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Mannheim

Großes Engagement gewürdigt

Große Ehrung: René Schmidt-Ferroud (links) erhält von Gewerkschaftssekretär Max Nothaft die Verdienstmedaille der IGBCE.

Foto: Max Nothaft

René Schmidt-Ferroud, Betriebsratsvorsitzender des Labordienstleisters Synlab Heidelberg, erhielt jüngst die Verdienstmedaille für besondere Leistungen innerhalb der IGBCE. Der Gewerkschafter, zugleich auch Vorsitzender des Konzernbetriebsrats (KBR), bekam die Auszeichnung jüngst auf der KBR-Sitzung überreicht.

Tarifbindung erkämpft

„René hat maßgeblich die Gründung von Betriebsratsgremien in den Synlab-Betrieben vorangetrieben und die Tarifbindung gemeinsam mit der IGBCE erkämpft“, würdigt Gewerkschaftssekretär Max Nothaft. „Solidarität, Gerechtigkeit und Mitbestimmung mit einem solchen Engagement voranzutreiben, ist außergewöhnlich. Eine seltene und gerechtfertigte Auszeichnung.“

„Gewerkschaftsarbeit ermöglicht es uns in erster Linie, bessere und faire Arbeitsbedingungen mit den Arbeitgebern zu vereinbaren“, beschreibt SchmidtFerroud sein Selbstverständnis. Die IGBCE stehe für bessere Entgelte und die Vertretung sozialer und politischer Interessen gegenüber Politik und Wirtschaft. „Ohne die IGBCE wären Tarifverhandlungen zu fairen Konditionen nicht möglich. Daher sollte es im Interesse von uns allen sein, sich hier einzubringen und zu engagieren“, begründet er sein langes ehrenamtliches Engagement, das zugleich andere anspornen soll, selbst etwas zu bewegen. Deshalb appelliert er: „Werde innerhalb der Gewerkschaft aktiv, denn nur so können wir was bewegen.“

Tarifkommission gewählt

Genau das nehmen sich übrigens aktuell die Kolleginnen und Kollegen am Synlab-Standort Ettlingen zu Herzen. Im Zuge der begonnenen Tarifverhandlungen für die tarifgebundenen Standorte wurde hier jüngst eine Tarifkommission gewählt, die ihr Verhandlungsmandat an die Abteilung Tarifpolitik übertragen hat. „Ziel ist es, in den Geltungsbereich des Manteltarifs zu kommen“, kommentiert Gewerkschaftssekretär Dirk Schmitz-Schütz, das Vorhaben. Außerdem soll eine eigene Entgelttabelle verhandelt werden.

Schorndorf

Catalent: Premiere für den „Tag der Interessenvertretung“

Auch die Vertrauensleute zeigten Flagge.

Foto: Markus Deissler

Auch wenn das Wetter nicht mitgespielt hat, zeigt sich Betriebsrätin Kora Wödl von Catalent zufrieden: Zum ersten Mal fand im Betrieb der „Tag der Interessenvertretung“ statt – notgedrungen drinnen. Damit setzte sie das um, was sie als Projekt aus dem von ihr besuchten Seminar für Betriebsrätinnen mitnahm.

Federführend brachte sie betriebsinterne und -externe Angebote und Dienstleister zusammen, an deren Ständen sich die rund 1.000 Beschäftigten in Schorndorf einen ganzen Tag lang informieren konnten. Zwei Krankenkassen warben für deren Präventionskurse, ein Fitnessstudio für dessen Bewegungsangebot, und die Berufsgenossenschaft rückte mit einem großen Aktionstruck an – um nur drei Beispiele zu nennen.

