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Glasindustrie Ost: „Wir lassen nicht locker!“

IGBCE und Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Politik machen sich für die Glasindustrie in Ostdeutschland stark.

Foto: Jonas Eng

Forschung und Innovationen bündeln, Beschäftigung und Qualifizierung sichern – das sind zwei Punkte aus dem Forderungskatalog für die ostdeutsche Glasindustrie, den die IGBCE an Politik und Wirtschaft formuliert hat. Um nichts Geringeres als die Zukunft der ostdeutschen Glasindustrie ging es beim Glasforum Ost: Mehr als vierzig Gäste aus Politik und Wirtschaft, darunter Stefanie Pötzsch, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, Betriebsräte und Vertrauensleute, diskutierten am 10. November 2025 im Fraunhofer-Institut in Magdeburg über die Perspektiven der Branche.

Im Fokus standen die akute Krise und die Wettbewerbsfähigkeit der Glasindustrie sowie die Notwendigkeit energieeffizienter Lösungen mit dem Anspruch, Transformation mit Guter Arbeit zu gestalten. Stephanie Albrecht-Suliak, Landesbezirksleiterin der IGBCE Nordost, wies auf die Dringlichkeit politischen Engagements hin: „Wir adressieren heute einen 9-Punkte-Plan mit unseren Forderungen an die Politik. Denn eines ist glasklar: Es ist Aufgabe des Bundes und der Länder, gemeinsam Industrie- und Strukturpläne für Ostdeutschland vorzulegen, um Kommunen bei der Schaffung neuer industrieller Wertschöpfung durch Unternehmen zu unterstützen!“

Der 9-Punkte-Plan

  • Energiepreise wettbewerbsfähig gestalten.
  • Zukunftsfonds Glasindustrie Ost auflegen.
  • Standortsicherung statt Stilllegung.
  • Energieinfrastruktur ausbauen.
  • CCS (Abscheidung und Speicherung von CO₂) und CCU (Abscheidung und Nutzung von CO₂) ermöglichen.
  • Forschung und Innovationen in Ostdeutschland bündeln.
  • Beschäftigung und Qualifizierung sichern.
  • Faire Lastenverteilung im europäischen Wettbewerb.
  • Regionale Industriepolitik entwickeln.

Tarifmeldungen

Chemie – Jackon Mechau: + 100 Euro, auf 12 Monate.

Chemie – Großtanklager Ölhafen Rostock: insgesamt + 3,7 Prozent, Mitgliederbonus Urlaubsbeihilfe, Sachbezugskarte in Höhe von 50 Euro monatlich, auf 15 Monate.

Chemie – B. Braun Avitum Saxonia: Mitgliederbonus 1 zusätzlicher Freistellungstag, 800 Euro Einmalzahlung, für Azubis 400 Euro, auf 7 Monate.

Grobkeramik – VG-Orth: insgesamt circa + 8 Prozent, auf 24 Monate.

Kunststoff – Schoeller Allibert: + 2,9 Prozent und + 90 Euro, Sachbezugskarte von bis zu 30 Euro monatlich, auf 27 Monate.

Wasserwirtschaft – Wasserbetriebe Chemnitz: insgesamt + 6 Prozent, + 100 Euro für Azubis, auf 24 Monate.

Wasserwirtschaft – Bau und Service Leipzig: + 3 Prozent, mindestens aber um 145 Euro, Erhöhung der Azubivergütungen, Mitgliederbonus von jährlich 8 Stunden Zeitgutschrift auf das Arbeitszeitkonto, auf 12 Monate.

Kagel

Mehr Energie und Wissen

Bestens aufgestellt: Betriebsrätinnen aus dem Landesbezirk Nordost.

Foto: IGBCE Nordost

„Mit viel Energie, neuem Wissen und gestärktem Selbstvertrauen gehen die Teilnehmerinnen nun ihre nächsten Schritte zur Kandidatur“, freute sich IGBCE-Gewerkschaftssekretärin Elke Swolinski nach dem zweitägigen Betriebsrätinnen-Seminar im November im IGBCE-Bildungszentrum in Kagel.

Unter dem Motto „Betriebsrätin werden!“ hatten sich engagierte Frauen mit zentralen Fragen rund um die Rolle und die Verantwortung von Betriebsrätinnen beschäftigt und sich konstruktiv miteinander ausgetauscht.

„Es war das richtige Angebot zur richtigen Zeit“, resümiert Elke Swolinski. Denn eines sei klar: Gerade in schwierigen wirtschaftlichen und politischen Zeiten sei es wichtig, eine starke Mitbestimmung auf den Weg zu bringen und Frauen dazu zu motivieren, sich dabei mit noch mehr Schlagkraft einzubringen.

Die nächsten Betriebsratswahlen finden vom 1. März bis zum 31. Mai 2026 statt.

Nordost

Neu in Nordost

Foto: privat

Benjamin Seidel (33) ist seit 1. Oktober 2025 als Trainee im Bezirk Berlin-Mark Brandenburg eingesetzt. Als nächste Station für den studierten Politikwissenschaftler ist ab 1. April 2026 der Landesbezirk Nordost geplant. Bemerkens- und erwähnenswert in seiner Biografie ist der Einsatz des 33-Jährigen über Aktion Sühnezeichen Friedensdienst e.V., einem Freiwilligendienst, in Moskau.

Foto: privat

Anna Elisa Rößiger (22) wurde bei der Bergbaugesellschaft MIBRAG zur Kauffrau für Büromanagement ausgebildet. Zurzeit kümmert sich die 22-Jährige gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen als Teamassistentin im Bezirk Halle-Magdeburg um das professionelle Büromanagement und freut sich unter anderem auf den Austausch mit den Mitgliedern im Bezirk.

Foto: privat

Jessica Kurz (32) ist neue Auszubildende zur Gewerkschaftssekretärin im Landesbezirk Nordost. Auch sie setzt sich mit Leidenschaft für gesellschaftliche Themen ein. Vor ihrer Gewerkschaftstätigkeit hat die 32-Jährige eine Ausbildung im Bereich Marketingkommunikation absolviert und einen Bachelor of Arts (BA) in Recht und Politik.

Bernsdorf

„Bernsdorf erhalten“

Foto: IGBCE Lausitz

Die IGBCE kämpft weiter um Arbeitsplätze und Wertschätzung für die Kolleginnen und Kollegen beim Glashersteller O-I. Der plant, sein Werk im oberlausitzischen Bernsdorf stillzulegen, die Glaswanne ist bereits abgelassen. Der IGBCE-Bezirksvorstand Lausitz, höchstes Ehrenamtsgremium der Lausitz, stellt sich geschlossen hinter Beschäftigte, Betriebsrat und die Menschen in der Region: Mit einer Fotoaktion im Rahmen seiner Bezirksvorstandssitzung im Oktober drückte er Solidarität für die Beschäftigten aus.