News
Vor Ort: Nordrhein
Essen
Ideen in konkrete Politik verwandeln
Wegweisende Abstimmungen auf der Landesbezirksdelegiertenkonferenz.
Foto: Stephen Petrat
Setzte ein starkes politisches Zeichen: Der Antrag zur Stärkung politischer Teilhabe.
Foto: Stephen Petrat
Tarifpolitik weiterentwickeln
Tarifpolitisch setzen die nordrheinischen Delegierten ein klares Zeichen: Gute Arbeit braucht starke Tarifverträge – gerade in der Transformation. Der Antrag zur Weiterentwicklung der Tarifpolitik fordert, Tarifverträge strategisch weiterzuentwickeln und stärker mit Qualifizierung, Standortentwicklung und Zukunftssicherheit zu verknüpfen.
Auch das Innere der Organisation gerät in den Blick: Ein Antrag formuliert den Anspruch, die Energiewende gewerkschaftlich mitzugestalten. Und ein weiterer Antrag will die Bildungsarbeit im Landesbezirk neu denken und praxisnäher machen – als Werkzeug für mehr Beteiligung und mehr gewerkschaftliches Profil im Alltag.
Konferenz setzt Richtung
Am Ende des Tages bleiben große Themen – und ein entschlossener Kurs. „Wir haben heute nicht nur Papier bewegt, sondern die Richtung gesetzt“, sagt eine Delegierte beim Hinausgehen. Die Stimmung: fokussiert, solidarisch, zukunftsmutig.
Nordrhein
IGBCE-Jugend: „Unsere Zukunft beginnt hier!“
Mehr als erfolgreich: die IGBCE-Jugend im Landesbezirk Nordrhein.
Foto: Leo Kölzer
Mit einem klaren Bekenntnis zur Mitgestaltung, gegen rechte Tendenzen und für eine zukunftsfähige Gewerkschaftsarbeit hat die Landesbezirksjugendkonferenz in Nordrhein die politischen und strukturellen Leitlinien der Jugendorganisation geschärft. In einer Zeit tiefgreifender Transformation und gesellschaftlicher Umbrüche setzten die Delegierten ein Zeichen für Solidarität, Erneuerung und klare Haltung.
Nach der Eröffnung stand zunächst die Konstituierung der Konferenz im Fokus. Im Anschluss präsentierte der Landesbezirksjugendausschuss seinen Geschäftsbericht, gefolgt von der offiziellen Entlastung und der Verabschiedung scheidender Mitglieder. Für viele ein emotionaler Moment, denn wie Yannick Schulze, Fachsekretär in der Abteilung Junge Generation/Ausbildung der IGBCE, betonte: „Ohne euch hätten wir diese Entwicklungen der letzten Jahre nicht möglich machen können – ihr habt die IGBCE-Jugend in einer schwierigen Zeit stark gehalten.“
Mit Haltung und Ideen vorangehen
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der strategischen Weichenstellung. Unter dem Motto „Zukunft der IGBCE-Jugend – neuer Landesbezirk NRW“ eröffnete Landesbezirksleiter Frank Löllgen gemeinsam mit Joshua Zobel, für Jugend zuständiger Gewerkschaftssekretär, und Yannick Schulze den inhaltlichen Teil. Löllgen betonte: „Wir stehen nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich vor enormen Herausforderungen. Aber gerade weil so vieles im Umbruch ist, brauchen wir euch, die mit Haltung und Ideen vorangehen.“ Er sparte dabei nicht mit klaren Worten zur politischen Lage: „Dieses Land gehört nicht den Rechten. Es gehört uns – den Menschen, die für eine demokratische, solidarische und gerechte Gesellschaft einstehen. Und ihr seid es, die in den Betrieben klar Position beziehen und deutlich machen: Kein Platz für Faschismus.“
Alte Zöpfe weg, neue Wege gehen
Joshua Zobel betonte die Bedeutung politischer Bildung und innergewerkschaftlicher Veränderung: „Wir wollen mehr junge Menschen erreichen – und wir wollen Strukturen schaffen, die Beteiligung wirklich ermöglichen. Also: Alte Zöpfe abschneiden und neue Wege gehen.“
Ein zentrales Thema war die Reform der Jugendarbeit selbst. Der Bundesjugendausschuss stellte hierzu ein neues Leitbild vor, das auf drei Säulen fußt: bessere Zusammenarbeit, moderne Kommunikation und neue inhaltliche Schwerpunkte. „Wir müssen dort sein, wo unsere Zielgruppe ist – auf Instagram genauso wie im Pausenraum“, sagte Yannick Schulze. „Und wir müssen Themen setzen, die die Realität junger Menschen treffen: Ausbildungsqualität, Mitbestimmung, politische Orientierung und sichere Zukunftsperspektiven.“
Großer Mitgliederzuwachs
Besonders stolz zeigten sich die Vertreterinnen und Vertreter über einen klaren Mitgliederzuwachs im Jugendbereich. „Seit dem 1. Juli letzten Jahres konnten wir fast 7.000 neue Auszubildende und dual Studierende als Mitglieder gewinnen“, berichtete Schulze. „Ein Beweis dafür, dass ihr mit eurer Arbeit vor Ort genau den richtigen Ton trefft.“
Am Nachmittag wurden zahlreiche Anträge debattiert – von Ausbildungsqualität über Tarifbindung bis zur Positionierung gegen rechte Netzwerke in der Arbeitswelt. Schließlich wählte die Konferenz die Delegierten für die Bundesjugendkonferenz 2025 sowie den neuen Landesbezirksjugendausschuss.
Lebendig, kritisch, zukunftsfähig
Zum Abschluss rief Vanessa Dorenbeck, damals noch zuständige Gewerkschaftssekretärin, dazu auf, die Energie aus der Konferenz mitzunehmen: „Diese zwei Tage zeigen, wie lebendig, kritisch und zukunftsfähig unsere Jugend ist. Jetzt kommt es darauf an, dass wir dranbleiben. Denn gute Arbeitsbedingungen, starke Tarifverträge und eine gerechte Gesellschaft fallen nicht vom Himmel – sie werden gemacht. Von euch.“