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Foto: IGBCE Bayern

Zum neuen Jahr

Harald Sikorski
IGBCE-Landesbezirksleiter
Bayern

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ein bewegtes Jahr liegt hinter uns – und ein abermals anspruchsvolles Jahr vor uns. 2025 hat uns erneut gezeigt, wie stark die industrielle Basis unseres Landes unter Druck steht: Energiepreise, Transformationsanforderungen, geopolitische Unsicherheiten und Fachkräftemangel prägen die Lage unserer Branchen. Doch eines ist ebenso klar: Ohne eine starke Industrie gibt es keine Gute Arbeit, keine verlässliche Wertschöpfung, keine stabile Zukunft.

Die IGBCE ist und bleibt die gestaltende Kraft in diesem Wandel. Unser 8. Ordentlicher Gewerkschaftskongress im Oktober in Hannover hat das eindrucksvoll bewiesen. Mit neuen Impulsen, klaren Beschlüssen und einer selbstbewussten Haltung haben wir gezeigt: Wir stehen für sozialen Fortschritt und wirtschaftliche Vernunft – gemeinsam mit euch, unseren Mitgliedern und aktiven Funktionärinnen und Funktionären in den Betrieben. Diese Geschlossenheit gibt uns Rückenwind für das neue Jahr.

„Veränderung braucht Stimme – unsere!“

Vor uns liegen wichtige Aufgaben. Die Tarifrunde Chemie steht vor der Tür – und sie wird richtungsweisend. Wir werden faire Lösungen verhandeln, die sowohl die Leistungsfähigkeit der Unternehmen als auch die berechtigten Interessen unserer Kolleginnen und Kollegen im Blick behalten. Tarifpolitik bleibt das Herzstück unserer Arbeit – denn sie schafft Sicherheit, Anerkennung und Perspektive.

Gleichzeitig blicken wir schon jetzt auf die Betriebsratswahlen und die Wahlen zur Schwerbehindertenvertretung 2026. Sie sind der demokratische Pulsschlag der Mitbestimmung. In Zeiten des Wandels brauchen die Beschäftigten starke Interessenvertretungen mehr denn je. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass die IGBCE in allen Betrieben sichtbar, nahbar und wirksam bleibt.

Gestärkt ins neue Jahr

Die IGBCE in Bayern ist und bleibt eine einflussreiche Stimme der Vernunft – sozial, solidarisch, zukunftsorientiert. Mit Mut, Zusammenhalt und klarem Kompass gehen wir in das neue Jahr.

Ich wünsche euch und euren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes, erfolgreiches und kraftvolles Jahr 2026.

Ein herzliches Glückauf!

Euer
Harald Sikorski

Nürnberg

Starkes Signal: Pharma-Betriebsräte vernetzen sich

Wer die Zukunft des Pharma-Standorts gestalten will, braucht Vernetzung, Austausch und eine starke Mitbestimmung: Pharma-Betriebsräte im Gespräch.

Foto: Michael Kniess

Am 30. September kamen in Nürnberg erstmals Betriebsrätinnen und Betriebsräte aus der Pharma-­Industrie in der Metropolregion zusammen. Sie sprachen insbesondere über Herausforderungen in den Betrieben und entwickelten Ideen für überbetriebliche Strategien, die den Pharma-Standort stärken und Mitbestimmung als Gestaltungskraft nutzen. Eingeladen hatte der IGBCE-Bezirk Nürnberg.

Die Botschaft: Wer die Zukunft des Pharma-Standorts gestalten will, braucht Vernetzung, Austausch und eine starke Mitbestimmung. Die Teilnehmenden sprachen über Stolpersteine im Alltag der Betriebsratsarbeit. Gleichzeitig stand die größte Herausforderung der Branche im Fokus: der Fachkräftemangel und die damit verbundene Unsicherheit, wie Arbeitsplätze in der Region langfristig gesichert werden können.

Einen Blick über den Tellerrand warf Stephan Hoare, IGBCE-Fachsekretär für pharmazeutische Industrie und Biotech. Seine Einschätzung: Die Pharma-Branche steht insgesamt solide da. Doch er machte auch deutlich, dass diese Stabilität kein Selbstläufer sei – und dass die Gewerkschaft ihre Sichtbarkeit in den Betrieben weiter ausbauen müsse.

In intensiven Diskussionen sprachen die Teilnehmenden auch über Stolpersteine im Alltag der Betriebsratsarbeit.

Foto: Michael Kniess

Andrea Fehn, IGBCE-Fachsekretärin für kaufmännische, akademische und außertarifliche (KAAT) Beschäftigte, betonte in ihrem Impulsvortrag, wie wichtig es gerade in der Pharma-Branche sei, als Betriebsräte die KAAT-Beschäftigten von der Bedeutung gewerkschaftlicher Mitbestimmung zu überzeugen. Denn, so Andrea Fehn, in der immer stärker akademisierten Pharma-Branche seien die KAAT-Beschäftigten die Zielgruppe der Zukunft.

