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Vor Ort: Nordost

Berlin

Alles klar für die Zukunft

Mit interessanten Vorträgen in den Strategieprozess gestartet.

Foto: IGBCE

Dreißig engagierte ehren- sowie hauptamtliche Kolleginnen und Kollegen setzten sich Ende Oktober in Berlin intensiv mit den Zukunftsfragen der IGBCE auseinander. Unter dem Motto „KLAR – Klar für die Zukunft“ hat die Gewerkschaft einen wichtigen Strategieprozess angestoßen, der bis zum Gewerkschaftskongress im kommenden Jahr führen wird. Birgit Biermann, stellvertretende Vorsitzende der IGBCE, machte deutlich: „Gerade jetzt, vor unserem Kongress, ist es entscheidend, als Organisation fokussiert und stark aufzutreten. Der Prozess KLAR bringt uns auf den richtigen Weg!“

In vier Workshops zu Themen wie Tarifpolitik, Unternehmens- und Betriebspolitik, Industrie und Transformation sowie Sozialpolitik arbeiteten die Teilnehmenden intensiv an Lösungen. Die Ergebnisse wurden im Plenum vorgestellt – und es kristallisierte sich klar heraus: Alle sind bereit, sich den Herausforderungen in Gegenwart und Zukunft zu stellen!

Stephanie Albrecht-Suliak, Landesbezirksleiterin Nordost, gab einen Überblick über die industrie- und gesellschaftspolitische Lage im Landesbezirk und betonte die Dringlichkeit einer klaren Ausrichtung: „Wir müssen in diesen Zeiten auf dem Platz sein, in den Betrieben und bei unseren Mitgliedern. Die IGBCE ist sichtbar – mit klaren Positionen!“

Alle Workshops waren rege besucht.

Foto: IGBCE

Tarifmeldungen

Chemie – Arevipharma: 750 Euro Urlaubsgeld, Azubis 500 Euro, mindestens 800 Euro Jahressonderzahlung, Altersvorsorge.

Glas – Flachglas Nord-Ost: anteilige Übernahme der Fläche, Erhöhung der Azubivergütungen, 500 Euro Inflationsausgleichsprämie, für Azubis 250 Euro, auf 18 Monate.

Glas – Guardian Flachglas: insgesamt + 300 Euro, Erhöhung der Azubivergütungen, 1.500 Euro Inflationsausgleichsprämie, für Azubis 750 Euro, auf 22 Monate.

Glas – Sicherheitsglastechnik Oelsnitz: + 1,50 Euro/Stunde, Azubis + 100 Euro, 1.500 Euro Inflationsausgleichsprämie, Reduzierung der Arbeitszeit auf 37,5 Stunden/Woche, auf 12 Monate.

Sanierung – GALA-MIBRAG-Service: + 8,75 Prozent, bis zu + 195 Euro für Azubis, Mitgliederbonus 35 Euro Sachbezugskarte monatlich für 2024 (Azubis 15 Euro), 2025 40 Euro (Azubis 20 Euro), 125 Euro Inflationsausgleichsprämie, auf 24 Monate.

Erdöl/Erdgas – Großtanklager Ölhafen Rostock: insgesamt + 8 Prozent, 1.500 Euro Inflationsausgleichsprämie, auf 12 Monate.

Dienstleistung – ISS Energy Services: insgesamt + 3 Prozent und + 180 Euro, auch für Azubis, 300 Euro Inflationsausgleichsprämie für Gewerkschaftsmitglieder, für Azubis 150 Euro, Reduzierung der Arbeitszeit auf 39 Stunden/Woche, auf 24 Monate.

Feuerfestindustrie – Mammut-Wetro: insgesamt + 275 Euro, + 60 Euro für Azubis, mindestens 1.095 Euro Jahresleistung, 195 Euro für Azubis, Mitgliederbonus: 250 Euro Inflationsausgleichsprämie + ein zusätzlicher Urlaubstag 2025, 300 Euro Inflationsausgleichsprämie, für Azubis 80 Euro, auf 24 Monate.

Papier – Papierfabrik Hainsberg:
+ 6 Prozent, + 50 Euro für Azubis, 1.700 Euro Inflationsausgleichsprämie, auf 17 Monate.

Dresden

Dampferfahrt als Dankeschön

Eine glückliche Jubilarin.

