News
Politik & Soziales
Tag der Arbeit
Für Freiheit und Demokratie
Gemeinsam Flagge zeigen auf Straßen und Plätzen in ganz Deutschland: Insgesamt 330.000 Menschen haben am 1. Mai an Kundgebungen teilgenommen. Unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ demonstrierten die Teilnehmenden für faire Löhne, gegen Krieg und Rechtsruck. Der IGBCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis forderte in Köln die Arbeitgeber auf, sich ihrer sozialen Verantwortung zu stellen und die Reallohnverluste der Beschäftigten zu stoppen. „Die Inflation hat sich beruhigt, die Konjunktur zieht an: Jetzt ist die Zeit, den Menschen dauerhaft Kaufkraft zurückzugeben“, sagte Vassiliadis vor den Teilnehmenden.
Die stellvertretende IGBCE-Vorsitzende Birgit Biermann sprach vor 1.500 Menschen in Darmstadt. „Wir brauchen ein freies demokratisches, ein solidarisches Deutschland und Europa. Ein menschliches Europa. Hier ist kein Platz für rechts.“ In Krefeld machte IGBCE-Vorstandsmitglied Alexander Bercht deutlich: „Wer etwas gegen den Fachkräftemangel tun will, muss sich um gute Bezahlung, attraktive Arbeitszeiten und gesunde Arbeitsbedingungen kümmern.“ In Göppingen unterstrich IGBCE-Vorstandsmitglied Francesco Grioli die Bedeutung der Gewerkschaften: „Wir sind ein sozialer Schutzschild für Millionen von Menschen in diesem Land: im Betrieb, im Alltag, auf der Straße und in der Politik.“ Und das sei nicht nur am Tag der Arbeit der Fall, „sondern immer dann, wenn wir es für nötig halten, wenn wir die Interessen der Arbeitnehmerschaft gefährdet sehen“, sagte IGBCE-Vorstandsmitglied Oliver Heinrich in Marl.
IGBCE-Frauentag
„Fair wandeln“
23 Prozent der IGBCE-Mitglieder sind weiblich. Frauen sind zwar (fast) überall vertreten, aber was sie beschäftigt, steht nicht immer im Fokus. Deswegen gibt es alle vier Jahre den IGBCE-Frauentag. Dort treffen sich in diesem Jahr vom 30. Mai bis zum 1. Juni 260 ehrenamtliche Delegierte aus den Landesbezirken, um sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren, zu netzwerken, Motivation und Ideen für ihr Engagement auf Landes- und Bezirksebene mit nach Hause zu nehmen.
Die siebte Ausgabe des Frauentages steht unter dem Motto „Fair wandeln“. „Jede Veränderung sollte dazu genutzt werden, mehr Gleichstellung von Frauen und Männern zu erreichen“, erklärt Jennifer Mansey, Leiterin der Abteilung Frauen/Diversity bei der IGBCE. Im Mittelpunkt steht die Transformation, in der sich Wirtschaft und Gesellschaft derzeit befinden – und welche Chancen, aber auch Gefahren sie für Frauen mit sich bringt. „Der Wandel ist weiblich“, ist Jennifer Mansey überzeugt. Frauen können Vorreiterinnen einer Arbeitskultur sein, in der Verantwortung geteilt wird und alle ausreichend Zeit für ihre Familien haben, für gesellschaftliches Engagement und alles, was außer der Arbeit im Leben zählt.
Als Rednerinnen und Redner treten neben den IGBCE-Vorständen auch die Bundesministerin für Frauen, Senioren, Familie und Jugend, Lisa Paus, und die Vorsitzende der Kommission des Vierten Gleichstellungsberichts der Bundesregierung, Silke Bothfeld, auf.
Ausführliche Informationen zum Frauentag gibt es hier.
