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Vor Ort: Westfalen
Zum neuen Jahr
das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu und wir blicken auf zwölf Monate voller Herausforderungen zurück – aber auch auf eine klare Perspektive für unsere gemeinsamen Ziele. Kriege und Konflikte weltweit, die Wahl Donald Trumps und eine vorgezogene Bundestagswahl sorgen für große Verunsicherung. Wir spüren den wirtschaftlichen Druck, der auf vielen Betrieben und damit auf unseren Kolleginnen und Kollegen lastet.
Dieser wirtschaftliche Druck darf aber nicht dazu führen, dass wir hart erkämpfte Standards aufgeben. Gerade deshalb müssen wir uns neben einer erfolgreichen Tarifpolitik weiterhin auch für gute industrielle Rahmenbedingungen in Deutschland und in Nordrhein-Westfalen einsetzen.
Wir wollen nicht, dass ihr die Hauptlast dieser Krisen tragt. Deswegen ist es wichtig, dass wir eine laute Stimme in Düsseldorf und Berlin sind. Viele unserer Forderungen werden von der Politik übernommen: Die Stabilisierung der Netzentgelte, bezahlbare Energiepreise für die Industrie und die Sicherung von Industriearbeitsplätzen waren wesentliche Punkte, die wir in intensiven Gesprächen in Berlin und in Düsseldorf platziert haben. Jetzt gilt es, diese umzusetzen. Daran werden wir die Politik erinnern – unabhängig davon, wer in der nächsten Regierung ist.
Die Basis für unsere Durchsetzungsfähigkeit bilden unsere engagierten Kolleginnen und Kollegen im Betrieb – Betriebsräte und Vertrauensleute – und unsere Ortsgruppen, die tief in die Gesellschaft hineinwirken. Ich möchte den neu gewählten Kolleginnen und Kollegen auf diesem Wege noch einmal herzlich gratulieren und euch für euer Engagement danken. Denn ohne euren Einsatz wäre beispielsweise ein freier Gewerkschaftstag nicht möglich gewesen. Gerade nach den vielen Demonstrationen, bei Tarifauseinandersetzungen und Solidaritätsaktionen oder auch bei Veranstaltungen, in denen wir Gewerkschaftspolitik nach vorn bringen, habt ihr gezeigt: Die IGBCE ist verlässlich und stark!
Für 2025 stehen die Aufgaben fest: Wir werden uns für faire Löhne, sichere Arbeitsplätze und eine gerechte Verteilung der Lasten einsetzen. Die Digitalisierung und der ökologische Wandel prägen die Arbeitswelt – unser Ziel ist es, diesen Wandel im Sinne der Beschäftigten zu gestalten.
Ohne euren Einsatz wäre all das, was wir erreicht haben, nicht möglich gewesen, hierfür möchte ich euch danken! Ich wünsche euch und euren Familien eine erholsame Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr.
Ich freue mich darauf, im nächsten Jahr mit euch die Arbeit von Morgen zu gestalten! Mit einem herzlichen Glückauf
euer Thomas Meiers
Haltern am See
Besser arbeiten
Die Teilnehmenden kamen aus den verschiedensten Branchen und Betrieben der IGBCE und stellten sich der Herausforderung, die JAV-Arbeit von heute für die Arbeit von morgen neu zu denken. Neben den rechtlichen Instrumenten zur Mitbestimmung und den Aufgaben einer JAV wurden die Themen Konfliktmanagement, Networking und das eigene Rollenverständnis intensiv diskutiert. „Die Anforderungen an eine JAV haben sich in den letzten Jahren enorm verändert. Allein durch die Digitalisierung der Ausbildung und unterschiedliche Standards in Berufsschule und Betrieb ist ihre Mitbestimmung stark gefordert“, fasst Stefanie Baig, Jugendsekretärin des Landesbezirks Westfalen, zusammen. Für Vanessa Dorenbeck, Jugendsekretärin des Landesbezirks Nordrhein, ist die JAV-Tätigkeit ein Herzensprojekt: „Das Amt ist viel mehr, als nur die Stimme einer Klasse zu sein. Es bedeutet, sich für andere einzusetzen und sich persönlich weiterzuentwickeln.“
Haltern am See
Gemeinsam stark: Frauenkonferenzen bündeln Kräfte
Am 9. November 2024 erwachte das IGBCE-Bildungszentrum in Haltern am See früh zum Leben: Bereits in den Morgenstunden trafen mehr als 200 Gewerkschafterinnen aus den Bezirken Dortmund-Hagen, Nordwestfalen, Recklinghausen und Gelsenkirchen im großen Konferenzsaal ein. Erstmals wurden die Frauenkonferenzen der westfälischen Bezirke gebündelt abgehalten – ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt und die gemeinsame Stärke der Frauen im IGBCE-Landesbezirk Westfalen.
