News
Politik & Soziales
Bundesjugendkonferenz
IGBCE-Jugend stellt sich neu auf

Mit ihren Anträgen auf der BuJuKon stellt die IGBCE-Jugend sicher, dass junge Perspektiven Eingang in die gesamtgewerkschaftliche Ausrichtung finden.
Foto: Sven Sonnenberg
150 Delegierte aus dem gesamten Bundesgebiet haben Ende Mai auf der Bundesjugendkonferenz (BuJuKon) der IGBCE-Jugend über 153 Anträge – von Antifaschismus bis Tarifpolitik – beraten. Dabei ging es nicht nur um die Zukunft junger Gewerkschaftsarbeit, sondern auch um gesellschaftspolitische Weichenstellungen.
Zentraler Punkt der BuJuKon war die Neuaufstellung der IGBCE-Jugend. „Die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche, gewerkschaftliche Jugendarbeit haben sich massiv verändert. Die betrifft sowohl die Arbeits- und Lebenswelt der jüngeren Beschäftigten als auch ihre Ansprüche an Engagement, Kommunikation und Partizipation. Darum ist es richtig, dass die IGBCE-Jugend nach mehr als einem Jahrzehnt über ein neues Leitbild für ihre Arbeit diskutiert hat“, erklärt Alexander Bercht, Mitglied im geschäftsführenden Hauptvorstand. „Sie leistet damit auch wichtige Arbeit für eine attraktive und erfolgreiche Zukunftsgewerkschaft.“
Die Bandbreite der Anträge war groß: Zahlreiche Anträge setzten sich mit Rassismus, Rechtsextremismus und der Verteidigung demokratischer Werte auseinander. Mit dem Antrag „Tarifpolitik gestalten, Tarife schmieden“ brachte die Jugend ihre tarifpolitischen Forderungen ein.
Alle Infos und Videos zur BuJuKon findest du hier.
IGBCE
Sozialpolitische Leitlinien vorgelegt

Birgit Biermann, stellvertretende Vorsitzende der IGBCE.
Foto: Stefan Koch
Der Sozialstaat steht vor riesigen Herausforderungen und braucht eine Veränderung. Aber wie sollte eine soziale und gerechte Gesellschaft gestaltet sein? Die IGBCE hat sozialpolitische Leitlinien herausgebracht und zeigt darin mögliche Schritte auf. „Der Sozialstaat ist das Fundament einer Gesellschaft, die auf Miteinander statt Gegeneinander setzt, die Zusammenhalt und Gerechtigkeit anstrebt“, sagte Birgit Biermann, stellvertretende Vorsitzende der IGBCE, bei der Vorstellung des Grundsatzpapiers. Aktuell stehe der Sozialstaat unter großem Druck: Der demografische Wandel, eine rückläufige Tarifbindung und die Ausbreitung atypischer Beschäftigungsformen bedrohen die Finanzierungsbasis. Zudem fehlen den sozialen Sicherungssystemen zunehmend die Zielgenauigkeit und die Effizienz.
Die IGBCE hat in den Leitlinien zentrale Botschaften formuliert: So solle der Sozialstaat für die Steuer- und Beitragszahlenden in der Mitte der Arbeitnehmerschaft zentrale Lebensrisiken wie Alter, Pflegebedürftigkeit, Krankheit und Erwerbslosigkeit abfedern. Dazu sei unter anderem ein stabiles Rentenniveau notwendig. Zudem müsse die Zielgenauigkeit des Sozialstaats wieder erhöht werden. Dafür müsse der präventive Gedanke verstärkt werden, etwa über einen verbesserten Zugang zu Reha-Angeboten zur Erhaltung von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit. Der Sozialstaat brauche außerdem mehr Solidarität und eine breitere Finanzierungsbasis. Dafür solle grundsätzlich jede Arbeitsleistung beitragspflichtig werden, auch Mini- und Midijobs. Zusätzlich sollten auch Selbstständige künftig in die Solidarkasse der Alterssicherung einzahlen. Zuletzt müsse die soziale Durchlässigkeit in Deutschland wieder verbessert werden. Ein gut funktionierender Sozialstaat sorge dafür, dass Bildungschancen nicht von der Herkunft und dem Geldbeutel der Eltern bestimmt bleiben.
Ludwig-Erhard-Gipfel
„Regierung muss jetzt liefern“

Diskutierten gemeinsam: Andrea Nahles und Michael Vassiliadis.
Foto: Denis Lochte
Wie passen verschärfter Fachkräftemangel und gleichzeitiger Beschäftigungsabbau zusammen? Welche zwingenden Impulse braucht die deutsche Wirtschaft – und was muss die Bundesregierung als -Erstes -anpacken?
Beim Ludwig-Erhard-Gipfel diskutierten Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IGBCE, und Andrea Nahles, Chefin der Bundesagentur für Arbeit, diese und weitere Fragen. Die Debatte war Teil des mehrtägigen Polittalks am Ufer des Tegernsees. Vassiliadis machte deutlich: „Es ist gut, dass die neue Bundesregierung steht. Sie muss jetzt aber auch liefern, damit dieses Signal des Aufbruchs nicht wieder verpufft.“ Unter lautem Applaus erklärte der Gewerkschaftsvorsitzende, worauf es aus seiner Sicht jetzt besonders ankommt: „Geschwindigkeit.“
Andrea Nahles hob hervor: „Es gibt bei vielen industriepolitischen Themen ein gemeinsames Commitment der Koalition. Ich glaube und hoffe daher, dass es funktionieren kann.“ Beide unterstrichen, welche zentralen Maßnahmen von der Politik nun umgesetzt werden müssen: bezahlbare Strompreise, Planungssicherheit und die konsequente Umsetzung der in Aussicht gestellten Investitionen in Infrastruktur.

Foto: Stefan Koch
Moderner Service für dich
Der neue Self-Service ist da: Als IGBCE-Mitglied kannst du ab sofort im Mitgliederbereich „Meine IGBCE“ auf der IGBCE-Website viele Anliegen rund um deine Mitgliedschaft selbst regeln – von der Beitragsänderung über eine Umzugsmeldung bis zur Rechtsschutzanfrage. Um das Handling für dich zu erleichtern, wirst du bei der Eingabe zielgerichtet unterstützt. Werden zur Erledigung deines Anliegens beispielsweise Dokumente benötigt, kannst du diese direkt hochladen. Außerdem landen die Anfragen in der zuständigen Fachabteilung – ohne interne Umwege. „Mit dem neuen Self-Service kann jedes Mitglied selbstständig und mit deutlich weniger Zeitaufwand seine Belange rund um die Mitgliedschaft regeln“, erklärt Alexander Bercht, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands. Gleichzeitig bleibe mit den Kolleginnen und Kollegen in den Bezirken und im Mitgliederservice natürlich auch der persönliche Kontakt erhalten.
Derzeit kannst du folgende Änderungen selbst erledigen: Änderung deiner persönlichen Daten (neue Anschrift nach einem Umzug), Wechsel des Arbeitgebers und Gehaltsänderungen, das Mitgliedermagazin in gedruckter Form abbestellen, einen neuen Mitgliedsausweis anfordern, deine Mitgliedsnummer erfragen oder deine Beitragsquittung herunterladen. Außerdem kannst du einen Rechtsschutzfall oder einen -Freizeitunfall melden.