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Vor Ort: Nordrhein
Düsseldorf
Chemiegipfel: Ein Schulterschluss für die Zukunft
Einig für NRW: Patrick Wendeler, Vorstandsvorsitzender von en2x, NRWs designierter IGBCE-Landesbezirksleiter Thomas Meiers, NRW-Wirtschafts- und -Energieministerin Mona Neubaur sowie Evonik-Arbeitsdirektor Thomas Wessels (von links).
Foto: IGBCE
Chemie ist Wohlstandsmotor
Auch die IGBCE steht fest an der Seite der Beschäftigten. Thomas Meiers, Leiter der Landesbezirke Nordrhein und Westfalen, betont, dass die Branche nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozialpolitisch von großer Bedeutung ist. „Die chemische Industrie ist ein Wohlstandsmotor für unser Land. Jetzt brauchen wir Rahmenbedingungen, die uns wieder auf die Erfolgsspur bringen – von wettbewerbsfähigen Energiepreisen bis zu einer Reform des EU-Emissionshandels. Gemeinsam mit unseren Betriebsrätinnen und Betriebsräten sind wir bereit, Zukunft zu gestalten.“
Der neue Pakt ist mehr als eine politische Absichtserklärung. Er enthält konkrete Maßnahmen: Ein Industriestrompreis ab 2026 soll Energie bezahlbarer machen, Genehmigungsverfahren sollen beschleunigt und der Aufbau eines Wasserstoffnetzes soll vorangetrieben werden. Auch der Schutz vor sogenanntem Carbon Leakage – der Abwanderung von Produktion ins Ausland – steht auf der Agenda. Für die Industrieverbände ist das ein wichtiges Signal. Der VCI NRW und der Verband en2x sprechen von einem notwendigen Schritt, um wieder Planungssicherheit zu schaffen. Die Raffinerien, so Patrick Wendeler von en2x, seien „ein zentraler Bestandteil industrieller Wertschöpfung und nationaler Versorgungssicherheit“.
Gemeinsam gestalten
Am Ende des Tages steht vor allem eines: das Bekenntnis, die Transformation gemeinsam zu gestalten – wirtschaftlich stark, sozial abgesichert und ökologisch verantwortlich. Der Chemiegipfel zeigt, dass der Schulterschluss zwischen Politik, Industrie und Gewerkschaften mehr ist als Symbolik. Er ist ein Versprechen, das Chemieland Nordrhein-Westfalen fit für die Zukunft zu machen.
Hannover
Delegierte aus NRW bestimmen den Kongress mit
Brachte ihre Themen ein: die Delegation aus Nordrhein und Westfalen beim Gewerkschaftskongress im Oktober in Hannover.
Foto: Nicole Strasser
Marl
Azubi-Power im Chemiepark
Ende September kamen über 600 Auszubildende zur ersten Verbundausbildungsversammlung aller Gesellschaften im Chemiepark Marl zusammen – ein Format, das künftig regelmäßig stattfinden soll. „So viele Azubis auf einmal habe ich hier seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen“, freute sich Ralf Ißleib, Ausbildungsleiter der Syneqt GmbH. Erstmals tagten alle Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV) der Verbundausbildung gemeinsam – ein unternehmensübergreifendes Treffen, das in dieser Form bundesweit einzigartig ist und eindrucksvoll zeigte, wie eng Ausbildung und Mitbestimmung in Marl zusammengehören.
Vertreten waren JAVen zahlreicher Gesellschaften – darunter Evonik Herne/Witten, Evonik Oxeno, Evonik Logistic Services, Synthomer Deutschland GmbH, Sasol Germany GmbH, Vestolit GmbH und Stockhausen Superabsorber GmbH. Die Vielfalt macht deutlich: Der Chemiepark Marl befindet sich im Wandel. Mit neuen Strukturen, etwa durch die Gründung der Syneqt GmbH als Infrastrukturdienstleisterin, verändern sich auch Zuständigkeiten in der Ausbildung. Die Kooperation in der Verbundausbildung gewinnt dadurch immer mehr an Bedeutung.
Cihat Koymali hob hervor, wie wichtig die enge Zusammenarbeit zwischen JAVen, Ausbildungsleitung und Betriebsräten sei: „Die Sozialpartnerschaft ist der Schlüssel, um pragmatische und zukunftsorientierte Lösungen für die Herausforderungen von morgen zu finden“, ist sich der IGBCE-Gewerkschaftssekretär aus dem Bezirk Recklinghausen sicher.
Die Idee für die Versammlung entstand am runden Tisch der JAVen. Künftig soll sie zweimal jährlich stattfinden – als klares Bekenntnis zu Mitbestimmung, Zusammenarbeit und gelebter Sozialpartnerschaft.