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Nordwestfalen

Strategien für die Zukunft

Ulrich Hampel (mit Mikrofon) betont in seiner Rede die regionale Zusammenarbeit.

Foto: Bezirk Nordwestfalen

Voller gespannter Erwartung versammelten sich rund 120 engagierte Kolleginnen und Kollegen auf der Funktionärskonferenz der IGBCE im Bezirk Nordwestfalen. Ihr Ziel: den Austausch untereinander fördern und zukunftsweisende Strategien entwickeln unter Betrachtung der aktuellen politischen sowie wirtschaftlichen Lage.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Rede von Francesco Grioli, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IGBCE. Mit visionären Einblicken und strategischen Ansätzen trat er vor die versammelte Menge, um die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt und die sich wandelnden politischen Gegebenheiten zu beleuchten. Grioli setzte dabei drei zentrale Themen in den Fokus: Demokratie, Demografie und Dekarbonisierung. Seine Worte richteten sich auf die Stärkung der Gewerkschaftsbewegung und die Sicherung der Arbeitnehmerinteressen inmitten der Transformation des Nordwestfalen-Bezirks.

Unter dem Motto „Transformation fair gestalten“ betonte Ulrich Hampel in seiner Rede die Bedeutung regionaler Zusammenarbeit. Als entscheidende Kraft bei der Gestaltung von Arbeitsbedingungen und sozialen Standards in der Region hob er die IGBCE Nordwestfalen hervor. „Wir haben es geschafft, im letzten Jahr deutlich an Stärke zu gewinnen“, verkündete Hampel stolz, „und wir werden diesen Trend auch in Zukunft fortsetzen können.“ Dabei betonte er die immense Kraftanstrengung der Funktionärinnen und Funktionäre, die maßgeblich zum Erfolg der Gewerkschaft beigetragen haben.

Die Konferenz bot den Teilnehmenden nicht nur die Gelegenheit zur Diskussion aktueller politischer Themen, sondern auch zur Erörterung betrieblicher Anliegen und zur differenzierten Auseinandersetzung mit der Zukunft der Arbeit. In intensiven Gesprächen wurden konkrete Handlungsschritte entwickelt, um den Herausforderungen der kommenden Jahre mit Entschlossenheit und Einigkeit zu begegnen.

„Unsere Konferenz hat sich als wichtige Plattform für die Entwicklung von Strategien bewiesen“, sagt Hampel mit Freude. Mit Veranstaltungen wie diesen sichere man nicht nur die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Sondern schaffe auch eine Gestaltungsplattform, um die Transformation der Region auf faire und nachhaltige Weise zu gestalten.

Bochum

Regionale Tarifkommission beschließt Forderungen

Foto: IGBCE

Die Tarifkommission Westfalen hat ihren eigenen Forderungsbeschluss für die 44.000 Beschäftigten der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Westfalen aufgestellt.

Im Vorfeld hatten die IGBCE-Mitglieder in ihren Betrieben über die Inhalte diskutiert und ihre betrieblichen Forderungen beschlossen. Zusätzlich wurden digitale Umfragen organisiert, an denen die Kolleginnen und Kollegen über ihre Schwerpunkte für die Tarifrunde 2024 abstimmen konnten. Auf Grundlage dessen fordert die Tarifkommission eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um sieben Prozent, mehr tariflichen Schutz exklusiv für IGBCE-Mitglieder und eine Modernisierung des Bundesentgelttarifvertrags. „Unser Ergebnis ist eine Forderung mit Maß“, sagt IGBCE-Landesbezirksleiter Thomas Meiers. Sie überfordere auf Unternehmensseite niemanden – helfe aber auf Belegschaftsseite vielen. Für Westfalen starten die Verhandlungen am 23. April um 10 Uhr in der Alten Lohnhalle in Bochum-Wattenscheid.