Europawahl
„Es geht um was!“
Wer mitbestimmen will, braucht Informationen: Im Vorfeld der Europawahl hatte die IGBCE deshalb Betriebsrätinnen und Betriebsräte der IGBCE-Branchen in das Bildungszentrum in Haltern am See eingeladen. Der IGBCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis diskutierte mit den Europaparlamentariern Dennis Radtke (CDU), Jens Geier (SPD) und Daniel Freund (Grüne) über die Inhalte der Europawahl. Außerdem war Michael Terwiesche von der FDP dabei, der zum ersten Mal ins EU-Parlament einziehen möchte.
Neben anderen Themen ging es vor allem um die Fragen, wie die Parteien zum Green Deal der EU stehen und wie sie sich die Transformation zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft vorstellen. „Wir nehmen das Thema grüner Wandel ernst, weil wir Verantwortung übernehmen wollen für unser Klima“, sagte Vassiliadis. Die IGBCE repräsentiere fast nur Beschäftigte aus Industrien, die in diesem Wandel besonders gefordert seien. Es gebe im demokratischen Spektrum des EU-Parlaments niemanden, der die ambitionierten Ziele des Green Deals infrage stelle, betonte Radtke von der CDU. Grünen-Vertreter Freund bezeichnete es als Jahrhundertaufgabe, Europa mit einer weiterhin starken Industrie und gut bezahlten Arbeitsplätzen klimaneutral zu machen.
Klare Konzepte legte an diesem Abend niemand auf den Tisch, aber alle waren sich einig, dass immense Investitionen nötig sein werden. „Und wenn sich das nicht automatisch zu Wirtschaftswachstum und zu Erfolg umwandelt, ist das anstrengend“, sagte Vassiliadis. Am Ende appellierte der IGBCE-Vorsitzende an das Publikum, am 9. Juni wählen zu gehen. Denn: „Es geht um was!“
Die Diskussionsrunde war neben der IGBCE-Vielfältigkeitstour mit dem Foodtruck eine von vielen Veranstaltungen, die die IGBCE bundesweit unter dem Motto „Projekt Zukunft geht nur mit Europa“ zur Europawahl organisiert hatte. Noch bis zum 9. Juni rollt der Foodtruck durch ganz Deutschland. Die genauen Tourdaten findest du unter europawahl.igbce.de.
Ticker
Beitragsanpassung
Zum 1. Juli steigen die Renten – erstmals bundesweit einheitlich – um 4,57 Prozent. Gemeinsam mit der Rentenerhöhung wird auch der Mitgliedsbeitrag angepasst. Der Gewerkschaftsbeitrag für Rentnerinnen und Rentner beträgt laut Satzung der IGBCE 0,4 Prozent der gesetzlichen und betrieblichen Rente. Ein Beispiel: Für einen Rentner mit einer Rente von bisher monatlich 1.400 Euro steigt die Rente auf 1.463,98 Euro im Monat an. Der Gewerkschaftsbeitrag erhöht sich damit von 5,60 Euro auf 5,86 Euro im Monat. Grundlage ist jedoch immer die Beitragstabelle laut Satzung. Für Mitglieder, deren Beiträge per SEPA-Lastschrifteinzug eingezogen werden, erfolgt die Erhöhung automatisch – erstmals zum Ende des Monats Juli. Alle anderen werden gebeten, die Beiträge entsprechend anzupassen. Sollte es zu Differenzen kommen, melde dich bitte bei deinem Bezirk!
To-do: Transformation
Die Stiftung Arbeit und Umwelt der IGBCE lädt am 4. Juli zu einer Konferenz rund um das Thema Transformation ein. Die Konferenz beleuchtet die Bedeutung von Demokratie für ein Gelingen des strukturellen Wandels in der Industrie. Klar ist: Transformation und Demokratie müssen zusammen gedacht werden – in der Gesellschaft und in den Parlamenten, aber auch in den Betrieben. Die Teilnahme ist kostenlos. Mehr Infos und Anmeldung unter: arbeit-umwelt.de