Bei den Bezirksfrauenkonferenzen, die alle vier Jahre stattfinden, geht es um betriebliche, gewerkschaftliche und gesellschaftspolitische Schwerpunktthemen und ihre frauenspezifischen Aspekte. „Nach wie vor ist es leider so, dass Frauen in der Gesellschaft strukturell benachteiligt sind“, betonte eine Teilnehmerin. Frauen seien es schließlich, die mehrheitlich Care-Arbeit neben der beruflichen Tätigkeit organisierten und leisteten. „Umso mehr ein Grund, jetzt frauen- und gleichstellungspolitische Themen besser zu gestalten.“
Gleiche Chancen und Bedingungen
Von Beginn an waren die Ziele klar: „Wir schaffen gleiche Chancen und Bedingungen für Frauen in allen Bereichen der Industrie. Nur so gestalten wir eine gerechte und zukunftsfähige Arbeitswelt“, betonte eine Teilnehmerin und gab damit den Ton für die Diskussionen vor. Auch die Förderung von Frauen in Führungs- sowie technischen Positionen stand im Fokus. „Wir bauen Barrieren ab und ermutigen Frauen, technische Berufe zu ergreifen und Führungsrollen zu übernehmen. Das braucht gezielte Unterstützung von Unternehmen und der Gewerkschaft“, erklärte eine Delegierte.
Frauen sind entscheidend
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellte einen weiteren wichtigen Schwerpunkt dar. Eine Teilnehmerin brachte es auf den Punkt: „Flexible Arbeitszeitmodelle und eine bessere Unterstützung für berufstätige Eltern erleichtern Frauen den Wiedereinstieg in den Beruf und den Verbleib darin.“ Der Schutz vor Diskriminierung und Belästigung am Arbeitsplatz lag allen besonders am Herzen. „Wir müssen ein sicheres und respektvolles Arbeitsumfeld schaffen. Dazu gehören klare Richtlinien und entschlossenes Handeln gegen jede Form von Belästigung“, forderte eine Rednerin. Thomas Meiers, Landesbezirksleiter der IGBCE Westfalen, schloss sich mit einem Appell an: „Die aktive Beteiligung und das Engagement unserer Kolleginnen sind entscheidend für die Zukunft unserer Gewerkschaft und die Gestaltung einer fairen Arbeitswelt.“
Gleiche Chancen und Bedingungen
Mit intensiven Diskussionen und einem lebhaften Austausch führten die gebündelten Konferenztage zu konkreten Beschlüssen, die nun auf Landesbezirksebene umgesetzt werden. „Gemeinsam bewegen wir viel. Jetzt setzen wir die beschlossenen Maßnahmen mit Nachdruck um und treiben die Gleichstellung in unserer Branche voran“, fasste eine Teilnehmerin zusammen. Das Bildungszentrum in Haltern am See wurde so zum Schauplatz einer Konferenz, die ein starkes Signal für Chancengleichheit und Zusammenhalt setzte und eindrucksvoll die Bedeutung von Frauen in der gewerkschaftlichen Arbeit unterstrich.