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Vor Ort: Rheinland-Pfalz/Saarland
Mainz
Änderungen sind überfällig
Noch läuft die Papier-Tarifrunde. Mit dabei: Tarifkommissionsmitglied Uli Greßler, Betriebsratsvorsitzender bei Weig. Er setzt sich vor allem dafür ein, dass die Arbeitgeber endlich die Notwendigkeit erkennen, Schichtmodelle zu flexibilisieren und älteren Beschäftigten annehmbare Alternativen zur Nachtarbeit aufzuzeigen.
An sich sind das keine neuen Forderungen. Schon in der vergangenen Tarifrunde verständigten sich die Sozialpartner darauf, eine Arbeitsgruppe auf Bundesebene einzurichten, die Maßnahmen erarbeiten soll, Schichtarbeit attraktiver zu machen. „Doch leider blieb es bei genau einer Veranstaltung, die nichts anderes war als ein informativer Austausch“, bedauert Greßler. Er appelliert jetzt an die Arbeitgeber nochmals, in ihrem ureigenen Interesse zu handeln: „Alle wissen, dass es immer schwieriger wird, Ausbildungsstellen und Schichtarbeitsplätze zu besetzen.“ Inzwischen sei es sogar so weit, dass für manch junge Menschen das Handwerk attraktiver sei als die Papierindustrie. „Es besteht Handlungsbedarf“, fordert er.
Queidersbach
Ortsgruppe wählt neu
Die Mitglieder der Ortsgruppe Ramstein bestimmten bei ihrer jüngsten Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand. Das neue Führungsgremium besteht aus (Foto, von links): Harald Groß (Beisitzer), Bernhard Strasser (stellvertretender Vorsitzender), Gerhard Sedlmeier (Kassierer), Winfried Petry (Vertrauensperson Bildung), Josef Hell (Jugendleiter), Ulli Fritzinger (Schriftführer), Kurt Gieser (Vorsitzender), Werner Appel (Beisitzer) sowie Volker Sedlmeier (Beisitzer). Nicht auf dem Bild sind die Revisoren Gertrud Horn und Gerhard Weis.
„Wir werden gemeinsam die gewerkschaftliche Basisarbeit der Ortsgruppe fortführen und versuchen, die Kommunikation zwischen der Basis und dem Bezirk zu verbessern“, kündigt Vorstandsmitglied Ulli Fritzinger an.
Montabaur/Gendorf
Abschluss bei Klöckner Pentaplast
Diesmal wurde der Geduldsfaden der IGBCE-Tarifkommission ziemlich beansprucht: Denn den Angebotsumfang, den Klöckner Pentaplast in der dritten Verhandlungsrunde des Haustarifvertrags vorlegte, „hatten wir in den vielen Jahren der Sozialpartnerschaft nicht erlebt“, blickt Horst Zirkel, Gesamtbetriebsratsvorsitzender, auf sehr zähe Gespräche zurück.
Grund genug für die Tarifkommission mit Verhandlungsführer und IGBCE-Landesbezirksleiter Roland Strasser, an der Spitze vor den Werkstoren beider Standorte deutlich Flagge zu zeigen. Das wirkte: In Runde vier kam es zum „Sinneswandel“ (Zirkel) auf Arbeitgeberseite.
Umso beeindruckender der Abschluss: Vier Prozent des Tarifentgelts fließen als Einmalzahlung noch in diesem Jahr für den Monat Dezember. Von 2025 an steigen Tarifentgelte und Ausbildungsvergütungen um vier Prozent. Ein angepasster Sockel-betrag bei der Erfolgsbeteiligung lässt die Beschäftigten früher als bisher davon profitieren. Und noch wichtiger: Für beide in der Restrukturierung befindlichen Standorte sind betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2026 ausgeschlossen. Mehr noch: Künftige Größen für die Beschäftigtenzahlen wurden definiert, inklusive der Einstellungszahl von Azubis. „Keine Abstriche bei der Sicherheit der Beschäftigten. Der Abschluss sichert Entgelte und gestaltet die Zukunft der Standorte“, betonte Strasser.
Mainz
Eis von der Gewerkschaft
Der Bezirk Mainz blickt auf eine erfolgreiche Sommerwerbeaktion zurück. Das bundesweit laufende Programm veranstaltete der Bezirk vor Ort in bewährter Weise gemeinsam mit betrieblichen Akteuren. In diesem Jahr waren 15 Betriebe dabei. Besonders gut angekommen sind die Spezialitäten des „Eisbosses“, der mit Engagement das Eis verteilte. Mit der „World of IGBCE Mainz“, also Piaggio, Pavillon, Give-aways und vielen Informationen, bot der Bezirk eine aufmerksamkeitsstarke Plattform für gewerkschaftliche Diskussionen und die Chance, Mitglied der IGBCE zu werden. „Viele nutzen diese. Im Rahmen der Sommerwerbeaktion 2023 konnten wir 92 neue Mitglieder begrüßen. Dieses Jahr wird es ähnlich positiv“, kommentiert der im Bezirk für Mitgliedergewinnung und Organisation zuständige Frank Müller.
Die Aktion fiel zusammen mit der Vermarktung des Tarifabschlusses Chemie 2024. „Bisher gab es überwiegend positive Rückmeldungen. Der Abschluss wirkt sich auch positiv auf die Mitgliederentwicklung aus“, betont Müller.
Contwig
Dreitägige Bildungsfahrt
In Thüringen erkundeten die Mitglieder der Ortsgruppe Zweibrücken gleich mehrere für sie interessante Ziele. Erster Stopp war Oberhof im Thüringer Wald, mit dem bekannten Wintersportzentrum und dem Wanderparadies Rennsteig. Highlight des zweiten Tages war der Besuch des Vattenfall-Wasserkraftwerks Hohenwarte. „Bei der Führung durch das Kraftwerk wurden wir über -Funktionen, Leistungsfähigkeit und die Einsatzmöglichkeiten informiert. Imposant war das Turbinenhaus“, schildert Vorstandsmitglied Wilhelm Schwarz. Der ehemalige Bezirksleiter Dietmar Geuskens informierte über den aktuellen Stand der Energiewende. Im Anschluss besichtigte das Team das Wasserkraftmuseum in Ziegenrück. Die Ausstellung führt durch die Geschichte der Wasserkraftanlagen bis in die Neuzeit. Imposant dort sei die Hochspannungsvorführung mit zuckenden Blitzen und blitzartigen Tesla-Entladungen gewesen, berichtet Schwarz. „Ein besonderer Dank gilt unserem Kollegen Thomas Kalbe, der in Thüringen aufwuchs. Er versorgte uns bei den Transfers zu unseren einzelnen Zielen mit vielen Informationen über seine ehemalige Heimat.“