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Thomas Neumann

Der frisch gewählte Bezirksleiter Düsseldorf über seine neue Funktion und deren Herausforderungen.

Was bedeutet dir die neue Aufgabe?

Ich freue mich riesig darauf. Da ich schon seit mehreren Jahren im Bezirk tätig bin, fühlt sich die neue Aufgabe gar nicht so neu an. Ich kenne die Abläufe, die Betriebe und unsere Leute vor Ort. Das macht meinen Start natürlich deutlich einfacher. Mich treibt es an, dass wir hier gemeinsam viel bewegen können. Als Teil einer starken Gemeinschaft mit all den engagierten Kolleginnen und Kollegen sehe ich für den Bezirk noch unheimlich viel Potenzial.

Welche Themen spielen in den kommenden Monaten für dich eine zentrale Rolle?

Der Bezirk steht vor großen Herausforderungen. Insbesondere in der Chemie- und in der Papierindustrie. In der Chemieindustrie müssen wir versuchen, trotz erheblicher Unsicherheiten in den Betrieben einen guten Tarifabschluss hinzubekommen. Für die Papierindustrie gilt eigentlich dasselbe. Auch wenn hier der Wettbewerbsdruck aus dem Ausland geringer ist. Dort beginnt die Tarifrunde nach den Sommerferien.

Das Thema der Haustarifverträge spielt auch eine große Rolle, oder?

Der Bezirk ist geprägt von vielen Haustarifverträgen. Das ist nicht nur schlecht, denn dadurch konnten wir in den letzten Jahren viele neue Betriebe in die Tarifbindung aufnehmen. Diese Entwicklung geht noch weiter. Die nächsten Betriebe stehen vor erstmaligen Tarifverhandlungen und somit vor einer erstmaligen Tarifbindung. Dies sichert Einkommen, stetig steigende Löhne und insgesamt gute Arbeitsbedingungen.

Welche Themen hast du sonst noch auf der Agenda?

Neben den genannten Themen sind die Betriebe bei uns gekennzeichnet durch einen hohen Anteil kaufmännischer Beschäftigter und einen hohen Anteil an AT-Beschäftigung, für die wir besondere Ansprachen entwickelt haben, wie das KAAT-Projekt, das wir noch weiter ausbauen wollen. Ziel bleibt weiterhin, die hohen Zugangszahlen von 2023 auch in den kommenden Jahren fortzuschreiben. Dies ist immer die Grundlage für gute Gewerkschaftsarbeit.

Düsseldorf

Chemie-Tarifrunde 2024: Einstimmiger Beschluss

Im Sinne von mehr Austausch: Im Vorfeld hatten auch auf Bezirksebene tarifliche Konferenzen stattgefunden, so wie hier im Bezirk Köln-Bonn.

Foto: Leo Kölzer

Seitdem die Forderungsempfehlung der IGBCE zur aktuellen Tarifrunde steht, haben IGBCE-Mitglieder deutschlandweit in ihren Betrieben über diese Inhalte diskutiert und ihre eigenen Forderungen aufgestellt. Im Landesbezirk Nordrhein wurden zusätzlich digitale Umfragen organisiert, an denen die Kolleginnen und Kollegen mit wenigen Klicks darüber abstimmen konnten, welche Schwerpunkte sie sich für die Tarifrunde 2024 wünschen. Auf Grundlage der betrieblichen Forderungen hat die Tarifkommission Nordrhein nun einstimmig und mit großer Zustimmung ihre eigenen Forderungen für die Tarifrunde beschlossen.

