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Lingen

Demo zum Brennelemente-Ausbau

Beschäftigte stehen hinter Produktionsplänen der ANF-Geschäftsführung.

Foto: ANF

Das französische Unternehmen Framatome mit seiner Tochterfirma ANF plant, seine Produktion am Standort Lingen auszubauen. In Zukunft sollen dort auch Brennelemente für Atomkraftwerke russischer Bauart in Osteuropa gefertigt werden.

Dafür müsste das Lingener Unternehmen mit rund 400 Beschäftigten zunächst im Auftrag eines Joint Ventures der Framatome mit der russischen TVEL, die der russischen Atombehörde Rosatom untersteht, zusammenarbeiten. Mittelfristig soll ein eigenes Brennelementdesign der Framatome zum Einsatz kommen, um eine von Russland unabhängige Versorgung mit Brennelementen sicherzustellen. Das Vorhaben stößt auf Kritik. Im Mittelpunkt stehen Sicherheitsbedenken.

Bei einer öffentlichen Erörterung im Rahmen des Genehmigungsverfahrens tauschten Kritiker und ANF-Geschäftsführung am 20. November in der Lingener Emslandhalle ihre Argumente aus. Vor der Halle demonstrierten knapp 200 ANF-Beschäftigte, unterstützt von der Ortsgruppe Lingen, Solidarität mit ihrem Arbeitgeber. „Wir stehen als Belegschaft hinter den Plänen“, bekräftigt der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Wolter. Schließlich gehe es auch um die Sicherung guter Industriearbeitsplätze.

Hannover

Absicherung für Conti-Verwaltung

Im Zuge der Abspaltung der Automotive hat der Conti-Betriebsrat eine Absicherung für 1.900 Verwaltungskräfte aus der Zentralverwaltung verhandelt. Den Beschäftigten in Buchhaltung, Kommunikation, Investor-Relations und IT bietet der Konzern im Rahmen eines Interessenausgleichs eine adäquate Stelle in einem der Unternehmensbereiche oder in der zukünftigen Holding an. In Konzernbetriebsvereinbarungen wurden auch Sozialplan und Freiwilligenprogramm festgeschrieben.

Laut Betriebsratsvorsitzendem Hasan Allak seien betriebsbedingte Kündigungen so gut wie ausgeschlossen. „Wir haben ein Sicherheitsnetz gespannt, das bei einer Mindestlaufzeit bis 2027 in Länge und Breite den Anforderungen gerecht wird“, so Hasan Allak.

Stade

Hexcel: Einigung durch Schlichtung erzielt

Der Tarifabschluss ist ein starkes Signal für die Wertschätzung der Beschäftigten.

Foto: IGBCE

Durch eine Schlichtung im Tarifstreit zwischen Hexcel Composites und der IGBCE-Tarifkommission konnte nach drei erfolglosen Verhandlungsrunden über einen Zeitraum von elf Monaten am 19. November eine Einigung erzielt werden. Demzufolge steigen die Entgelte für die 130 Beschäftigten des Herstellers von Verbundmaterialien und -strukturen nach 3,5 Prozent im vergangenen Jahr um weitere 3,75 Prozent 2025. Ebenfalls vereinbart wurden eine höhere Nachtschichtzulage und zusätzliche Urlaubstage für langjährige Betriebszugehörigkeit.

„Ein starkes Signal für die Wertschätzung und die Anerkennung der Leistungen unserer Kolleginnen und Kollegen ist dieser Tarifabschluss“, sagt IGBCE-Verhandlungsführer Tobias von Pein. Er sei der „Erfolg einer starken Mitgliederentwicklung im vergangenen Jahr“. Mit zahlreichen Aktionen hatten die Beschäftigten ihrer Verhandlungskommission den Rücken gestärkt und gegenüber dem Arbeitgeber ihre Entschlossenheit demonstriert. Für Claudia Jung war dies ein guter erster Schritt. „Nach dem Alleingang des Arbeitgebers zu Jahresbeginn konnten wir unsere Position als Verhandlungspartner stärken“, so das Tarifkommissionsmitglied.

Springe

Jugend entscheidet

Drei Tage, 35 Delegierte und 35 Anträge: Bei der Landesbezirksjugendkonferenz in Springe diskutiert die IGBCE-Jugend aus dem Landesbezirk Nord vom 14. bis zum 16. Februar über ihre Themen der Zukunft. Abgestimmt wird über Anträge, in denen sie unter anderem einen zukünftigen Industriestandort Deutschland unter wettbewerbsfähigen Bedingungen fordert. In einem Antrag des Landesbezirksjugendausschusses Nord wird die IGBCE beauftragt, sich verstärkt mit der psychischen Gesundheit ihrer Mitglieder auseinanderzusetzen und Hilfsmittel sowie unterstützende Strukturen in den Unternehmen zu integrieren. „Mit ihren Stimmen entscheiden die Delegierten, welche Themen der Basis an die Bundesjugendkonferenz Ende Mai weitergeleitet werden“, so Timo Bergmann, Jugendsekretär im Landesbezirk.

