noch mehr Gewicht haben. Vertrauensleute haben eine Mission: Sie wollen ihren Beitrag leisten, um die Arbeitswelt zu verbessern, und sorgen dafür, dass die IGBCE stark in den Betrieben vertreten ist. Ganz nebenbei werben sie gezielt um neue Mitglieder. Das alles tun sie im Ehrenamt.

Zwei von ihnen sind Ingrid Heindl und Anna Hufnagl. Bei Wacker Chemie in Burghausen setzen sich beide als Vertrauensleute für ihre Kolleginnen und Kollegen ein. Ingrid Heindl, gelernte Chemikantin und freigestellte Betriebsrätin, engagiert sich seit mehr als einem Vierteljahrhundert im Vertrauenskörper. Für die 46-Jährige eine Selbstverständlichkeit: „Ich wollte nicht nur Trittbrettfahrerin sein, sondern Mitglied in der IGBCE und damit die Möglichkeit haben, aktiv etwas zu gestalten.“ Ebenso klar ist für sie die Rolle des Gremiums: „Wir Vertrauensleute geben der IGBCE im Betrieb ein Gesicht und bilden ein Bindeglied zwischen den Beschäftigten, dem Betriebsrat, den Jugend- und Auszubildendenvertretungen, den Schwerbehindertenvertretungen, den IGBCE-Ortsgruppen und dem regionalen IGBCE-Bezirk.“

Ich wollte nicht nur
Trittbrettfahrerin sein.

Ingrid Heindl, freigestellte Betriebsrätin

Mit der Frage, ob sie für die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) kandidieren möchte, hat sich Anna Hufnagl das erste Mal mit der Arbeit der Interessenvertretung beschäftigt. „Dass hier gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte direkten Kontakt zur Organisation und zum Betriebsrat halten, ist schon sehr wichtig, um als Gewerkschaft am Puls der Belegschaft zu sein“, so die 24-jährige Werkstatt-Gruppenleiterin. Für die gelernte Elektronikerin für Automatisierungstechnik mit abgeschlossener Weiterbildung zur Industriemeisterin ist es beeindruckend, was man gemeinsam erreichen kann: „Die zahlreichen Entwicklungen allein in zurückliegenden Tarifverhandlungen sind ein gutes Beispiel. Die Arbeitgeber der Branche sind gut organisiert und wir tun gut daran, es auch zu sein.“

Mit ihrem Engagement will sie vor allem daran mitwirken, die richtigen Themenschwerpunkte in der Arbeit der Gewerkschaft zu finden: „Die Themen verändern sich. Neben Arbeitsplatzsicherheit und guter Bezahlung werden Themen wie Digitalisierung, Energiewende und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer herausfordernder für die Belegschaft. Die Geschwindigkeit der Veränderungen nimmt zu. Hier mitzuarbeiten ist für mich sehr spannend und wichtig.“ Deshalb ist Anna Hufnagl auch IGBCE-Mitglied seit ihrem ersten Ausbildungsjahr 2015: „Gute Arbeit, wie wir sie heute in der Branche kennen, würde es ohne das Engagement organisierter Kolleginnen und Kollegen nicht geben. Wir als Gewerkschaft sichern und entwickeln diese Bedingungen heute weiter. Angesichts der sich schnell verändernden Arbeitswelt eine gewaltige Aufgabe, die wir nur gemeinsam gestalten können.“

Wir tun gut daran,
gut organisiert zu sein.

Anna Hufnagl, Werkstatt-Gruppenleiterin

Anna Hufnagl und Ingrid Heindl, zwei starke Frauen, die sich in den kommenden Jahren vor Ort im Betrieb als Teil eines starken Teams in vielfältiger Weise einsetzen. Unter anderem auf ihrer Agenda: die Sozialpartnerschaft weiter vorantreiben, die Entgelte weiterentwickeln, Mitgliedervorteile stärken, sichtbar sein im Betrieb und, wenn nötig, an Tarifaktionen mitwirken. Ganz normaler VL-Alltag eben.