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Vor Ort: Westfalen

Foto: LBZ Westfalen

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Führungswechsel

Einstimmig gewählt: Seit dem 2. März ist Thomas Meiers neuer Landesbezirksleiter im Landesbezirk Westfalen. Damit hat er die Nachfolge von Harald Sikorski (Foto) angetreten, der den gleichen Posten im Landesbezirk Bayern übernommen hat. Der 24-köpfige Landesbezirksvorstand folgte mit der Wahl dem Vorschlag des geschäftsführenden Hauptvorstands der IGBCE.
Der 49-jährige Thomas Meiers ist seit mehr als 22 Jahren hauptamtlich für die IGBCE tätig und war bereits in verschiedenen Funktionen auf Bezirks- und Bundesebene tätig. Bevor der Wahlkölner 2020 stellvertretender Landesbezirksleiter in Nordrhein wurde, war er Vorstandssekretär von IGBCE-Hauptvorstandsmitglied Francesco Grioli und Leiter des Bezirks Köln-Bonn.
Harald Sikorski bedankte sich bei seiner Verabschiedung „für die vertrauensvolle Zusammenarbeit“. Er werde seine Zeit im Landesbezirk Westfalen in guter Erinnerung behalten. „In den vergangenen fünf Jahren haben wir viel erreicht und den Landesbezirk gut aufgestellt für die Zukunft“, so Sikorski. „Thomas Meiers und dem gesamten Team wünsche ich viel Erfolg.“

Harald Sikorski mit der stellvertretende Landesbezirksleiterin Nadine Bloemers, Thomas Meiers und IGBCE-Chef Michael Vassiliadis (von links).

Foto: Thomas Steinberg

Foto: IGBCE

3 Fragen an …

Thomas Meiers

Der neue IGBCE-Landesbezirksleiter Westfalen folgt Harald Sikorski, der als Landesbezirksleiter nach Bayern wechselt.

Du hast 2001 als Gewerkschaftssekretär bei der IGBCE angefangen und warst zuletzt stellvertretender Landesbezirksleiter in Nordrhein. Was bedeutet dir die neue Aufgabe in Westfalen?

Die neue Funktion und das einstimmige Ergebnis bei meiner Wahl im Landesbezirksvorstand machen mich stolz. Das mir entgegengebrachte Vertrauen motiviert mich enorm. Für mich gilt es nun, die Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen und mich mit ihren Themen und Wünschen vertraut zu machen. Jede Region hat andere Strukturen, Anforderungen und Ziele. Klar ist: Als einer der mitgliederstärksten Landesbezirke muss Westfalen eine zentrale Rolle in der Zukunftsgestaltung der IGBCE spielen. Betriebe mit einem hohen Organisationsgrad sind bei uns keine Seltenheit, genauso wie die große Verbundenheit der Mitglieder mit der IGBCE. Der betriebliche Organisationsgrad, diese Solidarität und unsere starken Mitbestimmungsträger bilden unser Rückgrat, daher werden wir von den Arbeitgebern ernst genommen und von Politiker*innen angehört.

Im Landesbezirk erwarten dich einige Herausforderungen. Welche Themen spielen aus deiner Sicht in den kommenden Monaten eine zentrale Rolle?

Wir haben in Westfalen mit Mitgliederverlusten zu kämpfen. Das liegt zum einen an der hohen Altersstruktur unserer langjährigen Mitglieder und zum anderen an sich beschleunigenden Transformationsprozessen in den Betrieben. Daher ist es wichtig, die Veränderungsprozesse in unseren Unternehmen zu begleiten. Und zwar so zu begleiten, dass die industrielle Wertschöpfung und damit verbundene Arbeitsplätze erhalten bleiben. Parallel müssen wir den Fokus auf Mitgliedschaftspotenziale setzen. Da sind wir in Westfalen schon auf einem guten Weg und wollen nun weiter mit großen Schritten vorangehen. Unsere letzten Abschlüsse haben gezeigt, dass gute Tarifverträge zu Zufriedenheit bei den Mitgliedern und zu neuen Mitgliedschaften geführt haben. Daran wollen wir weiterhin anknüpfen. Sei es der Fachkräftemangel, die Energiekrise oder die Transformationsprozesse hin zu einer klimaneutralen Industrie – wir wollen die aktuellen Herausforderungen im Sinne unserer Mitglieder mitgestalten. Dafür sind wir bekannt. Daran werden wir gemessen.

Und wie fällt deine Prognose aus, wenn du an den Landesbezirk im Jahr 2033 denkst?

Die gesamte Region befindet sich schon seit Jahren im Transformationsprozess. Der Strukturwandel hat uns insbesondere in Westfalen seit Jahrzehnten geprägt. Wir müssen die Region mit Mut und Entschlossenheit in die Zukunft begleiten, sie entwickeln und ihr unseren Stempel aufdrücken. Dazu gehört es auch, neue Betriebe zu erschließen und die außertariflichen Beschäftigten sowie kaufmännischen Angestellten noch stärker ins Boot zu holen. Sicher ist unsere Mitgliedschaft bis zum Jahr 2033 jünger und weiblicher und arbeitet in gut organisierten Betrieben, die Beiträge zur industriellen Wertschöpfung liefern.