Brunsbüttel

Jubilare geehrt

Die Ortsgruppe Brunsbüttel hat auf ihrer Jubilarfeier im November langjährige Mitglieder für 25 bis 60 Jahre Treue und Verbundenheit zur IGBCE geehrt. Besonderen Dank richteten Bezirksleiterin Henrike Rauber und Ortsgruppenvorsitzender Lars Thormählen an den langjährigen engagierten Funktionär Hajo Möller, der für sechzig Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet wurde.

Hannover

Mehr Ausbildungen

1.012 Menschen haben 2024 eine Ausbildung in der norddeutschen Chemie- und Phar­ma­bran­che begonnen – so viele wie zuletzt vor 16 Jahren. Mit 1.133 Ausbildungsplätzen wurden 32 mehr als im Vorjahr angeboten. Jeder zehnte Platz konnte jedoch nicht besetzt werden, bestätigten Landesbezirk und Arbeitgeberverband.

Hannover

Bildungsangebote im Norden

Lernen vor Ort: Der IGBCE-Landesbezirk Nord bietet ein vielfältiges Seminarprogramm sowie spannende Themen für den Bildungsurlaub an.

Hier gibt es das Bildungsprogramm des Landesbezirks Nord.


Foto: privat

Bomlitz

Zitterpartie beendet

Tarifvereinbarungen und Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben: Die Zitterpartie um die Zukunft der IFF-Produktionssparten im Industriepark Walsrode hat ein Ende. Anfang Januar 2025 informierte der Betriebsrat des Unternehmens die rund 550 Beschäftigten, dass er mit den Käufern ein Bekenntnis zum Tarifvertrag vereinbart habe. Mehr noch: „Für keines der drei zukünftigen Unternehmen ist ein Arbeitsplatzabbau vorgesehen“, bestätigte Betriebsratsvorsitzender Ralf Petersen. Im Gegenteil: „Arbeitsplätze, die in der Vergangenheit ausgelagert wurden, werden wieder integriert.“

Während Nitrocellulose und Industrieparkgeschäft mit 360 Beschäftigten an die tschechische CSG verkauft wurden, geht die Flavoursparte mit 130 Beschäftigten an das französische Unternehmen Roquette. Sechzig Mitarbeitende verbleiben bei der IFF in der neu gegründeten Gesellschaft Walsrode CMC GmbH mit einer Beschäftigungsgarantie bis Ende 2030.

Der Betriebsrat bleibt bei der CSG, wird jedoch die Interessen der Roquette- und der CMC-Beschäftigten bis zu den Neuwahlen eigener Gremien im Frühsommer auch vertreten.

Zufrieden mit dem Ergebnis zeigt sich IGBCE-Gewerkschaftssekretär Sören Tuleweit. Die Zukunft des Standorts sei damit gesichert, auch wenn die ansässigen Unternehmen kleinteiliger werden.


WAHLAUFRUF

Foto: Chemie Nord

Am 23. Februar ist Bundestagswahl, am 2. März Bürgerschaftswahl in Hamburg. Es geht um uns, unseren Wohlstand, unsere Wirtschaft, unsere Freiheit, unsere Demokratie!

Jetzt sind Perspektiven gefragt. Keine Schuldzuweisungen, sondern Handeln und Machen. Es muss endlich investiert werden. Die Transformation muss gestaltet werden, anstatt darüber zu lamentieren, wann wir fertig sind. Auch die öffentlichen Haushalte müssen investieren dazu braucht es Geld. Geld, das für die Zukunftsinvestitionen nötig ist. Eine Schuldenbremse verhindert genau diese wichtigen Investitionen!

Gemeinsam ist der Blick nach vorn wichtig. Die Ziele müssen klar sein. Wir wollen auch morgen noch ein freies Land mit Wohlstand und Arbeit. Ein Land, das Zukunft gestaltet und ein lebenswertes, friedliches Leben ermöglicht. Dazu brauchen wir Gestalterinnen und Gestalter, die das Format besitzen, Entscheidungen zu treffen, und die erklären können, warum ein Weg notwendig ist. Mit Ausgrenzung und Spaltung schaffen wir keine Einheit – keine Verbindung, kein lebenswertes Leben.

Das ist unser Land! Hier können wir aufstehen und sagen, was wir denken, ohne Sorge vor Repressalien haben zu müssen. Geht zur Wahl und wählt demokratisch!