Vor Ort

Nordrhein

Nur gemeinsam sind wir stark – gewerkschaftliches Engagement stärkt uns den Rücken für unseren politischen Einsatz.

Foto: Frank Rogner

Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz

Text Leo Kölzer

Intensive Gespräche in Nordrhein-Westfalen und ein zentraler Aktionstag am 15. März 2025: Die IGBCE setzt klare Signale für die Industrie und fordert politische Unterstützung.

Die Wirtschaftskrise der letzten Monate hat auch in den Branchen der IGBCE Spuren hinterlassen. Hohe Energiepreise und schwankende Absatzmärkte setzen vor allem Nordrhein-Westfalen mit seiner hohen Dichte an energieintensiven Unternehmen und komplexen Wertschöpfungsketten unter Druck. Die Gewerkschaft reagiert entschlossen: mit intensiven Gesprächen und klaren Forderungen an die Politik.

„Uns ist es gelungen, wichtige Impulse zu setzen und unsere Positionen deutlich zu machen. Jetzt muss die Politik liefern und unsere Forderungen umsetzen“, betont Frank Löllgen, IGBCE-Landesbezirksleiter Nordrhein. Für ihn steht fest: Es geht um nicht weniger als den Erhalt des Industriestandorts Deutschland.

Austausch der IGBCE-Landesbezirke Nordrhein und Westfalen mit NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann und Staatssekretär Matthias Heidmeier über die Lage in der chemischen Industrie (von links): André van Broich (Bayer), Thomas Ingendoh (OQ Chemicals), Thomas Meiers (IGBCE), Karl-Josef Laumann, Christian Heßler (Bayer), Gerd Ribbeheger (Evonik), Matthias Heidmeier (MAGS) sowie Ömer Kirli (IGBCE).

Foto: IGBCE

Verbundstandorte unter Druck

Besonders besorgt zeigt sich die IGBCE über die drohenden Dominoeffekte in den Verbundstandorten. „Wenn energieintensive Betriebe unter Druck geraten, hat das direkte Auswirkungen auf Unternehmen, die möglicherweise nicht energieintensiv sind – wir sprechen hier über die gesamte Wertschöpfungskette“, erklärt Ömer Kirli, Gewerkschaftssekretär für Transformationspolitik. Diese Botschaft wurde vor Ort verdeutlicht: Im Chemiepark Dormagen machte die IGBCE eindrucksvoll klar, wie schnell eine Krise auf alle Bereiche übergreifen kann. „Wir müssen den Anfang der Wertschöpfungskette im Blick behalten, sonst drohen irreversible Schäden für den gesamten Standort“, warnt Kirli.

Unterwegs im Chemiepark Dormagen mit NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (von links): Ömer Kirli (IGBCE), Marco Hucklenbroich (Ineos), Karl-Josef Laumann und Frank Löllgen (IGBCE).

Foto: MWIK/Mark Hemenau

Gespräch mit der Kölner SPD-Landtagsabgeordneten Lena Teschlade (von links): Marvin Schumacher, Marco Hucklenbroich (beide Ineos), Joline Macek (Currenta), Markus Abdalla (Covestro), Leonard Huckschlag (Ineos Köln), André Lange (Ineos Styrolution), Lena Teschlade und Armando Dente (IGBCE).

Foto: MAGS

Klare Forderungen an die Politik

Die IGBCE hat sich darauf spezialisiert, Themen wie Tarifbindung, Mitbestimmung und den Erhalt gut bezahlter Arbeitsplätze gezielt in die politische Diskussion einzubringen. „Wenn wir nicht laut und präsent sind, tut es niemand für uns“, betont Kirli. Für die Gewerkschaft ist klar: Nur durch kontinuierlichen Dialog und entschlossenes Handeln lassen sich die Interessen der Beschäftigten in den Entscheidungsprozess einbringen.

Parallel dazu hat die IGBCE ein Forderungspapier zur Bundestagswahl erarbeitet. Es richtet sich an alle demokratischen Parteien und fordert ein klares Bekenntnis zur Industrie. „Wir kämpfen um jeden gut bezahlten und tarifgebundenen Arbeitsplatz – das erwarten wir auch von der Politik!“, unterstreicht Löllgen. Für die IGBCE steht fest: Ohne eine starke Industrie gibt es keine stabile Wirtschaft und keine sichere Zukunft.

Diskussion im nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft, Gewerkschaften und NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Bildmitte).

Foto: Ineos

Aktionstag am 15. März 2025

Ein zentraler Termin, um den Forderungen der IGBCE Nachdruck zu verleihen, ist der 15. März 2025. Unter dem Motto „Sichere und gute Arbeit in der Industrie“ ruft die Gewerkschaft ihre Mitglieder, Unterstützerinnen und Unterstützer zu einem bundesweiten Aktionstag auf. „Das wird unsere klare Botschaft an die Politik: Wir meinen es ernst!“, erklärt Löllgen.

Die IGBCE setzt darauf, möglichst viele Beschäftigte zu mobilisieren und ein kraftvolles Zeichen für die Zukunft der Industrie zu setzen. „Sei dabei und kämpfe mit uns für sichere Arbeitsplätze und gute Arbeitsbedingungen!“, lautet der Aufruf. Das Ziel: deutlich machen, dass Politik gute Rahmenbedingungen für Industriearbeitsplätze schaffen muss entschlossen, lautstark und solidarisch.