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Neunkirchen

Treofan: Ein Wirtschaftskrimi wird traurige Realität

Die Vorgänge, die bei Treofan abliefen, gingen durch die Medien. Die Beschäftigten machen ihrem Unmut Luft.

Foto: Heiko Metzger

Bezirksleiter Heiko Metzger spricht Klartext: „So sieht das geplante Plattmachen eines Standorts aus“, beurteilt er die Summe der Vorgänge, die sich seit Mitte August beim Kunststoffhersteller Treofan abgespielt haben. Dabei stieß das Management bereits im April den Beschäftigten vor den Kopf: Das Unternehmen weigerte sich schlichtweg, die zweite Stufe der im Chemie-Flächentarif vereinbarten Entgelterhöhung zu bezahlen. Erst als die IGBCE gemeinsam mit Betriebsrat und Vertrauenskörper zahlreiche Klagen beim Arbeitsgericht einreichte, flossen die 4,85 Prozent.

Unlogische Abbaupläne

Am 18. August provozierte Treofan den Betriebsrat mit dem Plan, „von den derzeit 513 Beschäftigten 288 abbauen zu wollen, sodass dann angeblich 105 übrig bleiben sollten“, berichtet Betriebsratsvorsitzender Werner Wagner. Angeblich. Denn 513 minus 288 ergibt eben bei Weitem nicht 105. „Das haben wir ebenso hinterfragt wie den Arbeitgeber dazu aufgefordert, uns mit den uns zustehenden vollständigen Informationen zu diesem Vorhaben zu versorgen“, sagt Wagner. Treofan interpretierte das offensichtlich um und unterstellte dem Betriebsrat, sich Gesprächen verweigern zu wollen. Der Fall landete vor dem Landesarbeitsgericht.

Gelder nicht bezahlt

Doch damit nicht genug: „Immer mal wieder hörten wir von vor allem Lieferanten gegenüber nicht bezahlten Rechnungen“, weiß Wagner. Bis genau diese Situation schließlich alle Beschäftigten betraf: Ende August wurde niemandem sein Entgelt überwiesen. Die weitere Entwicklung gipfelte darin, dass der Energieversorger nach mehreren Aufschüben damit drohte, die Stromversorgung zu kappen. Vorsorglich wurde das Werk heruntergefahren, womit der Standort praktisch tot war. Ein in dieser Weise in der Industriebranche wohl einmaliger Vorgang. Weil es zu genau dieser Geschehnisabfolge Parallelen zu anderen Werksschließungen in Italien, den Niederlanden und den USA geben soll, liegen der Staatsanwaltschaft jetzt eine Reihe von Strafanzeigen wegen Insolvenzverschleppung vor. Es bleibt Spekulation, ob der bisherige Deutschland-Geschäftsführer des indischen Jindal-Konzerns deshalb seit Monaten nur selten zugegen ist.

Aber: Hoffnung auf Fortbestand

Immerhin: „Die Insolvenz in Eigenverwaltung wird von einer uns vertrauten Kanzlei begleitet, die den Standort in der jetzigen Form sichern will. Für uns steht dabei fest: Wir werden um jeden einzelnen Arbeitsplatz mit voller Entschlossenheit kämpfen“, schildert Bezirksleiter Heiko Metzger die Situation zum Redaktionsschluss Mitte September. Der Strom fließt wieder, die Produktion läuft an – wenn auch bislang nur in Teilen des Betriebs. „Wir hoffen jetzt, dass wir die 9.000 Tonnen an Aufträgen, die in den Büchern stehen, nach und nach abarbeiten können“, so Betriebsratsvorsitzender Werner Wagner. „Fakt ist: Wir hatten keinen Auftragsmangel, sondern das Problem, dass der bisherige Unternehmenseigner manche Lieferantenrechnungen schlichtweg nicht bezahlte und uns deshalb einiges an Rohstoffen fehlte.

Saarbrücken

Bikertour ein voller Erfolg

Foto: pixabay

Die diesjährige Bikertour des Bezirks Saarbrücken führte vom Startpunkt, dem Wendelinushof in Sankt Wendel, nach Bad Ems. Nach einem gemeinsamen Frühstück ging es los. Die Route führte die Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer auf eine abwechslungsreiche Sternfahrt durch die malerische Landschaft des Hunsrücks, der Moselregion und des Rheintals – vorbei an Hügeln, Wäldern und idyllischen Dörfern.

Bei bestem Wetter genossen die Bikerinnen und Biker nicht nur das Fahren, sondern auch den Austausch unter Kolleginnen und Kollegen. In Bad Ems angekommen, traf die Gruppe die Kolleginnen und Kollegen aus dem Landesbezirk. Gemeinsam wurde der Ausflug dort gefeiert. Ein besonderes Highlight war der Vortrag von Thomas Hoen zum Thema Energiepolitik in Deutschland am Beispiel Steag/Iqony mit anschließender Diskussion. Am nächsten Tag ging es wieder zurück ins Saarland, wo die Tour am Bostalsee mit einem Mittagessen endete.

Die Tour bleibt allen als besonderes Erlebnis in Erinnerung. Ein besonderer Dank gilt den Ortsgruppen Saarlouis-Dillingen und Saar-West, welche die Tour finanzierten und organisierten.

Zweibrücken

Bildungsreise in den Schwarzwald

Foto: Pixabay

Eine Exkursion in den Schwarzwald stand für die Ortsgruppe Zweibrücken auf dem Programm. Über Frankreich ging es durch das Bitscher Land in Richtung Colmar. Am ersten Zielpunkt, dem badischen Breisach, besuchte die Gruppe den historischen Teil der Altstadt am Münsterberg mit dem Stephansmünster. Am zweiten Tag startete die Gruppe ins Münstertal – zum Besucherbergwerk Teufelsgrund (Foto).

„Bei der Führung erfuhren wir, dass das Bergwerk eine tausendjährige Bergbaugeschichte aufweisen kann. Abgebaut wurden Silber, Kupfer und Blei. Es war sehr beeindruckend, bei fünf Grad durch den Stollen zu gehen“, berichtet Schriftführer Wilhelm Schwarz. „Uns wurde gezeigt, unter welchen Bedingungen damals der Abbau erfolgte, und wir konnten die unterschiedlichen Gesteinsschichten erkennen. Auch wurde ein Heilstollen eingerichtet, der viele Erkrankungen der Atemwegsorgane therapiert.“

Am letzten Tag ging es noch ins Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof. Bauernhöfe und Gebäude zeigen hier das Leben und das Arbeiten in den vergangenen 600 Jahren.