News
Vor Ort: Nordrhein
Nordrhein
Niederrhein und Köln-Bonn wählen neue Bezirksleiter

Im IGBCE-Landesbezirk Nordrhein verbinden sich Kontinuität und Aufbruch.
Foto: IGBCE

Foto: IGBCE

Foto: Stephan Petrat
Ankommen, auspacken, loslegen
Neben den strukturellen industriepolitischen Herausforderungen der beiden Bezirke steht auch die Tarifrunde Chemie im Fokus der frisch gewählten Führungskräfte. Hierbei stehen Beschäftigungssicherung und eine faire Einkommensentwicklung im Fokus. „Die kommenden Monate werden herausfordernd. Mit unserem Team sind wir sehr gut aufgestellt, um die Herausforderungen zu meistern“, sagt Landesbezirksleiter Frank Löllgen. „Ich freue mich auf die enge Zusammenarbeit mit Natalie und Marvin.“
Duisburg/Krefeld-Uerdingen
Venator insolvent: IGBCE kämpft für die Beschäftigten

Problematische Abhängigkeit: Wenn Venator fällt, hat das auch Auswirkungen auf andere, abhängige Chemieunternehmen.
Foto: Betriebsrat Venator Krefeld-Uerdingen
Die toxische Mischung aus hohen Energiepreisen und steigenden CO₂-Abgaben fordert ihren Tribut: Venator hat Insolvenz für seine Standorte in Duisburg und im Chemiepark Krefeld-Uerdingen angemeldet. „Für unsere über 700 Kolleginnen und Kollegen an beiden Standorten werden wir hart kämpfen“, kündigt Bezirksleiter Marvin Kuenen entschlossen an. Ziel sei die Sicherung des Chemieunternehmens, der Arbeitsplätze und der hart erstrittenen Tarifstandards, betont der Gewerkschafter.
Aufspaltung ist problematisch
„Das ist eine herbe Nachricht für den Verbundstandort. Wir stehen solidarisch an der Seite unserer Kolleginnen und Kollegen bei Venator“, erklärt Detlef Rennings, Gesamtbetriebsratsvorsitzender beim Chemieparkbetreiber Currenta. Gerade in Uerdingen ist Venator ein integraler Bestandteil des Chemieparks und produziert eine Reihe von Vorprodukten, die für die anderen ansässigen Unternehmen aus dem Standort heraus nicht ersetzbar sind.
Die Vorteile und die Abhängigkeiten innerhalb der Chemieparks hat Frank Löllgen, Landesbezirksleiter der IGBCE Nordrhein, immer wieder im Austausch mit Politik und Ministerien adressiert. „Das deutsche Verbundsystem ist eine große Stärke und steht für industrielle Effizienz. Historisch gehörten die Chemieparks einem Unternehmen. Die Aufspaltungen der vergangenen Jahrzehnte haben sie verletzbar gemacht – wir haben immer davor gewarnt“, erinnert Löllgen. „Die Produktion von Industriegütern gibt es nur im Zusammenhang mit der Grundstoffproduktion. Das haben wir der Politik ins Merkheftchen geschrieben und dringen darauf, die Rahmenbedingungen endlich zu verbessern!“
„Wir schauen nach vorn“
Auch Hans Hirche, Betriebsratsvorsitzender von Venator am Standort Uerdingen, wirbt für den Verbund und betont die tiefen Abhängigkeiten zwischen den Betrieben. In Uerdingen stellt Venator Grundstoffe für Farben, Lacke und Kunststoffe her.
Indes sieht Hirche die Situation nicht aussichtslos. „Wir behalten jetzt einen kühlen Kopf, schauen nach vorn und bringen das Ganze gut voran. Schritt für Schritt, gemeinsam mit unserer IGBCE gehen wir jetzt auf die Politik und den Insolvenzverwalter zu. Dabei öffnet uns unsere Mitgliederstärke die Türen“, ist Hirche zuversichtlich.