Editorial

Zurück in die Gruft damit!

Es gibt Wiedergänger, die finden in jeder wirtschaftlichen Flaute aufs Neue den Weg aus der Gruft. Die Forderung nach Mehrarbeit zur Ankurbelung des Wachstums ist so einer. Man fragt sich wirklich, ob den ökonomischen Vordenkerinnen und Vordenkern nichts anderes mehr einfällt (und natürlich den Arbeitgebern, aber darüber hält sich meine Überraschung naturgemäß in Grenzen).

Die Unverschämtheit daran ist der einseitige Umgang mit den Fakten. Beispiel: niedrige Pro-Kopf-Arbeitszeit. Das Arbeitsvolumen in Deutschland liegt nahe am Allzeithoch, ist in den vergangenen zwanzig Jahren rasant gestiegen. Das gilt auch für die Beschäftigung unter anderem, weil heute deutlich mehr Frauen einen sozialversicherungspflichtigen Job haben. Viele von ihnen jedoch in Teilzeit, weil sie immer noch den größeren Anteil der Care-Arbeit übernehmen.

Da müsste der Staat ansetzen, bessere Angebote für Kinder- und Angehörigenbetreuung schaffen zum Beispiel. Aber das ist natürlich wesentlich aufwendiger, als pauschal von allen Mehrarbeit zu fordern. Zurück in die Gruft damit! Und endlich die ­Ursachen ­bekämpfen!

Lars Ruzic, Chefredakteur
lars.ruzic@igbce.de


Schulterblick

Aus der Produktion dieser Ausgabe

Foto: Thomas Victor

Reinraum-ready

Schutzbrille, Mund-Nasen-Schutz, Häubchen, Ganzkörperanzüge, Überzieher für die Schuhe und Gummihandschuhe für den Arbeitsplatz in der Spritzenabfüllung bei GSK musste sich unser Team für den Reinraum einkleiden.

Foto: Jan Richard Heinicke

Fels in der Brandung

Vor dem Termin bei den Ruhrfestspielen hat unserem Fotografen das IGBCE-Logo zugewinkt. Ein Quader zeigt die Gesellschafter des Theaterfestivals in Recklinghausen. Es hat einen gewerkschaftlichen Hintergrund.

Foto: Moritz Küstner

Niedlichkeitsfaktor

Von all den Tieren, die unserem Team beim Besuch der Sophienhöhe begegnet sind, gewann in puncto Niedlichkeit am Ende klar das Wildpferdfohlen, das sich auf der Goldenen Aue wälzte und glücklich umhersprang.