Der 1. Mai im Landesbezirk
Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit: Zehntausende demonstrieren am Tag der Arbeit. IGBCE-Rednerinnen und -Redner warnen vor Hass und Spaltung.
Bernd Guse, Betriebsratsvorsitzender beim Kunststoffgranulat-Hersteller Trinseo, appellierte eindringlich an die Politik, Entscheidungen für den Industriestandort Deutschland zu treffen. Energieintensive Unternehmen ächzten insbesondere unter den hohen Energiepreisen, sagte er auf der Maikundgebung des DGB in Stade und forderte Entlastungen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Falls Entscheidungen darüber weiter vertagt würden, könne man bis 2030 die Klimaziele nicht erreichen, „weil nichts mehr läuft“. Angesichts der Schließungspläne für den Trinseo-Standort im Industriepark dankte Bernd Guse den Kolleginnen und Kollegen aus dem Betriebsrätenetzwerk Stade für ihre Solidarität.
Bei den allein in Niedersachsen mehr als 70 Maikundgebungen unter dem Motto „Mehr Lohn. Mehr Freizeit. Mehr Sicherheit“ kamen nach DGB-Angaben mehr als 48.000 Menschen zusammen. In Osnabrück forderte Marion Hackenthal, Bezirksleiterin Ibbenbüren, die Teilnehmenden auf, bei der Europawahl am 9. Juni für ein demokratisches und solidarisches Europa zu stimmen. „Der Einfluss der extremen Rechten wächst – in Deutschland und Europa“, warnte sie. „Das Gift des Hasses und der Spaltung, welches die Rechten in immer größeren Dosen verbreiten, wirkt und verändert unsere Gesellschaft.“ Dieser Bedrohung stelle sich die Gewerkschaftsbewegung entschlossen entgegen.