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Infografik

Technik mit Potenzial

Quellen: Acatech, BGR, Umweltbundesamt, IGBCE | © Redaktionsbüro Kupilas

Die neue Bundesregierung will das Abscheiden und Speichern oder Wiederverwenden von Kohlenstoffdioxid (CO₂) ermöglichen. Das ist eine gute Sache, findet die IGBCE. Die neue Technologie wird dringend nötig sein, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Wie das funktioniert, was es bringt, was dafür nötig ist – ein Überblick.

Klimaziele

Deutschland hat auf dem Weg hin zur Klimaneutralität 2045 einiges erreicht, gerade Industrie und Energiewirtschaft haben ihren Ausstoß erheblich gesenkt. Ab 2050 soll der Atmosphäre sogar CO₂ entzogen werden. Damit diese Klimaziele erreichbar sind, braucht es Technologien, mit denen CO₂ abgeschieden und eingelagert oder anderweitig verwendet werden kann.

Wann es sinnvoll ist

Vorrang hat aus Sicht der IGBCE weiterhin die Vermeidung von CO₂. Wo aber Emissionen nicht vermeidbar sind, etwa bei der Produktion von Zement, Kalk und in Teilen der Abfallindustrie, ist Speicherung und Wiederwendung eine Lösung. Ebenso dann, wenn die Vermeidung unverhältnismäßig teuer ist.

Abscheidung und Nutzung

Abgeschiedenes Kohlenstoffdioxid könnte verwendet werden, um zum Beispiel E-Fuels herzustellen. Weitere mögliche Produkte: Baustoffe, Kunststoffe, Chemikalien, Kohlensäure für Getränke, Schaumstoffe für Matratzen. Diese Technologie steckt aber noch in den Kinderschuhen.

Abscheidung und Lagerung

Das CO₂ wird abgeschieden und dauerhaft eingelagert im Meeresboden oder in geeigneten Gesteinsschichten an Land.

Transport

Das CO₂ muss dorthin gelangen, wo es genutzt oder eingelagert werden kann. Die effizienteste Lösung hierzu sind Pipelines. Ein solches Pipeline-Netz muss erst noch gebaut werden, eventuell in Verbindung mit einem Wasserstoff-Netz.

Erdgasfelder und Aquifere

Stillgelegte Erdgasfelder eignen sich gut für die Einlagerung von CO₂. Sie befinden sich vorwiegend in Niedersachsen. Außerdem gibt es geeignete Gesteinsschichten etwa im Alpenvorland sowie entlang des Rheinbeckens und im Norden nahe der deutschen Küsten. Will Deutschland diese Möglichkeiten nutzen, muss die gesellschaftliche Akzeptanz dafür geschaffen werden.

Marine Sedimentbecken

Der Meeresboden in der Nordsee eignet sich besonders gut für die Einlagerung des Treibhausgases. Norwegen und Dänemark praktizieren diese Technologie bereits. Auch Deutschland hat hier Potenzial, allerdings bedeutend weniger als Norwegen oder auch Großbritannien mit ihren langen Küsten.