Vor Ort

Baden-Württemberg

Die Weichen sind gestellt

Text Axel Stefan Sonntag

Den 8. Ordentlichen Gewerkschaftskongress der IGBCE hat der Landesbezirk Baden-Württemberg entscheidend mitgeprägt. Wichtige politische Entscheidungen wurden im Sinne seiner Mitglieder gefällt. Ein Überblick.

Starker Teil der 400 Delegierten: die Delegation des Landesbezirks auf dem Kongress.

Foto: Nicole Strasser

Sichtlich zufrieden zeigt sich Frank Gottselig, wiedergewähltes Mitglied im ehrenamtlichen Hauptvorstand der IGBCE, mit der Annahme des Antrags, die heimische Zellstoff- und Papierindustrie zu sichern und klimagerecht umzubauen. „Unsere Branche verarbeitet regional gewachsene Rohstoffe und versorgt Betriebe und Bevölkerung mit nachhaltigen und essenziellen Papierprodukten für den täglichen Bedarf“, stellt er fest. Baden-Württemberg sei das einzige Bundesland mit zwei Zellstofffabriken, zudem finde sich hier die höchste Beschäftigtenzahl in der Papierindustrie. „Damit dies auch zukünftig zuverlässig und im Einklang mit Mensch, Umwelt und Wirtschaft gelingen kann, packen wir als IGBCE verschiedene Maßnahmen an.“ Es gehe beispielsweise um verlässliche und bezahlbare Energie oder die öffentliche Bereitstellung und den finanzpolitischen Anreiz privater Investitionen in Infrastrukturen für Energie, Wasserstoff und CO2. Gottselig ist sich sicher: „So gelingt die Transformation auch in diesem Industriebereich.“

Bereits vor dem Kongress bereiten sich die Delegierten auf die Großveranstaltung, vor allem auf die Antragsdebatte, vor.

Fotos: Yannick Schulze

Die Delegierten beteiligen sich engagiert.

Emily Mayer (jetzt stellvertretende Vorsitzende des Bundesjugendausschusses) spricht für die Jugend.

Im Gespräch: Manuela Hoog (Pfizer Freiburg) bewertet die konstruktive Antragsdebatte.

Landesbezirksleiterin Catharina Clay beglückwünscht die drei wiedergewählten Mitglieder im ehrenamtlichen Hauptvorstand.

Klimaneutralität: klarer Kompass

Auch Klaus Kreidler wurde als Mitglied des ehrenamtlichen Hauptvorstands bestätigt. Für ihn war essenziell, dass der Kongress die IGBCE beauftragt, die klimaneutrale Transformation auf allen Ebenen weiter voranzutreiben und sich nicht durch veränderte politische Vorstellungen und Verhältnisse vom Weg der Klimaneutralität abbringen zu lassen. Im entsprechenden Antrag geht es vor allem um Planungssicherheit für die Industrie, was Sicherheit für Arbeitsplätze bedeute. „Die Transformation darf keine Arbeitsplatzvernichtung bedeuten“, unterstreicht er. „Wir machen uns stark, dass soziale Sicherheit und ökologische Transformation Hand in Hand gelingen. Mit unserem Antrag und dem Rückenwind der 400 Delegierten haben wir ein starkes Zeichen gesetzt, das wir im Hauptvorstand und im Landesbezirk aktiv umsetzen werden.“

Pharma als Schlüsselindustrie

Als dritter Vertreter des Landesbezirks wurde Martin Schneider in den ehrenamtlichen Hauptvorstand gewählt. Für den Gewerkschafter aus der Pharmaindustrie ist entscheidend: „Patientinnen und Patienten brauchen eine verlässliche, schnelle und daher regionale Versorgung mit hochwertigen Medikamenten. Dafür muss die Pharmaindustrie eine Schlüsselindustrie sein und die Pharmastrategie weiterentwickelt werden, was wir als Baden-Württemberger – mit dem größten Pharmastandort in Deutschlandforderten.“ Entscheidend sei, die Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionskapazitäten in Deutschland sowie Europa zu schützen und auszuweiten, um so die Abhängigkeit von politischen Entwicklungen im Ausland zu verringern.

Wir übernehmen gemeinsam Verantwortung und arbeiten für unsere Kolleginnen und Kollegen – klar, stark und solidarisch.

Catharina Clay,
Landesbezirksleiterin

Geschlossen und solidarisch

Landesbezirksleiterin Catharina Clay lobt die engagierte Arbeit der Ehrenamtlichen: „Unsere Delegierten haben sich super in die Diskussion um die Anträge eingebracht und ihre Erwartungen an die Zukunft unserer Gewerkschaft formuliert. Wir alle gehen mit einem starken Mandat und klaren Aufträgen in unsere gewerkschaftliche Arbeit zurück. Veränderungen wollen wir gestalten und uns ihnen nicht ergeben. Wir übernehmen gemeinsam Verantwortung und arbeiten für unsere Kolleginnen und Kollegen – klar, stark und solidarisch.“