Neu geregelt
Zum Jahreswechsel 2024/2025 treten wieder einige Änderungen in Sachen Steuern, Rente und Auto in Kraft. Profil informiert dich über die wichtigsten Neuerungen*. Ein Überblick.
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Steuern, Kindergeld, Rente
Laut Bundesregierung werden für 2025 die Grund- und Kinderfreibeträge erhöht. Der steuerliche Grundfreibetrag – also das Einkommen, bis zu dem keine Einkommensteuer gezahlt werden muss – steigt 2025 auf 12.084 Euro. Dieser Betrag bleibt steuerfrei, weil er das Existenzminimum einer erwachsenen Person sichert. Gleichzeitig wird 2025 auch der steuerliche Kinderfreibetrag auf 9.600 Euro angehoben.
2025 steigen auch die Freigrenzen beim Solidaritätszuschlag, und der Einkommensteuertarif wird – mit Ausnahme des sogenannten Reichensteuersatzes – erneut an die Inflation angepasst. Das bedeutet: Löhne und Gehälter werden nicht höher besteuert, wenn ihr Anstieg lediglich die höheren Preise ausgleicht.
Kinder, Jugendliche und Familien erhalten konkrete Leistungsverbesserungen. Das Kindergeld steigt 2025 um fünf Euro auf 255 Euro monatlich. Für Familien, die von Armut betroffen sind oder ein geringes Einkommen haben, erhöht sich der Sofortzuschlag ab 2025 um fünf Euro auf 25 Euro im Monat.
Eine weitere Anpassung betrifft die Gemeinnützigkeit: Steuerbegünstigte Organisationen dürfen sich künftig außerhalb ihres Zweckes zu tagespolitischen Ereignissen äußern, ohne dadurch ihre Steuerbegünstigung zu verlieren. So kann sich beispielsweise der Sportverein anlässlich aktueller Vorkommnisse gegen Rassismus positionieren.
Für Rentnerinnen und Rentner gibt es ebenfalls gute Nachrichten. Sie profitieren von einer Rentenreform und erhalten mehr Geld. Fachleute gehen davon aus, dass 2025 mit einer Erhöhung zwischen drei und fünf Prozent zu rechnen ist.
Rentenniveau soll stabil bleiben
Das schon im Koalitionsvertrag angelegte Versprechen, das Rentenniveau dauerhaft zu stabilisieren, war von der Ampelregierung schon im Rentenpaket II vereinbart worden. Es sollte für Vertrauen in den Sozialstaat in diesen unruhigen Zeiten sorgen. „Auf die Rente muss Verlass sein“, fordert die stellvertretende Vorsitzende der IGBCE, Birgit Biermann. „Beschäftigte dürfen nicht in Altersarmut rutschen. Die IGBCE fordert weiterhin und auch von einer neuen Bundesregierung entsprechende Gesetze.“
Auto, Einkauf, Porto
Auch für Autofahrerinnen und Autofahrer hält 2025 zahlreiche Veränderungen und Neuerungen bereit. So müssen sie beim Tanken tiefer in die Tasche greifen: Der CO2-Preis pro Tonne steigt im Rahmen des Klimapakets der Ampelkoalition von 45 auf 55 Euro ohne Mehrwertsteuer. Ziel ist es, durch die Bepreisung von CO2 umweltfreundliches Verhalten stärker zu fördern.
Der Führerschein-Pflichtumtausch geht in die nächste Runde: Fahrerinnen und Fahrer des Geburtsjahrgangs 1971 oder später müssen bis zum 19. Januar 2025 ihren alten rosa oder grauen „Lappen“ gegen einen Scheckkarten-Führerschein tauschen. Dieser ist dann 15 Jahre gültig und kostet um die 25 Euro.
Wer eine orangefarbene TÜV-Plakette auf dem Kennzeichen hat, muss 2025 zur Hauptuntersuchung. Übrigens: Die Jahreszahl findet sich immer als zweistellige Zahl in der Mitte der Plakette – „25“ steht für „2025“.
Neue Typklassen legen 2025 fest, ob das Auto in der Kfz-Versicherung teurer oder günstiger wird. Mehr als zwölf Millionen Autobesitzerinnen und -besitzer bekommen für ihren Wagen eine neue Einstufung. Etwa 7,1 Millionen werden mit dem Jahreswechsel voraussichtlich höher eingestuft, für rund 5,1 Millionen wird es hingegen günstiger. Für die Mehrheit ändert sich die Typklasse 2025 jedoch nicht.
Eine weitere Änderung betrifft die Supermärkte und Discounter: Ein neues EU-Gesetz soll den Verkauf bestimmter Flaschen und Dosen sowie Plastikverpackungen verbieten. Grund ist die Chemikalie Bisphenol A (BPA), die als gesundheitsschädlich gilt und in zahlreichen Getränkeflaschen enthalten ist.
Nicht zuletzt will auch die Deutsche Post mehr Geld: Sie erhöht ab 2025 wieder das Briefporto. Die Bundesnetzagentur erlaubt der Post, das Briefporto um rund 10,5 Prozent zu verteuern. Der Versand eines Standardbriefs soll künftig 95 Cent kosten – derzeit kostet er 85 Cent. Und auch die Versandkosten für Pakete könnten steigen.
* Bei Redaktionsschluss lagen noch nicht alle konkreten Änderungen vor.