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Foto: DGB Nord

Zum neuen Jahr

Ralf Becker
Landesbezirksleiter Nord

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wieder neigt sich ein ereignisreiches Jahr seinem Ende zu. Und noch immer stehen wir vor ungelösten Fragen zur wirtschaftlichen Entwicklung unserer Branchen. Trotz dieser Themen können wir auf beträchtliche Erfolge zurückblicken. Erstmalig konnten wir die Mitgliederzugänge in unserem Landesbezirk auf mehr als 5.000 steigern. Das ist ein großer Erfolg der vielen Ehren- und Hauptamtlichen! Unsere tollen Tarifabschlüsse waren ein Schlüssel dazu. In der chemischen Industrie erstmals einen echten Bonus für unsere Mitglieder erreicht zu haben, ist wohl das herausragende Element.

Vor uns liegt ein Jahr der Konferenzen, Wahlen, Anträge und Diskussionen, um den richtigen Kurs unserer IGBCE abzustecken. Die demografische Entwicklung macht vor der IGBCE nicht halt und wir müssen Antworten geben, wie wir morgen unsere Aufgaben erfüllen. Eine spannende Zeit. Lasst uns an den gemeinsam erreichten Erfolgen anknüpfen und im Sinne unserer Werte solidarisch und demokratisch die Zukunft gestalten.

Populisten, ganz gleich von wo, brauchen wir dabei nicht! Menschen, die handeln, zielorientiert gestalten und mit Transparenz und Offenheit kommunizieren, die brauchen wir. Nur so stärken wir die Demokratie und unser Land! Lasst uns bei der vor uns liegenden Bundestagswahl unsere Kräfte sammeln und für eine demokratische Mehrheit sorgen!

Nun wünsche ich euch erst einmal ruhige und besinnliche Weihnachtstage im Kreise eurer Liebsten und einen tollen Start ins neue Jahr!

Springe

Konferenzen gestartet

Jugend-Delegierte votieren für den Ausbau der bezirklichen Jugendarbeit.

Foto: IGBCE

Ende 2025 findet der achte Gewerkschaftskongress der IGBCE statt. Durch den demokratischen Aufbau der IGBCE bringt die gewerkschaftliche Basis ihre Themen in den Kongress ein und gestaltet so die Gewerkschaftspolitik der kommenden vier Jahre. Ausgangspunkt sind die sogenannten Personengruppenkonferenzen: In jedem Bezirk wählen die Mitglieder ihre Delegierten für die Landesbezirkskonferenz im Mai und den Gewerkschaftskongress im Oktober.

Den Auftakt machte der Bezirk Südniedersachsen am 26. Oktober mit Bezirksjugend- und Bezirksfrauenkonferenz. „Ihr habt heute die Möglichkeit, gemeinsam den Grundstein für die nächsten Jahre der gewerkschaftlichen Arbeit zu legen“, schwor Timo Bergmann, Jugendsekretär im Landesbezirk, die zwanzig jungen Delegierten ein.

Auf der Frauenkonferenz diskutierten die Betriebsrätinnen unter anderem über die finanzielle Benachteiligung von Teilzeitbeschäftigten und Alleinerziehenden. Sie forderten den neu gewählten Bezirksfrauenausschuss auf, diese Problematiken aufzunehmen und über die Kommissionen in Tarifverhandlungen einzubringen.

Stade

Betriebsräte ausgezeichnet

Standortallianz: Ergebnis der engen Zusammenarbeit von Betriebsräten und IGBCE.

Foto: Deutscher Betriebsrätetag

Vom Luftschloss zu einer starken Standortallianz, die rund 2.800 Arbeitsplätze in der Grundstoffchemie im Chemiepark Stade sichert: Für diese Idee gewannen die beteiligten Betriebsräte am 7. November den Deutschen Betriebsrätepreis in Silber.

Vor drei Jahren gründeten die engagierten Betriebsräte aus fünf Unternehmen Dow, Aluminium Oxid Stade (AOS), Olin, Trinseo und IFF N & H – ein Netzwerk, um ihren Standort zu sichern. Denn eines war klar: Die aktuellen Krisen und Probleme konnten allein nicht gelöst werden. Mit Unterstützung der IGBCE erarbeiteten sie ein entsprechendes Konzept, das jedoch von den Geschäftsführungen abgelehnt wurde. Doch sie gaben nicht auf und wandten sich an Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies. Der war von der Idee begeistert und lud alle beteiligten Akteure nach Hannover ein. Im Herbst 2023 wurde das Projekt „Zukunftsperspektive und Standortentwicklung Chemie- und Industriestandort Stade“ offiziell gestartet, angesiedelt bei der Wirtschaftsförderung des Landkreises Stade.

