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Marl

„ExtraSchicht“ mit Herz, Klang und Kumpelgeist

Die Nacht der Industriekultur „ExtraSchicht“ kommt bestens an und Marl und das Museum am Erzschacht sind mittendrin.

Foto: Tanja Soschinski

Wenn sich das Ruhrgebiet in Lichterglanz zeigt, ist Marl mittendrin – und 2025 mehr denn je: Am 28. Juni verwandelte sich das Museum am Erzschacht im Rahmen der„ExtraSchicht“ in einen leuchtenden Treffpunkt für Musikliebhaber, Kunstbegeisterte, Nachbarn und Neugierige. Bei der jährlich stattfindenden Nacht der Industriekultur werden ehemalige Zechen, Museen und andere Orte der Montangeschichte im gesamten Ruhrgebiet zu Bühnen für Musik, Kunst und Lichtinszenierungen. Mehr als dreißig Standorte feierten in diesem Jahr mit und Marl war einer davon.

Hunderte Gäste strömten auf das Gelände, das die IGBCE-Ortsgruppe Drewer II gemeinsam mit dem Verein Erzschachtfreunde seit Jahren mit Herzblut als lebendigen Ort im Stadtteil mitgestaltet. Blasmusik der Bergkapelle Auguste Victoria traf auf Bluesrock und Open Pop, Licht- und Feuershows sorgten für Gänsehautmomente. Auf der Open-Pop-Stage lieferten Pott Unplugged und BYOB emotionale wie energiegeladene Auftritte. Marl feierte – mit einem Programm, das sich sehen und hören lassen konnte. Die Besucherinnen und Besucher erlebten lokale Tattoo-Kunst, stöberten auf dem Kumpelmarkt nach Kuriositäten und schauten bei regionalen Traditionsvereinen vorbei, die die Geschichte des Bergbaus greifbar machten.

Der Erfolg ist nicht zuletzt dem Engagement der Ortsgruppe Drewer II und der Erzschachtfreunde zu verdanken, die mit Führungen, Veranstaltungen und viel Eigeninitiative den historischen Standort aufrechterhalten. Dass sie nun zum zweiten Mal Teil der„ExtraSchicht“ sein durften, war nicht nur eine Auszeichnung, sondern ein starkes Signal: Marl hat kulturell einiges zu bieten – und eine Gewerkschaft, die sich einbringt. „Unser Ziel ist es, Geschichte erlebbar zu machen und das Erzschachtgelände als offenen Ort der Begegnung im Stadtteil zu verankern“, sagt die Ortsgruppenvorsitzende Tanja Soschinski. „Dass wir dafür überregional so viel positive Resonanz bekommen haben, ist eine große Bestätigung für unsere Arbeit.“

Ob feine Weine im Weinkontor oder Streetfood unter Lichterketten, ob DJ-Sounds bis tief in die Nacht oder Gespräche am Bierstand die -„ExtraSchicht“ in Marl war ein Fest für alle Generationen. Sie machte deutlich: Kultur lebt vom Miteinander. Und die IGBCE ist mit dabei, wenn aus Geschichte Zukunft wird mitten im Revier, mitten in Marl.

Reken

100 Lebensjahre

Foto: IGBCE

Die IGBCE-Ortsgruppe Reken durfte einem besonderen Mitglied gratulieren: Bernhard Benson feierte am 12. April 2025 seinen 100. Geburtstag und blickt auf siebzig Jahre Mitgliedschaft in der Gewerkschaft zurück. Stellvertretend überbrachte der Ortsgruppenvorsitzende Klaus-Dieter Schulz Glückwünsche und den Dank für ein bemerkenswertes Lebenswerk und Jahrzehnte gewerkschaftlicher Treue. „Solche Jubiläen sind für uns als Ortsgruppe ein echtes Highlight“, sagte er. Die IGBCE würdigt das außergewöhnliche Engagement Bensons im Laufe des Jahres noch offiziell.


Essen

Gemeinsam geehrt, gemeinsam gefeiert

Solidarität vorbildlich gelebt: Der Bezirk Gelsenkirchen würdigte mit seiner Jubilarehrung ein kollektives Kapitel gelebter Gewerkschaftsgeschichte.

Fotos: gkfoto.de (3)

Wenn die IGBCE langjährige Mitglieder ehrt, dann ist das mehr als ein offizieller Akt – es ist ein Fest der Solidarität, des Respekts und des Dankes. Am 29. Juni 2025 lud der Bezirk Gelsenkirchen seine Mitglieder zur feierlichen Jubilarehrung in den Erich-Brost-Pavillon in Essen ein. Der würdige Rahmen mit weitem Blick über das Ruhrgebiet war wie gemacht für ein Ereignis, das zurückblickt und zugleich nach vorn.

Unterstützung hilft allen

Rund hundert Kolleginnen und Kollegen folgten der Einladung des Bezirks viele von ihnen sind seit Jahrzehnten Mitglieder der IGBCE. „Mit eurer Unterstützung konnte die IGBCE in den vergangenen Jahren die Arbeits- und Lebensbedingungen vieler Kolleginnen und Kollegen verbessern“, sagte Bezirksleiter Thomas Steinberg. „Dafür danken wir euch heute nicht nur mit Worten, sondern mit einer gemeinsamen Feier, die euch und euer Engagement in den Mittelpunkt stellt.“

Gewerkschaft lebt vom Tun

Auch inhaltlich setzten die Reden Akzente. So erinnerte Steinberg an die Bedeutung gewerkschaftlicher Kontinuität: „Gewerkschaft lebt von Menschen wie euch die nicht nur ihren Beitrag leisten, sondern auch andere mitziehen, ermutigen, die Haltung zeigen. In Zeiten von Veränderung, von Tarifflucht und sozialer Spaltung brauchen wir genau diese Haltung mehr denn je.“

In seinem Grußwort betonte Thomas Kutschaty, Vorsitzender der SPD-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag und Gewerkschafter, die bleibende Relevanz der IGBCE-Arbeit: „Die Zukunft wird nicht auf uns warten. Aber sie wird sich an dem messen lassen müssen, was Menschen wie ihr erkämpft haben: Respekt, Mitbestimmung und ein solidarisches Miteinander.“

Geschichte wird fortgeschrieben

Für das leibliche Wohl der Anwesenden war ebenso gesorgt wie für musikalische Highlights etwa durch den Ruhrkohle-Chor, der mit kraftvollen Stimmen für Gänsehautmomente sorgte. Viele der Jubilarinnen und Jubilare nutzten die Gelegenheit zum Austausch, zum Erinnern und zum Stolzsein auf das, was sie mitgestaltet haben.

Der Bezirk Gelsenkirchen würdigte mit seiner Feier nicht nur einzelne Lebensläufe, sondern ein kollektives Kapitel gelebter Gewerkschaftsgeschichte. Und er machte klar: Diese Geschichte ist nicht vorbei sie wird weitergeschrieben. Gemeinsam.

Voll des Lobes: Gelsenkirchens Bezirksleiter Thomas Steinberg …

… und Thomas Kutschaty, Vorsitzender der SPD-Fraktion im NRW-Landtag.