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Vor Ort: Nordost

Dresden-Chemnitz

Aktionen machen den Unterschied

Foto: IGBCE Nordost

Mit gutem Gefühl konnten die Beschäftigten der Wismut GmbH in den Urlaub starten. Durch sichtbare Tarifaktionen an allen Standorten und nach kräftezehrenden Verhandlungen wurde für die 832 Mitarbeitenden im Juni ein deutliches Lohnplus erzielt: 3.000 Euro Inflationsausgleichsprämie (netto) und 9,9 Prozent Lohnerhöhung ab dem 1. Juni 2023 in zwei Schritten.
Das besondere Sahnehäubchen: Das Inflationsgeld wird auch für Teilzeitbeschäftigte und Beschäftigte in Altersteilzeit in voller Höhe gewährt. Gewerkschaftssekretär Norbert Winter: „Das stolze Ergebnis konnten wir durch die Entschlossenheit der Beschäftigten erreichen, die sich an den Aktionen beteiligt haben.“

Schwarzheide

Netzwerktreffen

Mit regem Austausch der Ausbilderinnen und Ausbilder von BASF und LEAG unter der Leitung von Thomas Bulang (Abteilung Arbeitsmarkt- und Qualifizierungspolititk der IGBCE) und Kristin Kentsch (IGBCE-Landesbezirksvorstand Nordost) begann in Schwarzheide das Netzwerktreffen der Ausbilderinnen und Ausbilder des Bezirks Lausitz. Es folgte im Anschluss eine Besichtigung der Ausbildungsstätten bei der BASF.

Nordost

Wechsel im Landesbezirk

Oliver Heinrich, Stephanie Albrecht-Suliak (Mitte) und Birgit Biermann vom geschäftsführenden Hauptvorstand.

Foto: IGBCE Nordost

Stephanie Albrecht-Suliak wurde einstimmig zur Landesbezirksleiterin Nordost gewählt. Sie tritt die Nachfolge von Oliver Heinrich (46) an, der zum 1. September in den geschäftsführenden Hauptvorstand nach Hannover wechselt und dort für Tarifpolitik, Ver­ände­rungs­manage­ment und Frauenpolitik zuständig sein wird. Der gelernte Prozesselektroniker aus Lauchhammer leitete den Landesbezirk seit 2015.
Stephanie
Albrecht-Suliak (40) lebt mit ihrer Familie in Berlin. Seit 2012 ist sie für die IGBCE tätig und hat, begonnen mit der Traineeausbildung, bisher auf allen Ebenen der IGBCE gearbeitet mit Stationen im Bezirk Berlin-Mark Brandenburg und als Bezirksleiterin in Düsseldorf. Von 2020 bis 2021 war sie bereits stellvertretende Landesbezirksleiterin Nordost, bevor sie im Herbst 2021 Leiterin der Abteilung Politik und Internationales wurde. Sie sagt: „MIT. MUT. MACHEN. im Landesbezirk Nordost! Das ist für mich Auftrag und Herausforderung zugleich. Ich möchte an die bemerkenswerte Tarif- und Mitgliederentwicklung meines Vorgängers anknüpfen und mit einem tollen Team die sozial-ökologische Transformation aus Perspektive unserer Mitglieder und ihrer Familien zum Erfolg führen.“

Foto: Stephen Petrat

3 Fragen an …

Stephanie
Albrecht-Suliak

Die frisch gewählte Landesbezirksleiterin folgt auf Oliver Heinrich, der zur IGBCE nach Hannover wechselt.

Du kehrst nach zwei Jahren als Abteilungsleiterin Politik wieder in den dir vertrauten Landesbezirk zurück. Wie fühlt sich das an?

Es fühlt sich ziemlich gut an. Ich bin bereit für diese Aufgabe. Zentrale Zukunftsfragen in der sozial-ökologischen Transformation und für unser Zusammenleben werden auch hier in Ostdeutschland entschieden.

Hier warten einige Herausforderungen auf dich. Welche Themen sind in den kommenden Monaten zentral? Was wirst du verstärkt ­zuerst angehen?

Auf der Konferenz 2021 in Leuna haben wir mit dem Leitantrag MIT. MUT. MACHEN. im Landesbezirk Nordost die Themen unserer Arbeit für vier Jahre beschrieben, unter anderem „30 Jahre deutsche Einheit. Mitbestimmung ist unsere Währung“. Antrag und Themen sind für mich aktuell und leitend. Zudem haben wir 2024 und 2025 wichtige Landtagswahlen in unserem Landesbezirk. Mir ist wichtig, dass die AfD nicht noch stärker wird und über die Zeit wieder an Zuspruch bei den Menschen verliert. Wir sind als IGBCE auf verlässliche politische Verhältnisse und gute Politik angewiesen.

Wie ist deine Vision für den ­Landesbezirk für 2030?

Die IGBCE in Nordost hat alle Möglichkeiten, Zukunftsgewerkschaft zu machen. 2030 haben wir hoffentlich die zentralen Herausforderungen für unsere Branchen in der Transformation gelöst. Industrielle Wortschöpfung und gute Arbeit bleiben unsere Referenz und sind Maßstab für den anhaltenden Strukturwandel. Wir sind in den Betrieben an Mitgliedern stark und überzeugen durch professionelle Arbeit, moderne Kommunikation und Beteiligungsstrukturen. Wir gewinnen an Stärke auch bei neuen Zielgruppen und in den Zukunftsbranchen. Zuletzt kommen auch die Arbeitgeber an den Verhandlungstisch (zurück). Wir brauchen sie als verantwortungsvolle Managerinnen und Manager in den Arbeitgeberverbänden.