Der Landesbezirk Nord gratuliert den Betriebsräten. Die Kolleginnen und Kollegen hätten „sehr zeitig Weitsicht bewiesen und schnell erkannt, dass in der Gemeinsamkeit und in der Solidarität der Schlüssel für erfolgreiches Handeln liegt“, lobt die stellvertretende Landesbezirksleiterin Petra Adolph. Sie hätten gezeigt, dass „man durch die Mitbestimmung über Firmengrenzen hinweg gestalten kann“, sagt AOS-Betriebsratsvorsitzender Oliver Elsen.

Foto: Kai-Uwe Knoth

Ibbenbüren

Abschied vom Bezirk

Nach drei Jahren wechselt Marion Hackenthal als Bezirksleiterin von Ibbenbüren in den Bezirk Rhein-Main. Den Fokus in Ibbenbüren legte sie auf die Schärfung des wirtschaftlichen und industriepolitischen Profils. Besonders erfolgreich war der Bezirk im Bundesvergleich bei den Mitgliederzuwächsen, die Hackenthal auch auf das „beeindruckende ehrenamtliche Engagement“ zurückführt.

Bomlitz

Jubilare geehrt

Foto: Jörg Leveringhaus/OG Hohe Heide

Die Ortsgruppe Hohe Heide hat auf der Jubilarfeier Mitte Oktober langjährige Mitglieder für 25 bis 70 Jahre Treue und Verbundenheit zur IGBCE geehrt.

Hannover

Hannover-Appell

Konkrete Maßnahmen zur Bewahrung des Autostandorts Hannover forderten IGBCE und IG Metall im September. Dieser „Hannover-Appell“ schlägt hohe Wellen: Michael Linnartz, Bezirksleiter Hannover, und IGBCE-Betriebsräte aus Zulieferunternehmen trafen sich mittlerweile auch mit Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und forderten unterstützende Maßnahmen.


Foto: Stefan Koch

3 Fragen an …

Philipp Hering

Der frisch gewählte Leiter des Bezirks Ibbenbüren folgt auf Marion Hackenthal.

Was zeichnet den Bezirk Ibbenbüren aus?

Sehr spannend ist die Unterschiedlichkeit der hier vertretenen Branchen. Neben klassischen Bereichen wie Chemie und Kunststoff finden sich auch Erdölförderung und -verarbeitung, Steinkohlerückbau oder Torfindustrie. Viele dieser Branchen stehen vor großen Herausforderungen, einige sind in der IGBCE eher selten zu finden wie die Brennelementeherstellung. Wir haben die unterschiedlichsten Akteure im Bereich Energie und sind konfrontiert mit den großen politischen und wirtschaftlichen Themen wie Wirtschafts- und Handelsbeziehungen und der Rohstofffrage.

Was wirst du als Erstes angehen?

Wichtig ist, zunächst die Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen und zu verstehen, welche Themen sie in diesen bewegten Zeiten beschäftigen. Wir sind bereits mitten in der Vorbereitung für den nächsten Gewerkschaftskongress. Dafür werden wir in den nächsten Monaten unsere Personengruppen- und im nächsten Jahr die Bezirksdelegiertenkonferenz durchführen.

Wo soll der Bezirk in zehn Jahren stehen?

Wir werden auf einen gelungenen Generationenwechsel in Gewerkschaft und Gremien blicken! Wir werden noch mehr und vor allem junge Leute für die Mitgliedschaft gewonnen haben. Das ist wichtig, denn heute ist ein Drittel der Mitglieder über fünfzig Jahre alt. Hier im Bezirk wird die IGBCE als das wahrgenommen, was sie auch nach Ende des Kohlebergbaus ist: ein mächtiger gesellschaftlicher Akteur und wichtiger Ansprechpartner für Wirtschaft und Politik. Sie ist für ihre Mitglieder da und überzeugt neue Mitglieder durch Kompetenz.

Hannover/Hamburg

40. Neujahrsempfang

Der Landesbezirk Nord lädt seine Mitglieder zum 40. Neujahrsempfang am 18. Januar 2025 ab 9 Uhr ins Bürgerhaus Hamburg-Wilhelmsburg ein. Mit Musik und Snacks werden „vier Jahrzehnte großer Erfolge, mutiger Innovationen, Zusammenhalt und Stärke“ gefeiert, kündigt Landesbezirksleiter Ralf Becker an. „Gemeinsam wollen wir die erfolgreiche Tradition fortsetzen, einen Blick auf die herausfordernde Zukunft werfen und deutlich machen, dass die IGBCE ein unverzichtbarer und verlässlicher Partner im Norden ist.“

Der IGBCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis wird in seiner Rede über die Transformation und die notwendigen Entscheidungen sprechen, die der Industriestandort Deutschland jetzt braucht. Anmeldungen erfolgen über die Bezirke.