Besonders am Herzen lag Wödl die Präsenz der Jugend- und Auszubildendenvertretung, der Vertrauensleute und des Bezirks Stuttgart. Der Landesbezirk informierte ausführlich zum Gewerkschaftsangebot für außertariflich Angestellte. „Mehr Sichtbarkeit, mehr Dialog und mehr Miteinander für einen starken Betrieb und eine gute Zusammenarbeit. Nutzt die Gelegenheit und informiert euch über alles, was ihr schon immer mal wissen wolltet“, hieß es in der Einladung, die als Rundmail an die gesamte Belegschaft ging. Ein Lageplan wies allen den Weg.

Der Aktionstag kam bestens an: „Die Resonanz war super, egal ob von Belegschaft, Geschäftsführung und den externen Partnern. Der Wunsch war da, dieses Event jährlich oder zweijährlich fest zu etablieren“, zieht Kora Wödl ihr Fazit.

Zur Tarifrunde

Catharina Clay, IGBCE-Landesbezirksleiterin Baden-Württemberg

Foto: Yannick Schulze

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Tarifrunde in der Chemieindustrie wird für uns alle eine Herausforderung. Fast täglich sind die Schlagzeilen geprägt von weiter steigenden Preisen, drohendem Arbeitsplatzabbau oder neuen Zollankündigungen. Die Betriebe ächzen unter hohen Energiepreisen. Die Verfügbarkeit bezahlbarer Rohstoffe drückt unser Geschäft massiv. In vielen Betrieben sind die Aussichten mindestens verhalten, andere passen mit leisen Tönen ihre Gewinnerwartungen nach oben an. Die wirtschaftliche Lage ist also sehr gespalten. Laut und klar sind dagegen die Töne aus dem Arbeitgeberlager. Sie fordern eine „Atempause“. Die über 75.000 Beschäftigten in der südwestdeutschen Chemie- und Pharmaindustrie erwarten zu Recht die Anerkennung ihres Engagements, Sicherheit in schwierigen Zeiten und die Absicherung ihrer Einkommen gegen die Inflation. Der Arbeitskräftemangel in der Branche entwickelt sich immer mehr zu einem Problem, dem wir mit Zuversicht und attraktiven Arbeitsbedingungen begegnen müssen. Aktuell diskutieren unsere Mitglieder in den Betrieben ihre Vorstellungen. Dabei erlebe ich einen klaren Blick: Verständnis für die wirtschaftliche Lage einerseits und den Wunsch nach echter Wertschätzung andererseits. Dann entscheiden wir über unsere gemeinsame Forderung für Baden-Württemberg und gehen stark, klar und solidarisch in die Tarifrunde. Wir lassen uns nicht abspeisen. Als IGBCE stehen wir für Sicherheit und Zuversicht mit unseren und für unsere Kolleginnen und Kollegen.


Stuttgart

Ausbildungsstart 2025: Mehr junge Menschen in der IGBCE

Ausbildung in der Chemie: Viele junge Menschen setzen dabei auf eine IGBCE-Mitgliedschaft.

Foto: ChemieBW

Grillfest im Bezirk Mannheim.

Foto: Max Nothaft

Von den neuen Azubis und dual Studierenden, die in diesem Jahr in den Unternehmen im Landesbezirk in den Beruf starteten, entschieden sich deutlich mehr für eine Mitgliedschaft in der IGBCE als 2024: Zum Stichtag 30. Oktober 2025 waren es 27 Prozent mehr. „Die Gespräche zum Ausbildungsstart liefen sehr gut, und auch der Gewerkschaftstag hat überzeugt“, resümiert Gewerkschaftssekretär Kai Königshausen. Bekanntermaßen wurde tariflich vereinbart, dass IGBCE-Mitglieder in der Chemieindustrie einen zusätzlichen freien Tag erhalten. Dies gilt auch für Azubis und dual Studierende.

Kritisch sprach die Gewerkschaft beim „Runden Tisch“ mit dem Chemie-Arbeitgeberverband (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe) die deutlich sinkenden Ausbildungsplatzzahlen an. Über alle Branchen hinweg bauten die Arbeitgeber etwa acht Prozent ihrer Ausbildungsplätze ab.