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Vor Ort: Baden-Württemberg

Papier-Tarifrunde: Danke für euren Einsatz!

Mit viel Einsatz zum Papier-Tarifabschluss: Die Tarifaktionen unter anderem bei Koehler, Konvertia, Munksjö und Essity zeigten Wirkung.

Foto: Karsten Rehbein

Foto: Markus Wimmer

Foto: Markus Deissler

Foto: Anton Melamen

Foto: Tanja Mlejnek

Zum neuen Jahr

Catharina Clay

Landesbezirksleiterin,
Baden-Württemberg

„Demokratie machen – Gewerkschaft stark machen“: Das prägt das Jahr 2025 für uns.

Unsere Stärke, als Vertreter der Beschäftigten zu agieren, nehmen wir immer aus dem demokratischen Auftrag. Als Betriebsräte und Vertrauensleute durch die Wahlen im Betrieb, als Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter durch unsere Mitglieder und die Wahlen in den Konferenzen und Gremien. Diese Legitimation macht uns stark, wenn wir die Interessen der Menschen vertreten, im Betrieb ebenso wie gegenüber Verbänden und Politik.

2024 haben wir erfolgreiche Tarifabschlüsse hart erkämpft. Wir haben festgestellt, dass auch hier der Ton rauer wird. Deshalb werden wir uns in unseren anstehenden Konferenzen auch zur Sozialpartnerschaft positionieren. Wir erwarten von den Arbeitgebern, sich hier klar zu bekennen, wenn sie den sozialen Frieden und eine konstruktive und sachorientierte Zusammenarbeit erhalten wollen. Wir werden Anforderungen an die Industriepolitik der politisch Verantwortlichen formulieren. Eine bezahlbare Energieinfrastruktur muss im Zentrum einer zukunftsgerichteten Industriepolitik stehen. Mehr als 120.000 Arbeitsplätze in Baden-Württemberg, die in unseren Zuständigkeitsbereichen liegen, hängen davon existenziell ab. Und wir fordern, die Menschen stärker sozial abzusichern, die jahrelang zum Wohlstand unserer Gesellschaft beigetragen haben. Der Renteneintritt darf nicht zu einem sozialen Problem werden. Das Rentenniveau muss nach einem Arbeitsleben zum Leben reichen.

Die Vereinbarkeit des Privatlebens mit dem Beruf ist unabdingbar, sowohl für den Betrieb als auch für die Menschen selbst. Flexiblere Arbeitszeitmodelle und mobiles Arbeiten müssen geregelt werden, um Chancen und Grenzen zu definieren. Von fairen und gerechten Regelungen wird abhängen, ob Betriebe ihren Arbeitskräftebedarf der Zukunft decken können. Wir werden uns gemeinsam dafür starkmachen, dass die Bedürfnisse der Menschen dabei im Mittelpunkt stehen.

Wir stehen vor den Herausforderungen der Zukunft. Sie zu gestalten, nehmen wir gemeinsam als Auftrag an. Wir wollen uns inhaltlich und thematisch auf die Anforderungen von guter Arbeit und einer fairen und chancengerechten Gesellschaft ausrichten. Und wir werden unsere Angebote und Strukturen darauf ausrichten, was für unsere Mitglieder und die Stärkung unserer Handlungsfähigkeit richtig ist. Wir sind gemeinsam zugkräftig. Wir agieren weitsichtig. Wir bleiben zukunftsfähig.

Ich wünsche uns allen ein erfolgreiches Jahr 2025.

Eure Catharina Clay

Stuttgart

KVI-Schlichtung: Abschluss mit Bonus

Vor der dritten Runde: Mehr Wertschätzung für Mitglieder.

Foto: IGBCE

Ganze vier Verhandlungsrunden mitsamt folgender Schlichtung stellte die Sozialpartnerschaft in der Kunststoff verarbeitenden Industrie (KVI) Baden-Württemberg auf eine harte Probe. Doch dann kam es zum Abschluss, der ein Gesamtvolumen von rund sechs Prozent umfasst. Zu der zweistufigen Entgelterhöhung (2025 und 2026 insgesamt 5,4 Prozent) kommt ein von 2026 an erhöhtes Urlaubsgeld sowie erstmalig überhaupt eine Einmalzahlung nur für Gewerkschaftsmitglieder von regulär 200 Euro. Diese wird jetzt, Ende des Monats, an IGBCE-Mitglieder ausbezahlt.

„In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld haben wir es geschafft, einen guten Abschluss zu erzielen, der die Kaufkraft der Beschäftigten dauerhaft steigert. Zudem konnten wir die Blockadehaltung der Arbeitgeber beim Thema Mitgliederbonus lösen, auch wenn es (noch) kein dauerhafter Bonus ist“, resümiert Verhandlungsführer und Gewerkschaftssekretär Kai Königshausen.

Grenzach-Wyhlen

Für Vielfalt

Bezirksleiterin Sonja Dif (ganz links) bei der Übergabe der von der IGBCE finanzierten Bank.

Foto: Melinda Kolz

Ein deutliches Signal: Am Roche-Standort Grenzach-Wyhlen beweisen junge Mitglieder der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) ihr Engagement gegen Diskriminierung und für eine vielfältige, inklusive Arbeitsumgebung. Sie setzten sich dafür ein, eine besondere Bank, die den Schriftzug „Kein Platz für Rassismus und Diskriminierung“ trägt, aufzustellen. „Diskriminierung betrifft nicht jeden, aber geht jeden etwas an“, betonen Melinda Kolz und Laura Ialiprete, Sprecherinnen der JAV. Die Einweihung fand jüngst auf dem Grenzacher Campus statt. Sandra Siefer, Leiterin Personal und Mitglied der Geschäftsleitung, lobt: „Die Eigeninitiative und das Engagement unserer Nachwuchskräfte sind einfach bemerkenswert.“ Die Bank steht für alle sichtbar direkt vor der Mensa und soll alle Anwesenden ermutigen, nicht wegzuschauen, sondern sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Das Design der Bank stammt von der DeinWerk gGmbH, die sich für Persönlichkeitsförderung und Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit psychischer Behinderung engagiert.