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Vor Ort: Baden-Württemberg

Stuttgart

Das war der 1. Mai im Landesbezirk

Landesweit zeigten rund 24.000 Menschen zum 1. Mai Flagge.

Fünf von 57 Veranstaltungen fanden statt in: Rheinfelden

Foto: Corinna Löffler

Karlsruhe (mit Landesbezirksleiterin Catharina Clay)

Foto: Karsten Rehbein

Heilbronn

Foto: Andreas Klose

Ulm

Foto: Julian Liebner

Mannheim

Foto: Elisabeth Steffe

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Freiburg

Erfolgreiche Bezirksdelegiertenkonferenz

Die Bezirksdelegiertenkonferenz Freiburg stieß auf große Resonanz.

Foto: Sonja Dif

Mit positiver Energie und großem Zusammenhalt im ehren- und hauptamtlichen Team endete die Bezirksdelegiertenkonferenz (BDK) Freiburg. Ein Highlight war die Podiumsdiskussion mit Peter -Schossig (Fraunhofer-Institut), Alexander Bercht (Mitglied im geschäftsführenden IGBCE-Hauptvorstand) und Nina Olschowka (Betriebsratsvorsitzende Thermo Fisher Scientific/Phadia). Inhaltlich drehte diese sich um die Energie- und Wärmewende in der Industrie. Die Erkenntnis: Viele der notwendigen Lösungen seien technisch längst machbar. Jetzt gehe es darum, die Transformation so zu gestalten, dass der Einsatz dieser Technologien wirtschaftlich werde. Nur dann seien Unternehmen dazu bereit, in den Standort Deutschland zu investieren – und das bedeute sichere und nachhaltige Industriearbeitsplätze.

„Was für ein starkes Signal“, kommentierte Alexander Bercht die Konzepte und das starke Engagement der BDK mit mehr als dreißig Anträgen.

Schorndorf

Den Betriebsrätealltag systematisch(er) angehen

Das „Talenteprogramm“ brachte den Catalent-Betriebsratsmitgliedern Sebastian Stiemer und Sybille Huntscha großen Nutzen.

Foto: Betriebsrat Catalent

Ende vergangenen Jahres absolvierten gleich mehrere Betriebsratsmitglieder das „Talenteprogramm“ der IGBCE Baden-Württemberg (Profil berichtete mehrfach). Zwei von ihnen sind der Betriebsratsvorsitzende Sebastian Stiemer und die Betriebsrätin Sybille Huntscha vom pharmazeutischen Lohnhersteller Catalent.

Sybille Huntscha, die noch in ihrer ersten Amtsperiode ist, brachte ein ihr wichtiges Vorhaben in das Qualifizierungsprogramm für Betriebsratsmitglieder ein. „Meine Projektarbeit war es, eine bestehende Betriebsvereinbarung, nach der in bestimmten Abteilungen eine Erschwerniszulage gilt, auf die Beschäftigten in einer Kühlzelle auszuweiten.“ Ein Teil der Leistungen, die Catalent anbietet, besteht darin, kühlpflichtige Medikamente zu sortieren, zu verpacken und versandfähig zu machen. Die damit betrauten Beschäftigten arbeiten bei Temperaturvorgaben von plus zwei bis plus acht Grad Celsius.

„Ich kenne diese Arbeit aus eigener Erfahrung und weiß, wie es ist, trotz entsprechender Arbeitskleidung mit offenen Fingerspitzen schreiben zu müssen. Die Arbeitsbedingungen stellen eine besondere Belastung dar“, berichtet Sybille Huntscha.

Das „Talenteprogramm“ zeigte ihr Strategien und Wege auf, systematisch die Betriebsvereinbarung auf die inzwischen hier rund zwanzig tätigen Personen auszudehnen. „Einfach so damit zur Geschäftsleitung zu laufen, wäre falsch gewesen“, weiß sie heute. Stattdessen band sie möglichst viele Akteurinnen und Akteure in die Sache ein. „Wir setzten ganz bewusst eine Begehung mit der Abteilung Arbeitsschutz an und luden die Personalabteilung dazu ein“, nennt sie ein Beispiel. Zudem habe sie im Teil „Verhandlungsführung“ gelernt, die persönliche Ebene stets klar von der sachlichen oder gar der politischen zu trennen. „Es bringt niemandem etwas, auf einer persönlichen Ebene zu diskutieren.“

Hilfreich sei auch gewesen, Techniken zu erlernen, um beispielsweise vor der Geschäftsleitung oder einem Team sicher auftreten und frei reden zu können. Das alles hat sich ausgezahlt: Aus ihrer Projektarbeit wurde Realität. Seit März greift die Betriebsvereinbarung für die Kolleginnen und Kollegen in der Kühlzelle.

Auch Sebastian Stiemer hat vom „Talenteprogramm“ profitiert obwohl er bereits seit 2007 Betriebsratsvorsitzender ist. „Mein Arbeitspaket wurde trotz eines Mega-Teams immer größer und schwerer“, blickt er zurück und erinnert sich daran, dass auch die körperlichen Warnzeichen zunahmen. „Zwei Business-Units, zwei Personalleiter, zwei Finanzdirektoren und zwei Geschäftsleiter – da kommt einiges zusammen.“

Das von Hauptreferentin Isolde Fischer geleitete Qualifizierungsprogramm thematisiert auch psychische Belastungen und so weiß Stiemer nach dem Programm mehr denn je, wie wichtig es ist, auch mal „Nein“ sagen zu müssen. „Da geht es darum, sich seine Prioritäten selbst vorzugeben, sich nicht treiben zu lassen und vor allem, sich darüber bewusst zu werden, wie wertvoll die eigene Zeit ist“, resümiert er. Stiemer weiß nun, wie er Verpflichtungen und Erwartungen seines betrieblichen, privaten und befreundeten Umfelds bewertet und differenziert und sich gegebenenfalls auch einmal davon distanziert. Und zwar, ohne dabei überheblich zu wirken.