Vor Ort

Rheinland-Pfalz/Saarland

News

Vor Ort: Rheinland-Pfalz/Saarland

Mainz/Saarbrücken

Chemie: Mindestens sieben Prozent mehr!

Klares Votum: Die Tarifkommission beschließt drei Forderungen zur Chemie-Tarifrunde.

Foto: Aman Yoseph

Mindestens sieben Prozent höhere Entgelte, tarifliche Regelungen für Wertschätzung und Besserstellung exklusiv für IGBCE-Mitglieder und einen modernisierten Bundesentgelttarifvertrag: Diese Punkte umfassen die Forderungen für die mehr als 75.000 Beschäftigten der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Rheinland-Pfalz und dem Saarland, die die regionalen Tarifkommissionen der IGBCE beschlossen haben.

„Trotz der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage sind höhere Entgelte dringend erforderlich. Ein Plus von mindestens sieben Prozent hilft, die Reallöhne vor den Auswirkungen der Inflation zu schützen und die Kaufkraft unserer Mitglieder zu erhalten“, so Roland Strasser, Verhandlungsführer in der gemeinsamen Tarifkommission für Rheinland-Pfalz und Saarland. Zwar habe der letzte Tarifabschluss vom Oktober 2022 mit zweimal 3,25 Prozent Plus und insgesamt 3.000 Euro steuer- und abgabenfreier Inflationsausgleichsprämie die massiven Preissteigerungen über die Laufzeit von 20 Monaten ausgleichen können. „Das war aber eben nicht von Dauer. Die Wirkung der Prämien war zeitlich begrenzt.“

Gemeinsam mehr: Mindestens sieben Prozent sollen die Kaufkraft erhalten.

Foto: Aman Yoseph

„Die sozial-ökologische Transformation ist nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine gesellschaftliche Mammutaufgabe“, stellt Sinischa Horvat, Betriebsratsvorsitzender bei BASF SE, klar. Beschäftigte seien auch Bürgerinnen und Bürger und finanzierten die Transformation durch ihre privaten Investitionen mit. „Dafür müssen sie mehr Geld in der Tasche haben.“

„Uns ist die Modernisierung des Bundesentgelttarifvertrags wichtig, da die Berufsbilder auch ständig modernisiert und die Ansprüche ständig weiterentwickelt werden“, betont Sarah-Maria Eckrich, Vorsitzende der Jugendvertrauensleute bei der BASF SE. „Außerdem bekommen dual Studierende immer wieder keine Beachtung, wie beispielsweise bei der Novellierung des Berufsbildungsgesetzes. Hier muss unbedingt gehandelt werden.“

„Unsere Gewerkschaft steht für attraktive Tarifverträge, die für Stabilität und Sicherheit sorgen. Ohne die Unterstützung der IGBCE-Mitglieder und ihrer Vertrauensleute wäre das nicht möglich“, verweist Sibylle Anhorn, Betriebsratsvorsitzende bei Boehringer Ingelheim (BI), auf deren elementare Rolle. Dieses Engagement und diesen Aufwand gelte es, so die gewerkschaftlichen Vertrauensleute von BI, mit einem Bonus gesondert zu berücksichtigen.

Stimmen zum
Forderungsbeschluss:

Zweibrücken

Jahresprogramm steht fest

In der Ludwigshafener BASF-Kantine füllte sich nach vielen Gesprächen der „Equal Pay“-Flipchart.

Fotos: Renèe Sophie Hell, Dorothea Tudor

Für Dorothea Tudor, neu gewählte Vorsitzende des Bezirksfrauenausschusses Ludwigshafen, war es eine gelungene BASF-Kantinenaktion zum 8. März: „Viele haben sich ansprechen lassen, egal, ob sie IGBCE-Mitglied sind oder nicht“, blickt sie zurück. An einem Mitmachstand inklusive Quiz klärten die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter zum Weltfrauentag über Entgeltunterschiede und weitere Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern auf. Positive Erlebnisse gab es vor Ort ebenfalls für Ann-Kathrin Jülly, Mitglied in der BASF-Jugend- und -Auszubildendenvertretung: „Aus dem Feminismusquiz ergaben sich für manche überraschende Antworten“, berichtet sie. Viele Gespräche entwickelten sich beispielsweise daraus, dass die DFB-Frauen für ihren EM-Sieg 1989 ein Kaffeeservice erhielten.

Hilfreich für ihre Aktion sei gewesen, dass sich der Weltfrauentag inzwischen zu einem breiten Social-Media-Thema entwickelt habe. „Da passt es doch, wenn manch ein Mann sagte, er habe seinen Mädels heute Blumen mitgebracht“, so Jülly.

Im Bezirk Mittelrhein kamen 24 Frauen zum Kinoabend „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“ zusammen. In der US-Filmbiografie geht es um drei afroamerikanische Mathematikerinnen, die Anfang der Sechzigerjahre maßgeblich am Mercury- und am Apollo-Programm der Nasa beteiligt waren. Dabei kämpft das visionäre Dreierteam darum, die Geschlechter- und Rassengrenzen zu überwinden. „Ein Film, der zum Nachdenken anregt“, kommentierten die Zuschauerinnen.

Die Frauen im Bezirk Mittelrhein sahen den Film „Hidden Figures“.

Foto: Detlev Uthe

Contwig

IGBCE wandert

Foto: Günther Österreicher

Auf gute Resonanz stieß die Ortsgruppe (OG) Zweibrücken mit ihrem jüngsten Wanderangebot. Mit dabei waren Kinder, Jugendliche und Hunde, die dem Verlauf des Schwarzbachs folgten und an einem Kioskzelt bei Brezeln, Glühwein und alkoholfreiem Punsch einkehrten. Am Ziel, dem Sängerheim des Sängerbundes, angekommen, war die Kaffeetafel mit Kuchen bereits hergerichtet. Beim Kaffeeklatsch tauschten die Mitglieder untereinander viele Geschichten und Anekdoten aus.