Foto: IGBCE

Auf einer Dampferfahrt auf der Elbe von Dresden nach Radebeul wurden im Oktober 2024 wieder langjährige Gewerkschaftsmitglieder geehrt. Mit 60, 70 und sogar 75 Jahren können sie auf eine beeindruckende Zeit der Zugehörigkeit zur IGBCE zurückblicken.

Der IGBCE-Landesbezirk Nordost drückte all seinen langjährigen Mitgliedern seinen herzlichen Dank für deren Treue und Unterstützung aus. Mit ihrem Engagement, oft über Jahrzehnte hinweg, bildeten die Gewerkschaftsmitglieder das Herzstück der IGBCE, so der Tenor im Landesbezirk.

Leipzig

Alle in einem Boot

Foto: IGBCE

Gut gelaunt und bei strahlendem Sonnenschein unternahmen Kolleginnen aus verschiedenen Betrieben und Ortsgruppen des Bezirks Leipzigs eine ausgiebige Kanutour auf der Pleiße. Sie machten so dem Motto „Frauen in Bewegung“ (FIB) alle Ehre. Wieder an Land gab es einen lebhaften Austausch zu aktuellen betrieblichen und gesellschaftlichen Themen.

Nordost

In neuer Funktion

Von Dezember 2024 bis Mai 2025 wird Anton Melament (34) als Trainee im Bezirk Halle-Magdeburg eingesetzt. Es ist seine zweite Station, zuvor war der gelernte Chemikant Trainee im Bezirk Mannheim. Der 34-Jährige ist außerdem seit Jahren ehrenamtlich in der JAV tätig.

Bereits seit dem 1. Oktober 2024 ist Sabine Schulze (55) als Trainee im Bezirk Berlin-Mark Brandenburg unterwegs und hat auch schon den Tarif-Führerschein in der Tasche. Erfahrungen hat die gelernte Krankenschwester in Interessenvertretungen bei der Caritas gesammelt sowie unter anderem als Vorsitzende des Betriebsrats sowie des Gesamtbetriebsrats.

Noch bis Januar 2025 unterstützt Sophie Schlingmann (30) den Landesbezirk als Trainee. Sie hat in Leipzig Politikwissenschaft studiert, der Titel ihrer Masterarbeit lautete „Die Krise der Repräsentation als Krise der Gewerkschaften“.

Tom Karl (27) ist seit November 2024 Trainee im Landesbezirk. Er war zuvor JAV- und Jugendreferent im Bezirk Dresden-Chemnitz und hat die Aufgaben von Leon Kunkel übernommen, der als Bundessekretär nach Hannover in die Abteilung Jugend -gewechselt ist.

Fotos: Markus Kuhn, Moritz Rennecke, Andreas Franke, privat


Bei Globalfoundries war man engagiert unterwegs in Sachen Tarifumfrage.

Dresden

Erstmalige Engelttarifverhandlung

Im Rahmen einer großen Verteilaktion informierte die IGBCE rund 3.000 Beschäftigte zur ersten Verhandlung beim Chiphersteller Globalfoundries in Dresden über ihre Tarifforderungen. Diese lauten im Detail: neun Prozent mehr Lohn für alle plus ein Prozent exklusiver IGBCE-Mitgliederbonus in Geld oder Zeit, ein Entgelttarifvertrag auch für Job-Level 4–6 (Eng/IC), ein Tarif – auch für Auszubildende und die Fire Brigade – sowie die Weiterentwicklung der modernen Vergütungsstruktur. Die Forderungen lehnte der Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde Anfang November ab.

IGBCE-Bezirksleiter Philipp Zirzow zeigte sich dennoch erfreut über die gute Resonanz auf die Verteilaktion: „Mehr als 1.600 der Beschäftigten haben an unserer Tarifumfrage teilgenommen. Das ist ein starkes Signal dafür, dass wir gemeinsam starke Ziele erreichen können. Und jedes Mitglied profitiert davon.“

Lausitz

Indorama: Protest

Foto: IGBCE

Dass keine Unternehmensentscheidung einfach hingenommen wird, zeigte deutlich die große Beteiligung von Indorama-Beschäftigten an einer Kundgebung im Oktober vor dem Werktor: Die Belegschaft des Chemieunternehmens, ehemals Trevira, tritt gemeinsam mit der IGBCE gegen einen geplanten massiven Stellenabbau am Standort Guben in der Lausitz an. Zwei Drittel der Arbeitsplätze sollen wegfallen. Dabei ist Guben ein Traditionsstandort mit einer langen Vergangenheit. Der aktuelle Ausgang der Verhandlungen war bei Redaktionsschluss noch offen.