Tarifmeldungen

Wasserwirtschaft – Leipziger Wasserwerke: Insgesamt 2.300 Euro Inflationsprämie, für Azubis 1.000 Euro, +3,25 Prozent, danach noch mal +130 Euro, Azubis +65 Euro, auf 24 Monate.

Bergbaudienstleister – LMBV: Insgesamt 1.900 Euro Inflationsprämie auf sechs Monate.

Energie – lekker Energie: 3.000 Euro Inflationsprämie, +200 Euro und zusätzlich insgesamt +7 Prozent, +150 Euro für Azubis, auf 23 Monate.

Kunststoff – FaKu: Insgesamt 2.600 Euro Inflationsprämie, Azubis 800 Euro, insgesamt +200 Euro und +1,6 Prozent, Azubis +100 Euro und +1,6 Prozent, auf 24 Monate.

Sanierung – TDE Mitteldeutsche Bergbauservice: 500 Euro Inflationsprämie, für Azubis 100 Euro, auf sieben Monate.

Berlin-Mark Brandenburg

Gesunder Standort

Berlin galt einmal als „Apotheke der Welt“, die Pharmaindustrie war hier besonders etabliert. Heute kommen viele Pillen aus Fernost. Nach dem Motto „Back to the Future“ hat der Bezirk Berlin-Mark Brandenburg auf seiner Homepage einen Motivationsbeitrag veröffentlicht (Autoren: Rolf Erler, Andrea Sacher, Maria Schwarz, Anis Ben-Rhouma). Denn um den Standort wieder „gesunden“ zu lassen, braucht Berlin attraktive Arbeitsbedingungen für Fachkräfte.
IGBCE-Gewerkschaftssekretär Anis Ben-Rhouma: „Die industrielle Gesundheitswirtschaft Berlins ist geprägt durch ein kooperatives und sozialpartnerschaftliches Miteinander. Das bedeutet nicht, dass keine Konflikte ausgetragen werden. Aber Betriebsräte hier denken vordergründig an die Sicherung von Standorten, das Wachstum selbiger und vor allem an die Arbeitsplätze der Beschäftigten. Der Flächentarifvertrag der chemischen Industrie liefert einen umfassenden Rahmen für diese Betriebe und ist gleichzeitig ein großer Anreiz zur Fachkräftegewinnung für die industrielle Gesundheitswirtschaft.“
Die Hoffnung: Schützenhilfe vom Senat. Außerdem: bei Betrieben, die keinen Tarifvertrag haben, auf die Vorteile verweisen und gezielt mit den Betriebsräten sprechen.

Nordost

Einigung erzielt, Meilenstein gesetzt

Stolz auf ihren Erfolg: Mitglieder der Papiertarifkommission.

Foto: IGBCE Nordost

Seit Jahren kämpft die IGBCE für ein bundeseinheitlich vergleichbares Tarifsystem in der Papierindustrie. Kurz vor dem Scheitern ist jetzt nach 19 Monaten Verhandlungen der letzte tarifliche Meilenstein dazu erreicht worden.
Mit Einführung des Tarifvertrags gilt künftig: Qualifikation (bezogen auf gewerbliche und kaufmännische Berufe) wird gleichwertig bezahlt. Es gibt 13 Entgeltstufen mit sogenannten Erfahrungsstufen auch für gewerbliche Beschäftigte und eine logische und nachvollziehbare Entgeltstruktur. Keiner bekommt weniger. Die anstehenden Tarifsteigerungen bleiben von diesen Regelungen unberührt.
Jetzt gehen die Tarifverträge in die betriebliche Umsetzung: Arbeitgeber und Betriebsräte haben maximal ein Jahr Zeit, die Bestimmungen in der Praxis umzusetzen.

Suhl

Frauenpower

Foto: IGBCE Nordost

Die Mitglieder des Bezirks­frauen­ausschusses (BFA) Lausitz haben sich für die Frauentagsfeier im Suhler Klubhaus in Schwarze Pumpe Mitte Juni ins Zeug gelegt. Nach einleitenden Worten von Bezirksseite stellte sich der Verein Herzenswünsche vor, für den ein Tauschbasar nebst Spendenaktion stattfand. „Einen Tag Prinzessin sein“ oder „Einmal ein weißes Klavier haben“ sind mit berührenden Geschichten verbundene Wünsche, die der Verein zu erfüllen versucht. 335 Euro kamen für seine Arbeit zusammen.

Leipzig

Familientag ein Erfolg

Foto: IGBCE Nordost

Zum Kindertag hat der Leipziger Bezirksfrauenausschuss zur Museumsfeldbahn Leipzig-­Lindenau eingeladen. Bei einem Rundgang über das Gelände bekamen die teilnehmenden Familien einen Eindruck von der Technik und waren beeindruckt. Höhepunkt war die Fahrt mit der historischen Bahn (Foto). Eine Wiederholung ist geplant!