Vor Ort

Nordost

Frauenpower

Text Karin Aigner

An den Frauen aus dem Landesbezirk Nordost kommt man nicht vorbei. Sie bringen frischen Schwung in die Bildungsarbeit und eröffnen neue Wege, Kolleginnen für ihre Anliegen zu mobilisieren.

Die Frauen aus dem Landesbezirk Nordost wollen entscheidend mitmischen. Hier beim Frauentag der IGBCE 2024. Immer mit Rat und Tat an ihrer Seite: IGBCE-Gewerkschaftssekretärin Elke Swolinksi (erste Reihe, Fünfte von links).

In verschiedenen Teams wurde 2024 an den Plänen für die Frauenarbeit im Landesbezirk in diesem Jahr gefeilt. Nun liegen sie bereit zur Umsetzung auf dem Tisch. Das ist zu erwarten: Eine Stärkung der Frauen auf allen Ebenen; Bildungsarbeit für alle Beteiligten und auf allen Ebenen gendergerecht gestalten; die Betriebsratswahlen 2026 mit neuen Ideen vorbereiten, um interessierte Kolleginnen zur Kandidatur zu ermutigen; die Arbeit und die Qualifizierung der Tarifkommissionen im engen Austausch mit den Verantwortlichen in den Bezirken weiter umsetzen; den Arbeitskreis der Referentinnen und Referenten inhaltlich und personell ausbauen; Branchenforen für die Glas-, die Kautschuk- und die Wasserindustrie durchführen.

Eine Kollegin, die sich mit viel Empathie seit Jahren erfolgreich in die Frauenarbeit im Landesbezirk einbringt, ist Elke Swolinski. „Es ist an der Zeit, die Ziele, die wir auf unserem Frauentag so klar formuliert haben, in die Tat umzusetzen“, definiert sie ein auch persönliches Anliegen für 2025. „Wir müssen dafür sorgen, dass Frauen in die Verantwortung genommen werden und die Transformation mit ihnen gemeinsam gestaltet wird!“

Kolleginnen des Bezirksfrauenausschusses in der Lausitz.

Kolleginnen des Bezirksfrauenausschusses Personengruppenkonferenz Frauen und Jugend im Bezirk Dresden-Chemnitz.

Elke Swolinski achtet in mehreren Tarifbereichen darauf, dass die Kriterien für Gute Arbeit und gute Tarife eingehalten werden und stimmt sich dazu im Vorfeld mit den Kolleginnen ab. Das funktioniert gut wie die Frauenarbeit im Nordosten generell. Das zeigt sich beispielsweise an der Tatsache, dass im vergangenen November erfreulich viele neue IGBCE-Frauen auf den Bezirksfrauenkonferenzen kandidiert haben.

Im Jahr 2026 stehen Betriebsratswahlen an. Kolleginnen für eine Kandidatur zu begeistern, erfordert mitunter große Überzeugungsarbeit, weiß Elke ­Swolinksi, die die Wahlen koordiniert. Gute Erfahrung gemacht hat sie mit einer Reihe von Motivationspunkten. Hier eine Auswahl:

  • Betone, dass Gewerkschaftsarbeit die Möglichkeit bietet, die eigenen Arbeitsbedingungen aktiv mitzugestalten und zu verbessern.
  • Informiere über Rechtsberatung, Weiterbildungsmöglichkeiten oder besondere Vergünstigungen für Mitglieder.
  • Gib Hinweise zum Aufbau eines starken kollegialen Netzwerks, das fachliche und persönliche Unterstützung bietet.
  • Informiere über Ziele und Erfolge, Beispiele erfolgreicher Gewerkschaftsarbeit (Lohnerhöhungen, bessere Arbeitsbedingungen und -zeiten).
  • Kläre Vorurteile oder falsche Annahmen über Gewerkschaften.
  • Suche den persönlichen Kontakt, das direkte persönliche Gespräch, statt allgemein zu appellieren.
  • Versteh die individuellen Bedürfnisse und Anliegen der Kolleginnen und zeige auf, wo und wie die Gewerkschaft unterstützen kann.
  • Beziehe Kolleginnen zunächst in kleine, überschaubare Projekte ein, um Berührungsängste abzubauen.
  • Zeige Verständnis für begrenz­te zeitliche Ressourcen und mach Vorschläge für flexible Engagementmöglichkeiten.

Gewerkschaftssekretärin Elke Swolinski ist überzeugt: „Werden diese Bausteine kombiniert, kann Gewerkschaftsarbeit auch für Frauen sowohl eine Möglichkeit zur Mitbestimmung bieten als auch persönlich bereichern und stärken.“