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Niederrhein und Köln-Bonn wählen neue Bezirksleiter

Im IGBCE-Landesbezirk Nordrhein verbinden sich Kontinuität und Aufbruch.

Foto: IGBCE

Im Landesbezirk Nordrhein haben im Sommer einige personelle Veränderungen stattgefunden. Bewährte Kräfte sind in neue Funktionen gewechselt, während engagierte Kolleginnen und Kollegen frische Verantwortung übernommen haben. So verbinden sich Kontinuität und Aufbruch – und geben der Arbeit im Landesbezirk neue Impulse.

Foto: IGBCE

Neuer Bezirksleiter Niederrhein

Seit dem Sommer leitet Marvin Kuenen den Bezirk Niederrhein. Der neue Bezirksleiter bringt nicht nur umfassende gewerkschaftliche Erfahrung, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Region mit, in der er seit über zehn Jahren tief verwurzelt ist. Als Bezirksleiter setzt er auf eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Bezirksvorstand sowie mit den gewerkschaftlichen und den betrieblichen Gremien und politischen Partnerinnen und Partnern in der Region – mit dem klaren Ziel, gemeinsam starke Impulse für eine erfolgreiche Zukunft des Bezirks zu setzen. „Unser Bezirk verbindet Tradition und Moderne. Wir möchten die gewerkschaftliche Gestaltungsmacht weiter ausbauen und ein verlässlicher Hafen für stürmische Zeiten sein“, sagt Marvin Kuenen. „Dazu gehören nicht nur Sicherheit und Solidarität für unsere Kolleginnen und Kollegen im Betrieb. Gemeinsam mit unserem engagierten Bezirksvorstand wollen wir die Interessen unserer Mitglieder weiterhin kraftvoll vertreten und die Herausforderungen der Arbeitswelt aktiv gestalten.“

Foto: Stephan Petrat

Köln-Bonn wählt Bezirksleiterin

Mit Natalie Mühlenfeld hat der Bezirk Köln-Bonn eine erfahrene Gewerkschafterin an seine Spitze gewählt, die die Region und die IGBCE auf allen Ebenen kennt. Die Volljuristin war viele Jahre im Bezirk Leverkusen tätig, leitete anschließend den Bezirk Düsseldorf und arbeitete zuletzt als Vorstandssekretärin im Vorstandsbereich 1 an der Seite von Michael Vassiliadis. Diese Mischung aus regionaler Verwurzelung und überregionaler Führungserfahrung bringt sie nun in ihre neue Aufgabe ein.

Im Mittelpunkt ihrer Arbeit sieht Mühlenfeld die enge Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort – in den Betrieben mit den Mitgliedern, den Betriebsräten und den Vertrauensleuten. „Die IGBCE ist stark, wenn wir Zusammenhalt und Gestaltungskraft verbinden“, betont sie. Köln-Bonn sei für sie ein industrielles Herzstück von Nordrhein-Westfalen: leistungsfähig, vielfältig und zugleich mitten in einer Phase großer Veränderungen. Transformation und Strukturwandel versteht sie dabei nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Auftrag, Orientierung zu geben. „Mir ist wichtig, diesen Wandel so zu gestalten, dass er Sicherheit schafft, Qualifizierung ermöglicht und Vertrauen in neue Perspektiven gibt. Stabilität in bewegten Zeiten – dafür will ich im Bezirk Köln-Bonn gemeinsam mit unseren Gremien und Mitgliedern arbeiten.“

Ankommen, auspacken, loslegen

Neben den strukturellen industriepolitischen Herausforderungen der beiden Bezirke steht auch die Tarifrunde Chemie im Fokus der frisch gewählten Führungskräfte. Hierbei stehen Beschäftigungssicherung und eine faire Einkommensentwicklung im Fokus. „Die kommenden Monate werden herausfordernd. Mit unserem Team sind wir sehr gut aufgestellt, um die Herausforderungen zu meistern“, sagt Landesbezirksleiter Frank Löllgen. „Ich freue mich auf die enge Zusammenarbeit mit Natalie und Marvin.“

Duisburg/Krefeld-Uerdingen

Venator insolvent: IGBCE kämpft für die Beschäftigten

Problematische Abhängigkeit: Wenn Venator fällt, hat das auch Auswirkungen auf andere, abhängige Chemieunternehmen.

Foto: Betriebsrat Venator Krefeld-Uerdingen

Die toxische Mischung aus hohen Energiepreisen und steigenden CO₂-Abgaben fordert ihren Tribut: Venator hat Insolvenz für seine Standorte in Duisburg und im Chemiepark Krefeld-Uerdingen angemeldet. „Für unsere über 700 Kolleginnen und Kollegen an beiden Standorten werden wir hart kämpfen“, kündigt Bezirksleiter Marvin Kuenen entschlossen an. Ziel sei die Sicherung des Chemieunternehmens, der Arbeitsplätze und der hart erstrittenen Tarifstandards, betont der Gewerkschafter.

Aufspaltung ist problematisch

„Das ist eine herbe Nachricht für den Verbundstandort. Wir stehen solidarisch an der Seite unserer Kolleginnen und Kollegen bei Venator“, erklärt Detlef Rennings, Gesamtbetriebsratsvorsitzender beim Chemieparkbetreiber Currenta. Gerade in Uerdingen ist Venator ein integraler Bestandteil des Chemieparks und produziert eine Reihe von Vorprodukten, die für die anderen ansässigen Unternehmen aus dem Standort heraus nicht ersetzbar sind.

Die Vorteile und die Abhängigkeiten innerhalb der Chemieparks hat Frank Löllgen, Landesbezirksleiter der IGBCE Nordrhein, immer wieder im Austausch mit Politik und Ministerien adressiert. „Das deutsche Verbundsystem ist eine große Stärke und steht für industrielle Effizienz. Historisch gehörten die Chemieparks einem Unternehmen. Die Aufspaltungen der vergangenen Jahrzehnte haben sie verletzbar gemacht – wir haben immer davor gewarnt“, erinnert Löllgen. „Die Produktion von Industriegütern gibt es nur im Zusammenhang mit der Grundstoffproduktion. Das haben wir der Politik ins Merkheftchen geschrieben und dringen darauf, die Rahmenbedingungen endlich zu verbessern!“

„Wir schauen nach vorn“

Auch Hans Hirche, Betriebsratsvorsitzender von Venator am Standort Uerdingen, wirbt für den Verbund und betont die tiefen Abhängigkeiten zwischen den Betrieben. In Uerdingen stellt Venator Grundstoffe für Farben, Lacke und ­Kunststoffe her.

Indes sieht Hirche die Situation nicht aussichtslos. „Wir behalten jetzt einen kühlen Kopf, schauen nach vorn und bringen das Ganze gut voran. Schritt für Schritt, gemeinsam mit unserer IGBCE gehen wir jetzt auf die Politik und den Insolvenzverwalter zu. Dabei öffnet uns unsere Mitgliederstärke die Türen“, ist ­Hirche ­zuversichtlich.