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Politik & Soziales
KAAT
Hochqualifizierte im Blick

Rund siebzig Teilnehmende kamen zum 5. KAAT-Dialog nach Hannover.
Foto: Nadine Cardenäo
Als „Minijubiläum mit Maxibedeutung“ feierte die IGBCE Anfang Juli den 5. KAAT-Dialog. Das Format sei längst den Kinderschuhen entwachsen, lobte Francesco Grioli, das für KAAT zuständige Hauptvorstandsmitglied, die Veranstaltungsreihe. KAAT steht für kaufmännische, akademische und außertariflich Beschäftigte. Mehr Mitglieder, mehr Beteiligung und mehr Mut zur Gestaltung seien die Früchte, die die IGBCE dank der Ehrenamtlichen, die sich in dem Bereich engagieren, in den vergangenen Jahren ernten konnte. Um künftig noch effektiver und zielgerichteter die Klientel zu erreichen und anzusprechen, sind im vergangenen Jahr die sogenannten KAAT-Hubs an den Start gegangen. Sie sollen die Betriebsbetreuenden vor Ort passgenau unterstützen, regionale Netzwerke etablieren, sich um Multiplikatorinnen und Multiplikatoren kümmern sowie die gewerkschaftliche Arbeit vor Ort vorantreiben. Denn es handelt sich um eine immer wichtiger werdende Zielgruppe für die IGBCE.
IGBCE
Michael Vassiliadis zu Besuch bei den Beschäftigten

Michael Vassiliadis besuchte auf seiner Deutschlandtour auch Schott in Landshut.
Foto: Denis Lochte
Wohin steuert Deutschland, das in unruhigen Zeiten tief verunsichert ist? Der Vorsitzende der IGBCE wollte es genau wissen – und ist in den vergangenen Monaten quer durch Deutschland gereist. Dorthin, wo das industrielle Herz des Landes schlägt: in die Fertigungsstätten und die Produktionshallen, zu den Menschen in den Betrieben. Abseits der immer gleichen öffentlichen Debatten wollte Vassiliadis genau hinhören, was die Beschäftigten in den Branchen der IGBCE wirklich bewegt, welche Sorgen und Hoffnungen sie umtreiben, wie es um die wirtschaftliche Lage in ihren Betrieben bestellt ist – und was sie von ihrer Gewerkschaft erwarten.
Herausgekommen ist das Bild eines Landes im Umbruch. Eines Landes zwischen Hoffnung und Zweifel, zwischen Abriss und Aufbruch. Die Reise führte den Vorsitzenden von Schleswig-Holstein bis an den Tegernsee, vom Ruhrgebiet bis ins Mitteldeutsche Revier.
In den offenen Gesprächen mit Betriebsräten, Beschäftigten und Vertrauensleuten zeigte sich deutlich: Einerseits gibt es ein tief verankertes Vertrauen in die eigene Stärke, in die Standorte und in gut ausgebildete und motivierte Belegschaften, die bereit sind, den Wandel aktiv mitzugestalten. Andererseits begegneten dem Gewerkschaftschef in den Gesprächen auch viele, meist berechtigte Zweifel – und manchmal sogar offene Wut. Über politische Entwicklungen, aber auch über unternehmerische Fehlentscheidungen. Etwa wenn notwendige Investitionen immer wieder verschoben oder selbst profitable Geschäftsfelder infrage gestellt werden – und die Beschäftigten dafür wie immer die Zeche zahlen sollen.
In allen Betrieben fokussierten sich die Gespräche immer wieder auf die gleichen Themen: hohe Energiepreise und Infrastruktur, Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit, die vielen offenen Fragen der Transformation oder globale Handelskonflikte. Die Angst vor umfassenden Arbeitsplatzverlusten ist mittlerweile greifbar – und in vielen Betrieben sind entsprechende Maßnahmen bereits auf dem Weg. Vassiliadis: „Die IGBCE wird diese Auseinandersetzungen hart in den Betrieben führen und um jeden Arbeitsplatz kämpfen.“
Und doch war die Reise keine Abschiedstour von der Industrie. Denn es gibt auch eine andere Seite: positive Beispiele, die zeigen, wie Zukunft gelingt. Etwa beim Spezialglashersteller Schott in Augsburg, bei BASF Coatings in Würzburg, im „Silicon Saxony“ oder beim Großforschungszentrum CTC in Leipzig. Hier wird deutlich: Wenn Investitionen, Mitbestimmung und Innovationskraft aufeinandertreffen, entsteht echte Perspektive. Dann ist „Made in Germany“ nach wie vor ein echtes Pfund, resümiert Vassiliadis. Die Transformation könne nach wie vor gelingen und Deutschland fit für die Zukunft machen.
Der IGBCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis ist beim 4. Kongress von industriAll Europe mit dem überwältigenden Ergebnis von 98 Prozent erneut zum Präsidenten des europäischen Gewerkschaftsverbandes gewählt worden. Damit steht er für weitere vier Jahre an der Spitze der Organisation, die er bereits seit ihrer Gründung im Jahr 2012 anführt. Vassiliadis: „Ich werde weiterhin mit voller Kraft für die gewerkschaftlichen Anliegen in Europa kämpfen.“
Kongress
Anträge online
Über mehr als 500 Anträge wird der 8. Ordentliche Gewerkschaftskongress der IGBCE Ende Oktober diskutieren und beschließen. Weil zur innergewerkschaftlichen Demokratie auch Transparenz gehört, sind alle Anträge ab dem 25. August einsehbar – natürlich nur für Mitglieder. Du findest sie online unter „Meine IGBCE“. Einfach einloggen und in der Menüleiste auf „Materialien“ klicken. Falls du noch kein Benutzerkonto hast, dann registriere dich jetzt mit deiner Mitgliedsnummer. Neben den Anträgen findest du auch die Empfehlungen der Antragskommission, die sich bereits im Juli dazu beraten hat: Annahme, Ablehnung, Änderung oder die Weiterleitung an den Hauptvorstand. Die Entscheidung liegt dann bei den Delegierten.
IGBCE
Film ab!
Worauf können sich Mitglieder der IGBCE verlassen? Und welche stolzen Werte vertritt die Gewerkschaft? Der neue Imagefilm der Wertekampagne zeigt genau das. Er macht emotional erlebbar, welche universellen Werte für die IGBCE als Gewerkschaft unverhandelbar sind: Die Organisation steht für Solidarität, Respekt, soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit. Diese Überzeugungen sind das stabile Fundament ihres Handelns – im Alltag, in der Organisation und gegenüber den Mitgliedern.