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Vor Ort: Rheinland-Pfalz/Saarland

Neuwied

Rüstzeug für Vertrauensleute

Foto: David Deininger

Schon seit Mitte des Jahres hat der Bezirk Mittelrhein die im Frühjahr bevorstehenden Vertrauensleutewahlen (VL-Wahlen) fest im Blick. Als „Kick-off“ stellte Michael Porschen, in der Hauptverwaltung in der Abteilung Arbeits- und Betriebspolitik für die VL-Arbeit zuständig, in einer Bezirksvorstandssitzung den Mitgliedern Rolle und Bedeutung der VL in der IGBCE vor. Ebenso informierte Porschen interessierte Vertrauensleute darüber, wie sie ihr Ehrenamt stärken und sich diesbezüglich fortbilden können. Zum Beispiel mit dem vom Bezirk initiierten Programm zur Qualifizierung: Eine dreiteilige Seminarrunde, die interessierte Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter dazu einlädt, als Vertrauensperson zu kandidieren. „Das Projekt soll engagierte ausgewählte Vertrauensleute dazu befähigen, nach den Wahlen im nächsten Jahr Verantwortung im Gremium zu übernehmen und eine aktive Arbeit im Betrieb zu gestalten“, erklärt Gewerkschaftssekretär Tobias Paulus.

Arbeitsbedingungen verbessern

Mit dabei ist unter anderem Miriam Melzbach. Die in der Logistik von TMD Friction tätige Gewerkschafterin ist derzeit stellvertretende Vertrauensfrau. „Zwar nehme ich schon an vielen Sitzungen teil, aber so ganz klar sind mir meine Möglichkeiten noch nicht“, sagt sie. Ein Grund dafür, dass sie sich angemeldet hat. „Erste Informationen, etwa relevante Gesetze, habe ich bereits erhalten. Nun freue ich mich darauf, mehr Details darüber zu erhalten, wie Vertrauensleute die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten verbessern können.“ Wie in vielen anderen Betrieben sind auch in ihrem Personalmangel und Arbeitsverdichtung Themen, die sie umtreiben.

Angebot läuft bis Ende Januar

Wie man als Vertrauensperson solche Herausforderungen angehen und gemeinsam mit dem Betriebsrat lösen kann, wird sie in der Seminarreihe erfahren. Unter teilweiser Inanspruchnahme der gesetzlichen Bildungsfreistellung vermitteln Referentinnen und Referenten, was Vertrauensleute beispielsweise tun können, um mit der Planung und der Umsetzung von Kampagnen an einer erfolgreichen Tarifarbeit mitzuwirken. Noch bis Ende Januar läuft das Qualifizierungsangebot.

Schiffweiler

Erinnerungen an den Bergbau

Foto: Uwe Plack

Bei bestem Wetter und mit vielen verschiedenen musikalischen Darbietungen fanden in Heiligenwald/Saar die drei Tage andauernden „Bergmannstage“ statt. Auch die ehemaligen Bergleute des Bergmannvereins waren mit ihren Uniformen und Fahnen vor Ort.
Die 41. Veranstaltung dieser Art der Gemeinde Schiffweiler erinnert an die Arbeit im Bergwerk Landsweiler-Reden (hier bauten die Kumpel in fünf Schächten knapp 150 Jahre lang Steinkohle ab) und der Schachtanlage Itzenplitz. Am Itzenplitzer Weiher steht noch heute das Pumpenhaus, welches das Grubenwasser aus dem Bergwerk förderte.
Nach dem traditionellen Bergmannsfrühstück und einem ökumenischen Gottesdienst am Sonntag fand das Fest mit dem gemeinsamen Singen des Steigerliedes einen würdevollen Abschluss.

Waldalgesheim

Mitglieder feiern Sommerfest

Das alljährliche Sommerfest ist eine Institution bei den Ruheständlerinnen und Ruheständlern im Bezirk Mainz. Ende August war es wieder soweit. Die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus den Regionen Bad Kreuznach, Bingen und Ingelheim trafen sich bei Spießbraten mit Kartoffelsalat.
Besonders freute sich Vorstandsmitglied Heinz Schulz, den 95-jährigen Kollegen Ferdi Osterhoff bei bester Gesundheit begrüßen zu dürfen. Osterhoff trat 1949 in die damalige Bergbaugewerkschaft ein – dem Jahr, in dem die Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde.
In vielen Gesprächen, sei es über die Vergangenheit oder die aktuellen politischen Rahmenbedingungen, wurde klar: Alle Mitglieder unterhielten sich bestens und freuen sich auf ein baldiges Wiedersehen.

Schiffweiler/Ottweiler

Jubilare geehrt

Foto: Uwe Plack

ie Ortsgruppen (OG) Schiffweiler (oberes Foto) und Ottweiler (unteres Foto) sprachen ihren langjährigen Gewerkschaftsmitgliedern ihren besonderen Dank aus. Zur Ehrung in Schiffweiler waren Landrat Sören Meng und Heiko Metzger, IGBCE-Bezirksleiter Saarbrücken, zu Gast, die gemeinsam mit dem Ortsgruppenvorsitzenden Klaus-Dieter Woll den Frauen und Männern dankten. Besondere Anerkennung galt Hans-Dieter Kloos, der seit 75 Jahren Mitglied der IGBCE ist.
Bei der Veranstaltung der Ortsgruppe Ottweiler wurden Vorstandsmitglied Bernd Migenda, Rüdiger Glaubitz und Viktor Werle vom Vorsitzenden Jörg Dammann ebenso vor Ort geehrt wie Holger Gerber (im Foto unten von links). Ebenso gebührt Martin Trautmann Dank für seine Mitgliedschaft. Eine besondere Ehre erfuhr Viktor Werle, der seit mehr als 80 Jahren Teil der Gewerkschaft ist. Er war jahrelang Vorstandsmitglied der alten IGBE-Ortsgruppe Ottweiler.

Foto: Jörg Dammann

Natzwiller

Nie wieder!

Das Lagertor des Konzentrationslagers Struthof.

Foto: Pixabay

Sehr betroffen zeigten sich die rund 20 Mitglieder aus der Ortsgruppe Zweibrücken nach ihrem Besuch des ehemaligen NS-Konzentrationslagers Struthof in Natzwiller (Elsass). „Angekommen am Bahnhof Rothau, erfuhren wir, dass genau hier die Häftlinge nach dreitägiger Bahnfahrt unter menschenunwürdigen Bedingungen per Viehwagen ankamen“, berichtet Willi Schwarz, Schriftführer der Ortsgruppe.
Die Nazis deportierten Bürgerinnen und Bürger mehrerer Länder, darunter Frankreich, Holland und Norwegen, ins Elsass. Die Gestapo ließ Widerstandskämpfer aus dem Elsass und aus Lothringen erschießen. In dem Lager, das für 1.500 Häftlinge vorgesehen war, wurden rund 6.000 Menschen zusammengepfercht.
Referent Werner Hillen von der Stiftung Demokratie Saarland, der die Gruppe begleitete, wies darauf hin, dass in dem Lager auch Ärzte Versuche an Menschen vornahmen. Auf deren Anordnung wurden die Opfer sogar in der Gaskammer ermordet. „Wir können nur hoffen, dass wir in Europa weiter in Frieden leben können. Denn es gibt leider auch in der heutigen Zeit Herrscher, die meinen, Kriege führen zu müssen“, kritisiert Schwarz.