Sieben Prozent mehr Entgelt
Demnach fordert die Tarifkommission für die Beschäftigten der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Nordrhein eine Mindesterhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um sieben Prozent, mehr tariflichen Schutz und Arbeitsplatzsicherheit exklusiv für IGBCE-Mitglieder, eine Erneuerung des Bundesentgelttarifvertrags, Freistellungsmöglichkeiten für Auszubildende sowie eine Ausbildungsstartprämie in Höhe von 3.000 Euro. „Die nun einstimmig beschlossene Forderung ist eine Forderung mit Maß und Mitte“, sagt IGBCE-Landesbezirksleiter Frank Löllgen. Sie überfordere auf Unternehmensseite niemanden – helfe aber auf Belegschaftsseite vielen. „Wir wollen den Beschäftigten Optimismus zurückbringen und die Binnennachfrage stärken. Davon profitiert nicht nur unsere Mitgliedschaft, sondern die gesamte Region.“

Die regionale Tarifkommission Nordrhein hat ihre Forderung beschlossen.

Foto: Leo Kölzer

Austausch in den Betrieben

Im Vorfeld des regionalen Forderungsbeschlusses fanden in zahlreichen Betrieben und in den Bezirken Diskussionen statt. So wie im IGBCE-Bezirk Köln-Bonn. Dort waren rund 120 Kolleginnen und Kollegen zusammengekommen, um sich über ihre Erwartungen an die diesjährige Tarifrunde der Chemiebranche auszutauschen. „Wir wollten unsere Leute noch vor dem Start abholen, uns austauschen und unsere Inhalte und Erwartungen zur Diskussion stellen“, erklärte IGBCE-Bezirksleiter Armando Dente. Es sei ihm wichtig, dass die Kolleginnen und Kollegen wissen, worauf sie sich einstellen können. Auch Christian Jungvogel, Abteilungsleiter Tarifpolitik der IGBCE, wies darauf hin, dass man sich auf eine komplizierte Tarifrunde vorbereite. „Die Arbeitgeber werden sagen, sie hätten nichts und könnten dementsprechend nichts geben. Doch da gehen wir nicht mit. Wir wollen, dass mindestens der Verlust ausgeglichen wird, den wir durch diese Inflation erlitten haben“, betonte Jungvogel. Das müsse ein ganz wesentlicher Punkt der Tarifrunde sein.

Die Forderungen der regionalen Tarifkommissionen wird die Bundestarifkommission am 10. April zu einer zentralen Forderung zusammenführen. Wenige Tage später beginnen die Tarifverhandlungen zunächst auf regionaler Ebene. Für den Landesbezirk Nordrhein treffen sich beide Seiten am 18. April.

Herten

Sei dabei!

Foto: IGBCE

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Düsseldorf

Neu im Bezirk

Thomas Neumann (Mitte) folgt auf Natalie Mühlenfeld (rechts).

Foto: IGBCE

Einstimmig gewählt und mit starkem Rückenwind gestartet: Seit dem 1. März ist Thomas Neumann neuer Bezirksleiter im Bezirk Düsseldorf. Damit ist er die Nachfolge von Natalie Mühlenfeld angetreten, die einen neuen Posten in der IGBCE-Hauptverwaltung in Hannover übernommen hat. Der Bezirksvorstand folgte mit der Wahl dem Vorschlag des geschäftsführenden Hauptvorstands der IGBCE.

Der 46-jährige Thomas Neumann ist bereits seit mehr als 13 Jahren hauptamtlich für die IGBCE aktiv. Seit sieben Jahren ist er im Bezirk Düsseldorf tätig – zuletzt als stellvertretender Bezirksleiter. Der neue Bezirksleiter freut sich über die breite Zustimmung des Bezirksvorstands. „Die Leitung des Bezirks zu übernehmen ist eine große Ehre, der ich mich gern stelle“, sagt Neumann. Landesbezirksleiter Frank Löllgen gratuliert Thomas Neumann zur Wahl. „Ich freue mich auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünsche dem neuen Kollegen alles Gute für seine neue Aufgabe.“

Auch Natalie Mühlenfeld beglückwünschte ihren Nachfolger zu seiner Wahl und betonte, dass der Bezirk und ihr Team in guten Händen seien.