Marsberg

Ritzenhoff insolvent: „Angst ist da“

Foto: Ritzenhoff

Der traditionsreiche Glashersteller Ritzenhoff aus Marsberg hat Insolvenz angemeldet. Das mehr als 129 Jahre alte Unternehmen habe in den Corona-Jahren hohe Verluste gemacht, heißt es. Außerdem hätten die stark gestiegenen Kosten von Energie und Rohstoffen die Glasherstellung belastet. Das alles habe zu einem signifikanten Anstieg der Verschuldung in der jüngsten Vergangenheit geführt, begründet die Geschäftsleitung ihren Schritt.

„Die Insolvenz ist ein harter Schlag für die Beschäftigten und die Region“, berichtet der Betriebsratsvorsitzende Axel Balléz. „Wir wissen, dass Entlassungen nicht verhindert werden können. Die Angst ist da. Viele Beschäftigte sind auf dem Boden der Tatsachen angekommen, auch solche, die schon 32 Jahre lang hier arbeiten, sind in Sorge. Das ist eine Misere, die wir nicht schönreden können.“

Im Januar hatte Ritzenhoff einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingereicht, dem das Amtsgericht Arnsberg zustimmte. Seither machen Vorwürfe gegen den ehemaligen Vorstand die Runde. Besonders belastend sei der zeitliche Druck, sagt Andreas Bier, Gewerkschaftssekretär aus dem Bezirk Dortmund-Hagen. „Bis Ende März müssen wir ein Alternativkonzept auf tarifvertraglicher Basis ausgearbeitet und einen Investor gefunden haben, der in dieses Konzept einsteigt“, erklärt Bier. Ansonsten müsse Ritzenhoff Anfang April das Insolvenzverfahren eröffnen, das die Beschäftigten mit ganzer Wucht treffen würde.

Die IGBCE setzt sich für eine Transferagentur ein. „Sie qualifiziert die Beschäftigten für den Arbeitsmarkt. Wenn dem einen zum Beispiel ein Staplerschein oder andere berufsrelevante Qualifikationen fehlen, kann dies innerhalb der Kündigungsfrist möglich gemacht werden. Mit der Agentur kann dann auch ein neues Arbeitsverhältnis gesucht werden.“ Auskunft über die Fortführung des Unternehmens oder einen Sozialplan oder entsprechende Abfindungen kann Bier noch nicht geben, die Verhandlungen dazu laufen aber auf Hochtouren. Das sollte allerdings in den kommenden Wochen geklärt werden (nach Redaktionsschluss).

Herten

Sei dabei!

Foto: IGBCE

Vom 17. bis zum 20. Mai 2024 in der Schwarzkaue Zeche Ewald: Werde Teil „Local – InOurMind“-Festivals und komm mit 400 jungen Kolleginnen und Kollegen für vier Tage zusammen! Für Workshops, Shows, Musik-Acts und vieles mehr. Melde dich jetzt an!

Infos und Anmeldung unter local.iomf@igbce.de

Marl

Keine Alternative

Eine Mauer für Demokratie: An den Nachwuchsgewerkschafterinnen und -gewerkschaftern der IGBCE kam in Marl niemand vorbei.

Foto: LBZ Westfalen

In den vergangenen Wochen sind im gesamten Landesbezirk und darüber hinaus viele Tausend Menschen gegen die Alternative für Deutschland (AfD) auf die Straße gegangen. Auch die IGBCE-Jugend im Landesbezirk Westfalen hat sich aktiv gegen die AfD gestellt und für Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität demonstriert.

In Marl beispielsweise beteiligten sich die Nachwuchsgewerkschafterinnen und -gewerkschafter an einer Protestaktion zum Auftakt des Parteitags der nordrhein-westfälischen AfD in Marl. Wer zum AfD-Parteitag wollte, musste an den rund 2.000 Demonstrantinnen und Demonstranten vorbei. „Trotz nicht optimaler Wetterbedingungen haben wir ein sehr deutliches Zeichen für Demokratie und Vielfalt gesetzt“, freute sich Mert Simsir, Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) bei Evonik in Marl. „Wir stehen für ein friedliches, demokratisches Miteinander – in Marl, in NRW und in ganz Deutschland. Dafür werden wir auch künftig mit all den Kolleginnen und Kollegen auf die Straße gehen.“