Billerbeck

JAV-Start-up: Jugend startet durch

Foto: LBZ Westfalen

Zwei Tage Workshops, Seminare, Netzwerk und Party: Das war das JAV-Start-up der IGBCE-Jugend Westfalen in Billerbeck. Organisiert hatten das Seminar das Team des Landesbezirks sowie die Jugendsekretär*innen der Bezirke.
Die meisten der 60 Jugend- und Auszubildendenvertreter*innen wurden frisch gewählt. Zusammengekommen waren sie, um sich über Best-Practice-Beispiele der JAV-Arbeit auszutauschen, neue rhetorische und organisatorische Fertigkeiten zu erlernen sowie Tipps und Tricks rund um das Thema Öffentlichkeitsarbeit zu bekommen. Die IGBCE-Jugend nutzt den Aufschlag, um sich und ihre Vorhaben sowie das Angebot der Fejo GmbH vorzustellen. Besonders im Fokus stand das Thema Netzwerken. „Dabei geht es nicht darum, immer mit allen in Kontakt zu sein, sondern darum, zu wissen, dass es da jemanden gibt, der vielleicht schon einmal eine Lösung für das Problem gefunden hat, das ich gerade habe“, erklärte Landesjugendsekretärin Stefanie Chatha den Teilnehmenden. Und die nahmen sich die Worte direkt zu Herzen: Erst tauschten sie Handynummern aus, später gründeten sie eine gemeinsame Chatgruppe, um auch nach dem Seminar im Austausch zu bleiben. „Als Gewerkschafter*innen haben wir auch in der betrieblichen Arbeit den Vorteil, Teil einer starken Gemeinschaft zu sein, auf die man sich verlassen und mit der man wachsen kann“, sagte Chatha. Die Teilnehmenden scheinen überzeugt: Im Chat herrscht reges, informatives Treiben. Ein guter Start für die neue JAV-Legis­latur­periode im Landesbezirk.

Gelsenkirchen

Zukunft gestalten

Foto: Bezirk Gelsenkirchen

Auch in diesem Jahr fanden wieder die zweitägigen Treffpunktseminare der Ruhr Oel/BP Gelsenkirchen im IGBCE-Bildungszentrum in Haltern am See statt. Ausrichter des Seminars ist der Betriebsrat des Standorts Gelsenkirchen um die IGBCE-Funktionäre Darko Manojlovic, Kay Labusch und Detlef Gajewsky. Im Rahmen der Veranstaltung behandelten die mehr als 30 anwesenden Beschäftigten Themen rund um die Bereiche Mitbestimmung und Transformation im Betrieb.
Dazu passend stellte der Bezirk Gelsenkirchen die aktuelle „Zeitenwende gestalten“-Kampagne der IGBCE vor. „Das Programm zielt darauf ab, die Themen und Sorgen der Anwesenden gespiegelt zu bekommen und ihnen aufzuzeigen, in welchen Bereichen die IGBCE die Interessen ihrer Mitglieder vertritt“, erklärte Thomas Steinberg, IGBCE-Bezirksleiter Gelsenkirchen. Steinberg und Nils Tohermes, Gewerkschaftssekretär in Ausbildung, nutzten während ihrer Präsentation ein Computerprogramm für Echtzeitfeedback. So konnten die Anwesenden ihre Erwartungen an die IGBCE und ihre beruflichen wie privaten Herausforderungen anonym zum Thema machen. Vor allem die Inflation und die Veränderungen im Zuge der Transformation der Mineralölwirtschaft waren Thema.
Steinberg und sein Team machten unmissverständlich klar: Die IGBCE Gelsenkirchen steht ihren Mitgliedern in diesen herausfordernden Zeiten als starker Partner zur Seite. Der Tenor: „Wichtig ist, dass ihr im Betrieb gut organisiert seid und euch bei Aktionstagen wie dem 1. Mai einbringt. Nur so können wir eure Interessen wirksam vertreten. Wir sind nur so stark wie der Organisationsgrad im Betrieb.“

Gute Abschlüsse erzielt

Die tarifvertragliche Antwort auf Rekordinflation und explodierende Energiepreise ist das Inflationsgeld – eine steuer- und beitragsfreie Einmalzahlung des Arbeitgebers. Die Tarifkommissionen der IGBCE in Westfalen haben dazu erste Abschlüsse bei der RAG AG, der RAG Mining Solutions GmbH und der DKB GmbH erzielt:

DKB GmbH (85 Beschäftigte)

Inflationsgeld von 1.750 Euro, für Auszubildende von 700 Euro. Zum 1. Juli 2023 Erhöhung der Tabellenentgelte um 125 Euro brutto (ausgenommen Azubis). Laufzeit: 12 Monate. Die Höhe der Ausbildungsvergütungen richtet sich nach dem jeweils gültigen Entgelttarifvertrag Chemie Westfalen. Im Dezember 2023 finden erneut Verhandlungen zu Inflationsgeld und Tabellenentgelten statt.

RAG Mining Solutions GmbH (70 Minijobber)

In den Verhandlungen ging es um die Grubenwehr-Reservisten der RAG Mining Solutions GmbH, die für die RAG Aktiengesellschaft eine besondere und unverzichtbare Aufgabe im Rahmen der Ausübung eines Minijobs verrichten. Sie erhalten 1.000 Euro Inflationsgeld in zwei Raten à 500 Euro.

RAG AG (600 Beschäftigte)

Inflationsgeld in Höhe von 1.200 Euro im Februar 2023 und 2024 unabhängig von Teilzeit, Elterngeld, Krankengeld oder Ausscheiden im Jahr der Auszahlung. Auch für nicht leitende AT-Angestellte.