Vor Ort

Bayern

Ambitioniertes Paket

Text Michael Kniess Fotos: Michael Kniess, IGBCE Nürnberg

Engagierte und intensiv geführte Diskussion: Tarifkommissionsmitglieder fassen Forderungsbeschluss.

Zur Wiederherstellung der Kaufkraft: Tarifkommission fasst Forderungsbeschluss für die anstehende Kunststofftarifrunde in Bayern.

Eine deutliche dauerhafte Lohn- und Gehaltssteigerung sowie eine Inflationsausgleichsprämie – unter anderem mit diesen Kernforderungen geht die IGBCE Bayern in die anstehenden Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag in der bayerischen Kunststoffindustrie. Darauf einigte sich die Tarifkommission am 13. November in Nürnberg im Detail: eine Lohn- und Gehaltssteigerung (inklusive Auszubildendenvergütung), die unter Berücksichtigung von sozialen Komponenten wie beispielsweise einer Inflationsausgleichsprämie die Kaufkraft der Beschäftigten wiederherstellt. Dabei muss die tabellenwirksame dauerhafte Komponente bei Vollzeitarbeitskräften mindestens 350 Euro und bei Auszubildenden mindestens 200 Euro umfassen. Außerdem fordert die Tarifkommission, dass Mitgliedschaft einen Mehrwert haben muss. Erfolgreiche Unternehmen werden in der Krise nicht aus der Verantwortung gelassen. Die Laufzeit soll maximal zwölf Monate betragen.

„Rockin’ on site“: Das Team des IGBCE-Bezirks Nürnberg machte mit seinem Tarifmobil in drei Wochen halt bei zehn Betrieben der Kunststoff verarbeitenden Industrie. Dabei stellten sich die neu gewählten Tarifkommissionsmitglieder bei den Kolleginnen und Kollegen vor, die wiederum ihre Anliegen, Ideen und Themen anbringen konnten.

Vorangegangen war eine engagierte und intensiv geführte Diskussion der Tarifkommissionsmitglieder aus allen bayerischen IGBCE-Bezirken in der Sitzung selbst, aber auch vorab in den Betrieben vor Ort. Um sich bestmöglich für die Interessen der Mitglieder aus der Branche starkmachen zu können, initiierte der IGBCE-Bezirk Nürnberg im Juli und August beispielsweise eine Roadshow-Sommertour.

Das Ergebnis der Updates zur wirtschaftlichen Situation in den bayerischen Betrieben: Die Kunststoffbranche im Freistaat blickt allen Herausforderungen und Schwierigkeiten zum Trotz mehrheitlich optimistisch auf das kommende Jahr. Davon sollen insbesondere auch die Beschäftigten der unteren und mittleren Einkommen profitieren.

Die Kolleginnen und Kollegen erwarten ein gutes Stück mehr Geld im Portemonnaie.

Gerd Hammerl

Der Verhandlungsführer und stellvertretende Landesbezirksleiter der IGBCE in Bayern sagt weiter: „Wir wollen mit dem wenn auch ambitionierten Forderungspaket geschlossen als Team wichtige Akzente setzen und insbesondere für unsere Mitglieder die Arbeits- und damit letztlich auch die Lebensbedingungen nachhaltig sichern.“ Die erste Verhandlungsrunde findet (nach Redaktionsschluss) am 28. November statt.