Für Sabrina Emrich, Leiterin des IGBCE-Bezirks Nürnberg und Initiatorin des Netzwerktreffens, war der Tag ein Auftakt für mehr: „Ohne konstruktive Konflikte gibt es keine Innovation. Mitbestimmung kann dabei ein entscheidender Motor sein.“ Ihr Ziel ist es, durch Formate wie dieses langfristig eine neue Haltung zur Mitbestimmung zu etablieren als selbstverständliche Gestaltungskraft in den Unternehmen.

Das Fazit der Teilnehmenden am Ende des Vormittags: Schon die Tatsache, dass sich Betriebsrätinnen und Betriebsräte untereinander stärker vernetzen, werde Wirkung zeigen – im Betrieb, gegenüber der Geschäftsführung und über die Region hinaus. Und das war erst der Anfang: Schon in einem halben Jahr wollen sich die Teilnehmenden wiedersehen dann, wenn möglich, in einem größeren Kreis über Bezirksgrenzen hinweg. Damit, so der Tenor, sei ein Prozess angestoßen, der die betriebliche Mitbestimmung in der Pharma-Branche in der Metropolregion und darüber hinaus nachhaltig stärken kann.

Bayern

Mit starken Impulsen: Rente im Fokus

Über hundert Teilnehmende beim Rentennachmittag der IGBCE Bayern zeigen: Das Thema Altersvorsorge bewegt. Von Mütterrente bis Flexirente gab es praxisnahe Infos und Tipps – mit großem Interesse an weiteren Seminaren. Die Teilnehmenden nutzten beim Rentennachmittag, den der IGBCE-Landesbezirk Bayern gemeinsam mit dem DGB Bayern Ende September angeboten hatte, die Gelegenheit, um sich umfassend rund um das Thema Rente zu informieren.

Nach einer kurzen Einführung mit Schwerpunkt auf die aktuellen Rentenreformen und die finanzielle Situation des Rentensystems erläuterte Rentenexperte Peter Hofmann (DGB-Region Oberpfalz) alle wichtigen Rententypen angefangen bei der Mütterrente über Fremdrente, Flexirente, Rente mit 63 bis zur Erwerbsminderungsrente. Zudem hatte der Experte wichtige Tipps zur Beantragung und zur Kontenklärung in petto.

Das Feedback der Teilnehmenden war durchweg positiv und das Interesse an einer weiteren Vertiefung groß. „Die IGBCE bietet hier in Kooperation mit dem DGB in Inzell und in der Oberpfalz weitere kostenfreie Vertiefungsseminare an“, sagt Stefan Plenk, bayerischer Landesfrauensekretär, und unterstreicht: „Schritt für Schritt kann man sich damit auch zum Rentenlotsen ausbilden lassen und nicht nur sich selbst etwas Gutes tun, sondern die Informationen auch im Betrieb weitergeben.“

Plenk sagt mit Blick auf die große Resonanz weiter: „2024 hatten wir Elternzeit als Schwerpunkt und nun die Rente, und beide Male fanden die Veranstaltungen unter unseren Mitgliedern enormen Anklang. Im kommenden Jahr werden wir uns sozialpolitisch dem Thema Pflege und Pflegesystem widmen und hoffen, dass wir auch damit wieder einen Nerv treffen werden.“

Burghausen

Mitglieder geehrt

Foto: IGBCE-Bezirk Altötting

Über 1.000 Jahre Gewerkschaftserfahrung wurden bei der Jubilarehrung Anfang Oktober gefeiert. Hauptredner bei der mit rund 400 Teilnehmenden größten Veranstaltung bei der Wacker-­Chemie Burghausen zur Ehrung treuer IGBCE-Mitglieder im Bezirk Altötting war Alexander Bercht. Als Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IGBCE würdigte er das Engagement der Geehrten für die industrielle Wertschöpfung im Land, für gelebte Solidarität und ­Zusammenhalt.

München

Nächster Bayerntag am 21. Februar 2026

Der Landesbezirk Bayern lädt gemeinsam mit den sieben bayeri­schen IGBCE-Bezirken alle aktiven Mitglieder zum Bayerntag 2026 ein. Dieser findet am 21. Februar 2026 im Löwenbräukeller in München (Beginn 10 Uhr, Ende 15 Uhr) statt. Gemeinsam sollen drängende gesellschaftliche, politische und natürlich gewerkschaftliche Themen besprochen werden. Für Unterhaltung sorgen ein buntes Programm, einige Überraschungen und kreativer Austausch, auch für das leibliche Wohl wird bestens gesorgt sein. Nähere Infos zur Anmeldung erteilt rechtzeitig das ­Bezirksteam.


Hirschau-Schnaittenbach

Abwechslungsreiche Bildungsfahrt

Foto: IGBCE Nordostbayern

Bereits im Sommer machte sich die Ortsgruppe Hirschau-Schnaittenbach (IGBCE-Bezirk Nordostbayern) auf zu einer abwechslungsreichen Bildungsfahrt. Für die rund 65 Ortsgruppenmitglieder gab es im Besucherbergwerk Gleißinger Fels spannende Einblicke in die Welt des Bergbaus. Am Fichtelsee wurde schließlich noch entspannt, gelacht und die frische Luft genossen. Der perfekte Ausklang dieses abwechslungsreichen Tages: ein gemeinsames Abendessen.